Wahlbezirke, Briefwahl, Auszählung Das müssen Sie zur Landtagswahl wissen

Langenfeld/Monheim · Am Sonntag sind Bürger aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Im Wahlkreis 37 will Claudia Schlottmann (CDU) ihr Mandat verteidigen. Die Wahlbeteiligung lag 2017 in Langenfeld bei 69,7 Prozent, in Monheim bei 65,04 Prozent.

 Christopher Hens aus dem Langenfelder Rathaus organisiert die Wahl.

Christopher Hens aus dem Langenfelder Rathaus organisiert die Wahl.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 ist lang: 29 Parteien stehen zur Wahl.

Die Erststimme Die Parteien haben festgelegt, wer ihr „Direktkandidat“ wird – eine Einzelperson, die in der Regel nicht über die Liste abgesichert ist. Der Kandidat mit den meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis erhält ein „Direktmandat“ und wird Abgeordneter. 2017 hat Claudia Schlottmann das Mandat bekommen.

Die Zweitstimme Sie ist die „Parteienstimme“. Wer möchte, dass beispielsweise die Grünen gestärkt werden, muss nicht den grünen Direktkandidaten wählen, sondern sein Kreuz bei der Zweitstimme den Grünen geben. Mit der Zweitstimme werden Parteilisten gewählt. Das heißt: Je mehr Stimmen eine Partei auf sich vereinigen kann, desto weiter „zieht“ die Liste – und es kommen die entsprechenden Kandidaten in den Landtag. Die Spitzenkandidaten stehen jeweils auf Platz 1 ihrer Liste – also Hendrik Wüst für die CDU, Thomas Kutschaty für die SPD.

Der Wahlkreis 37 (ehemals 36) Die Städte Langenfeld und Monheim bilden bei der Landtagswahl zusammen mit Hilden-Süd den Wahlkreis 37 (Mettmann I). 45.613 Langenfelder und 30.942 Monheimer sind wahlberechtigt. Neben Claudia Schlottmann (CDU) treten als Direktkandidaten die Langenfelder Marc Nasemann (SPD), Dr. Mirko Bange (FDP), Patrick Heinz von der AfD, Mehmet Secan für Die Linke, Markus Montkowsi für Volt und die Langenfelderin Siedi Serag für Bündnis 90/Die Grünen an.

Landtagswahl 2017 Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hat CDU-Frau Claudia Schlottmann den Wahlkreis direkt geholt und sich mit 42,8 Prozent gegen den SPD-Abgeordneten Jens Geyer (31,4 Prozent) durchgesetzt. Bei den Zweitstimmen gab es in Langenfeld 38,5 Prozent für die CDU. Die Sozialdemokraten kamen nur auf 24,6 Prozent. In Monheim gab es für die CDU 32,4 und für die SPD 30,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen bewegten sich in Langenfeld bei 5,9 und in Monheim bei 5,1 Prozent. Überaschend hatte die FDP 2017 zweistellige Werte eingefahren, 15,9 Prozent in Langenfeld, 14,4 Prozent in Monheim. Der junge Liberale Moritz Körner ist so über einen guten Listenplatz in den Landtag gekommen. Die Linke hatte es nicht geschafft, Die AfD holte in Langenfeld 7,1 und in Monheim 8,2 Prozent der Zeitstimmen.

Briefwahl Bis Freitagnachmittag hatten bereits 14.900 Langenfelder ihre Stimmen abgegeben und somit die Gesamtzahl der Briefwähler vor fünf Jahren (8700) bereits deutlich übertroffen. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 liegt die Zahl um etwa ein Viertel darunter. Knapp 20.000 Langenfelder hatten per Brief gewählt. In Monheim hatten bis Freitagmittag 9507 Personen Briefwahl beantragt.

Briefwahlunterlagen können noch am Samstag (8 bis 13 Uhr) und am Sonntag (8 bis 15 Uhr) beim Wahlamt im Langenfelder Rathaus beantragt werden, bei Nachweis etwa einer plötzlichen Erkrankung. Zwei Fahrer stehen dort bereit, die im Notfall am Sonntag die Unterlagen bringen. Prinzipiell müssen die roten Wahlbriefe bis spätestens Sonntag, 18 Uhr, im Wahlamt sein. In Monheim werden Briefwahlscheine ebenfalls nur „bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung“ ausgestellt; Samstag zwischen 9 und 13 Uhr telefonisch unter der Nummer 02173 951313, am Sonntag zwischen 8 und 15 Uhr im Rathaus.

Fahrdienst Die CDU Langenfeld bietet einen Fahrservice an für alle, die nicht eigenständig ins Wahlbüro gelangen können. Dieser kann kostenlos von 9 bis 15 Uhr genutzt werden. Ab Samstag, 14. Mai, und am Wahlsonntag ist der Service unter 0176-30764613 oder per E-Mail an kontakt@cdu-langenfeld.de erreichbar. Die CDU Monheim bietet keinen eigenen Fahrdienst mehr an.


Die Wahlbenachrichtigung ist unauffindbar. Das ist kein Grund, nicht wählen zu gehen. Die Namen aller Wahlberechtigten sind in den jeweiligen Wahllokalen auf den Listen hinterlegt. Dort können sich Bürger ausweisen (Personalausweis) und werden auf der Liste abgehakt.

Wahllokale In Langenfeld gibt es 44 Wahllokale und 22 Briefwahllokale. 484 Helfer sind dort unterwegs. In Monheim gibt es 20 Wahllokale und zehn Briefwahllokale. 240 Wahlhelfer engagieren sich dort. In Monheim wurden die Wahllokale 6020 und 6030 ins Bürgerhaus Baumberg verlegt, da die Liselott-Diem-Sporthalle belegt ist. Wer nicht weiß, wo sein Wahllokal ist, schaut auf den Stadtseiten www.langenfeld.de oder www.monheim.de nach.

Geheime Wahl Die Wahlkabinen in den Lokalen sind zu nutzen. Dort müssen die Kreuze gemacht und muss der Stimmzettel gefaltet werden. Das darf nicht außerhalb der Kabine passieren, schon gar nicht öffentlich. Damit würde die Stimme ungültig. Die Auszählung der Stimmen ist hingegen öffentlich.

Meinungsforschung Der Kreis lässt Daten ermitteln, die Auskunft über Wählerwanderung oder Parteienbindung geben. In ausgewählten Wahllokalen werden Wähler nach der Stimmabgabe gebeten, einen zweiseitigen Fragebogen (anonym) auszufüllen. In Langenfeld beispielsweise sind die Wahlforscher in den Wahllokalen des Bezirks 4081 (GGS Götscher Weg, Richrath-Nord) unterwegs.

Präsentation Die Ergebnisse laufen am Sonntag ab 18 Uhr auf den städtischen Internetseiten www.langenfeld.de und www.monheim.de ein und können abgerufen werden.

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