Einsatz in Neuss Sanitäter bedroht – Polizei schießt auf 67-Jährigen
Neuss · Ein 67 Jahre alter Mann hat Rettungskräfte in Neuss-Weckhoven mit einem Messer bedroht. Um ihn aufzuhalten, griff ein Polizist zur Dienstwaffe. Die Hintergründe.
Mit einem Schuss in die Wade hat am Dienstagabend ein Polizeibeamter einen 67-Jährigen vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Der Mann hatte zuvor die Besatzung eines Rettungswagens mit einem Messer bedroht und sich anschließend auch drohend der alarmierten Streifenwagenbesatzung genähert. Er schwebe nicht in Lebensgefahr, berichtete eine Polizeisprecherin am Abend, sei aber zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.
Zu dem Einsatz an der Hülchrather Straße kam es nach Polizeiangaben um kurz vor 18 Uhr, nachdem der 67-Jährige zunächst mit Selbstmord gedroht hatte. Diese Warnung nahm jemand zum Anlass, den Rettungsdienst zu alarmieren. Den Sanitätern drohte der Mann mit einem Messer, woraufhin diese die Polizei zur Unterstützung herbeiriefen. Weil auch die Beamten die Situation zunächst nicht entschärfen konnten, gaben sie zunächst einen Warnschuss ab und feuerten schließlich auf den Mann.
Die Polizei gab die weiteren Ermittlungen am Abend an Kollegen der Polizei Düsseldorf ab. „Aus Neutralitätsgründen“, wie es zur Erklärung hieß. Schließlich sei geschossen worden. Mit der Übergabe sei aber keineswegs auch nur angedeutet, dass der Kollege aus dem eigenen Haus etwas falsch gemacht habe, so die Sprecherin.
DRK-Geschäftsführer Marc Dietrich erkundigte sich unmittelbar am Abend bei seinen beiden Kollegen vom Rettungsdienst nach der Sachlage. „Mich interessiert vor allem, dass es meinen Leuten gut geht.“ Ihn habe beruhigt, berichtet Dietrich, dass der erfahrenste Ausbilder und Transportführer für das DRK vor Ort war. „Der weiß, was in solchen Situationen zu tun ist.“ Die RTW-Besatzung betonte, weiter im Dienst bleiben zu wollen und zu können. Trotzdem bot der DRK-Chef seinen Mitarbeitern Unterstützung und Beratung an.
Wem gegenüber der 67-Jährige seinen Suizid angekündigt hatte, war am Abend nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Der Einsatz selbst endete gegen 19 Uhr, die Ermittlungen dauern noch an.