Kandidaten und Termine in Mönchengladbach Was Sie zur Landtagswahl 2022 in Mönchengladbach wissen müssen

Mönchengladbach · Kandidaten, wichtige Termine vor der Wahl, Wahlkreise – rund 190.000 Mönchengladbacher sind am 15. Mai 2022 dazu aufgerufen, neue Abgeordnete und Parteien für den Landtag zu wählen. Das sollten Sie vorher dazu wissen.

Landtagswahl NRW 2022: Mönchengladbach - Kandidaten in der Übersicht
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Das sind die Kandidaten für die Mönchengladbacher Wahlkreise

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Wie viele Mönchengladbacher dürfen wählen?

185.000 Wahlbenachrichtigungen wird die Stadt nach eigenen Angaben Mitte April versenden. Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger, die vor dem 15. Mai 2004 geboren wurden, also am Wahltag volljährig sind. Sie müssen am 42. Tag vor der Wahl (3. April) in Mönchengladbach gemeldet sein und werden dann ins Wählerverzeichnis eingetragen. Wer danach noch hinzuzieht oder nicht im Wählerverzeichnis steht, kann auf Antrag bis zum 24. April 2022 nachgetragen werden. Aber auch danach gibt es noch Einspruchsmöglichkeiten. Wahlberechtigt sind die Bürger, die bis spätestens 29. April 2022 ihre Hauptwohnung in Nordrhein-Westfalen haben (in diesem Fall in Mönchengladbach). 2017 waren bei der Landtagswahl in Mönchengladbach 190.503 Bürger wahlberechtigt.

Wann werden die Wahlbenachrichtigungen verschickt?

Sie müssen bis allerspätestens 24. April bei den Bürgern sein. Die Stadt hat am Montag, 11. April, gemeldet, die Benachrichtigungen in den nächsten Tagen zu versenden.

Wann werden die Briefwahlunterlagen verschickt?

Wer per Briefwahl wählen möchte, erhält alle zur Beantragung relevanten Informationen mit der Wahlbenachrichtigung. Diese enthalten ein vorgefertigtes Antragsformular. Zudem kann der Antrag auch online über die Homepage gestellt werden. Der entsprechende Link wird in Kürze auf der städtischen Homepage freigeschaltet. Die Briefwahlunterlagen werden ab dem 19. April verschickt.

Wann haben die Wahlscheinbüros geöffnet?

Die Wahlscheinbüros befinden sich im Vitus-Center (Goebenstraße 4-8; Passage 1, erstes Obergeschoss) und im Rathaus Rheydt (Markt 11; Raum 2028). Sie haben ab Dienstag, 19. April, montags bis mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 12.30 Uhr geöffnet. Am letzten Freitag vor der Wahl, 13. Mai, sind die Wahlscheinbüros von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Welche Wahlkreise gehören zu Mönchengladbach?

Die Stadt ist aufgeteilt in zwei Wahlkreise mit den Nummern 50 und 51. Wahlkreis 50 (Mönchengladbach I, hieß bei der Wahl 2017 noch Wahlkreis 49) bildet dabei den südlichen Teil der Stadt ab. Dazu gehören die Stadtteile Lürrip, Hardterbroich-Pesch, Bungt, Giesenkirchen-Nord, Schelsen, Giesenkirchen-Mitte, Schloss Rheydt, Bonnenbroich-Geneicken, Rheydt, Mülfort, Heyden, Geistenbeck, Pongs, Schrievers, Grenzlandstadion, Schmölderpark, Hockstein, Odenkirchen-West, Odenkirchen-Mitte, Sasserath, Wickrath-Mitte, Wickrath-West, Wickrathberg und Wanlo.

Wahlkreis 51 (Mönchengladbach II war 2017 noch Wahlkreis 50) umfasst den nördlichen Teil der Stadt mit den Stadtteilen: Windberg, Eicken, Am Wasserturm, Gladbach, Waldhausen, Westend, Dahl, Ohler, Hardt-Mitte, Venn, Hardter Wald, Bettrath-Hoven, Flughafen, Neuwerk-Mitte, Uedding, Hehn, Holt, Hauptquartier, Rheindahlen-Land, Rheindahlen-Mitte.

Alle Ergebnisse der Landtagswahl in NRW 2022 im Wahlkreis Mönchengladbach I finden Sie am Abend des 15. Mai hier.

Alle Ergebnisse der Landtagswahl in NRW 2022 im Wahlkreis Mönchengladbach II finden Sie am Abend des 15. Mai hier.

Welche Kandidaten können im Süden (Wahlkreis 50) über die Erststimme gewählt werden?

Für die CDU hat der bisherige Abgeordnete Frank Boss auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Vorangegangen war die desaströs verlorene Oberbürgermeister-Wahl 2020. Bei den Mitgliedern hat sich stattdessen die Finanzwirtin Vanessa Odermatt (31) durchgesetzt. Sie ist seit 2020 Ratsmitglied, gewann den Wahlkreis Wickrath und kennt Düsseldorf beruflich gut: Sie ist im NRW-Finanzministerium angestellt.

Bei der SPD verlässt Hans-Willi Körfges nach 22 Jahren das Landesparlament. Die Sozialdemokraten haben dafür Michael Roth (34) als Kandidaten aufgestellt. Der geborene Franke (in Fürth) lebt seit 2016 in Mönchengladbach und ist als Rechtsanwalt im Wirtschafts- und Unternehmerrecht bei der Santanderbank tätig. Seit 2020 ist Roth Ratsmitglied.

Für die Grünen tritt Lena Zingsheim (28) an. Die zweifache Mutter und Sonderpädagogin im Bereich Inklusion ist Sprecherin der Grünen Jugend NRW und ist ebenfalls seit 2020 im Stadtrat. Dort war sie bis vor Kurzem Fraktionsvorsitzende, gab dieses Amt aber wegen des Landtagswahlkampfes ab. Im Dezember wurde sie auf Listenplatz 9 gewählt – ein Mandat ist sehr wahrscheinlich.

Die FDP schickt Daniel Winkens, wissenschaftlicher Mitarbeiter des FDP-Landtagsabgeordneten Andreas Terhaag, ins Rennen. Er ist Schriftführer im Kreisvorstand und stellvertretender Vorsitzender im FDP-Ortsverband Süd. Vor fünf Jahren kandidierte er bei der Landtagswahl für den südlichen Wahlkreis und kam auf 8,4 Prozent der Stimmen.

Die Linken haben sich auf Kreisvorstand Sebastian Merkens als Kandidaten festgelegt. Er ist mit 41 Jahren der bisher älteste Direktkandidat. Merkens hat Erfahrung als Wahlkämpfer, bei der OB-Wahl 2020 erreichte er 3,4 Prozent, bei der Bundestagswahl 2017 waren es 8,4 Prozent der Erststimmen.

Die Partei „Die Basis“ schickt Mona Aranea (Soziologin), die DKP Hartmut Wessels (Rentner) und die Tierschutzpartei Jürgen Wintzen (Entsorgungstechniker) ins Rennen.

Welche Kandidaten können im Norden (Wahlkreis 51) über die Erststimme gewählt werden?

Bei der CDU war die Entscheidung unstrittig: Jochen Klenner (43), der den Wahlkreis 2017 direkt gewann mit 44,0 Prozent, hatte keinen konkurrierenden Kandidaten und wurde mit 89,7 Prozent wieder aufgestellt. Der Parteichef der Union in Mönchengladbach ist Journalist, war anschließend Geschäftsführer der Gladbacher CDU. Im Landtag ist er Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss und im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Außerdem ist er Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss BLB, Landesbetriebe, Sondervermögen und Mitglied im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss PUA Kindesmissbrauch.

Die SPD hat Josephine Gauselmann (28) als Kandidatin aufgestellt. Sie ist stellvertretende Parteichefin, seit 2020 Mitglied des Stadtrates und Erste Bürgermeisterin der Stadt. Bei der Nominierung erhielt sie von den Sozialdemokraten nur knapp 70 Prozent Zustimmung. Bis März 2021 war sie Vorsitzende der Jusos in Mönchengladbach.

Für die Grünen kandidiert Martin Wirtz (38). Der Heilerziehungspfleger ist seit November Parteichef in Mönchengladbach und seit 2020 Mitglied der Bezirksvertretung im Westen. Seine Schwerpunkte: Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz, Vielfalt (LGBTQ), Familie, Europa.

Die FDP geht erneut mit Andreas Terhaag (53) ins Rennen – zum vierten Mal nach 2010 (5,8 Prozent), 2012 (5,3 Prozent) und 2017 (10,4 Prozent). Ins Parlament rückte er im Dezember 2016 nach und nach der Wahl 2017 rückte er über die Landesliste erneut ins Parlament. Er ist Sprecher der Partei für Sport und im Ausschuss für Umwelt.

Die Linke hat Torben Schultz als Kandidaten nominiert. Der 51-jährige Vorsitzende der Ratsfraktion arbeitet als Systemadministrator im Bereich Online-Handel. Seit 2014 ist er Ratsmitglied. 2017 erreichte er bei der Landtagswahl 5,8 Prozent der Erststimmen.

Für die Partei „Die Partei“ tritt Ulas Sazi Zabci (Sozialarbeiter), für „Die Basis“ Michael Immel (Diplom-Kaufmann), für die DKP Marcel Rommerskirchen (Diplom-Musiker) und für das Zentrum Manfred Langen (Geschäftsführer) an.

Welche Parteien stehen über die Zweitstimme zur Wahl?

Das steht noch nicht abschließend fest. Denn Parteien und Vereinigungen haben nach Angaben des Landeswahlleiters noch bis zum 14. Februar, 18 Uhr, Zeit, ihre Beteiligung bei der Landtagswahl beim Landeswahlleiter anzumelden. Als Frist gilt immer 90 Tage vor dem Wahltermin, in diesem Fall vor dem 15. Mai 2022.

Wie war das Ergebnis bei der Landtagswahl 2017 in Mönchengladbach?

Die beiden Direktmandate gingen an die CDU-Politiker Jochen Klenner (44,0 Prozent im Norden) und Frank Boss (37,8 Prozent im Süden). Dazu schafften Hans-Willi Körfges (SPD) und Andreas Terhaag (FDP) über die Reservelisten ihrer Parteien den Sprung ins Parlament. Bei den Zweitstimmen in der gesamten Stadt Mönchengladbach (also beide Wahlkreise zusammen) kam die CDU auf 35,8 Prozent, die SPD erreichte 27,6 Prozent, die FDP 13,6 Prozent, die AfD 7,6 Prozent, die Grünen 5,4 Prozent und die Linken 5,1 Prozent.

Wie war 2017 die Wahlbeteiligung in Mönchengladbach?

59,4 Prozent – und damit deutlich niedriger als landesweit (65,2 Prozent). Von den damals 190.503 Wahlberechtigten gaben 113.171 ihre Stimme ab, davon waren 111.868 Stimmen gültig. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung in Mönchengladbach bei 69,3 Prozent, bei den Kommunalwahlen 2020 hingegen nur bei 43,5 Prozent.

Alle Infos zur NRW-Landtagswahl in den benachbarten Wahlkreisen aus:

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