Hockey-Bundesliga Torschützenkönig Masi Pfandt bleibt beim Crefelder HTC

Krefeld · Der 23 Jahre Stürmer Masi Pfandt vom Crefelder HTC will in der kommenden Saison mit dem Hockey-Bundesligist das Final Four erreichen und träumt davon, sein erstes A-Länderspiel zu bestreiten. Doch derzeit liegt sein Fokus woanders.

Masi Pfandt (am Ball) ist ein Torjäger par excellence und hat mit zwei Ausnahmen in jedem Saisonspiel getroffen.

Masi Pfandt (am Ball) ist ein Torjäger par excellence und hat mit zwei Ausnahmen in jedem Saisonspiel getroffen.

Foto: Mark Mocnik

Masi Pfandt ist zielstrebig und erfolgsorientiert. Er weiß ziemlich genau, was er wann machen muss. Das zeichnet ihn aber nicht nur als Torjäger in der Hockey-Bundesliga aus, sondern auch als Student. Als am Sonntag das Endspiel zwischen dem Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln angepfiffen wurde, war er nicht etwa vor Ort, sondern saß am Schreibtisch und büffelte. „Bei uns ist gerade die Phase der Klausuren“, berichtete der Marketing Management Student der Fontys International Business School in Venlo. Für Pfandt war Köln der Favorit: „Wenn es drauf ankommt, sind sie unfassbar konstant.“ Mit seiner Prognose lag er goldrichtig, denn die Kölner gewannen 3:2 und machten damit ihren dritten Titelgewinn in Folge perfekt.

Masi Pfandt hatte mit dem Crefelder HTC in dieser Saison sowohl gegen Köln als auch gegen Mannheim gespielt – und nur ein Spiel nach 60 Minuten verloren: 2:5 in Köln, daheim geb es ein 2:2. Und dem 4:3-Sieg in Mannheim in der Hauptrunde folgte ein 5:2-Erfolg im Viertelfinal-Heimspiel, ehe es dann zwei Niederlagen im Shoot-out in Mannheim gab (2:4, 4:5). „Das war natürlich unglücklich“, sagt Pfandt rückblickend, aber auch ein bisschen stolz: „Wir haben kein Spiel nach 60 Minuten verloren.“

Sowohl für den Crefelder HTC als auch für ihn war es eine exzellente Saison. „Unser Ziel war das Viertelfinale, das haben wir erreicht. In der kommenden Saison wollen wir ins Final Four“, sagt Pfandt, der mit dem Abschneiden des Aufsteigers sehr zufrieden ist: „Wir hatten viele Neue, aber es hat gut gepasst, menschlich und sportlich unfassbar gut.“

Davon hat er profitiert, so wie die Mannschaft von ihm. Vor dem Final Four stand er mit 24 Treffern an der Spitze der Bundesliga-Torschützenliste. Der Erfolgshunger von Masi Pfandt ist damit aber nicht gestillt. „Ich will mich weiter entwickeln“, sagt er. Das lässt sich nicht nur an Toren ablesen, aber auch. In der vergangenen Saison hatte er 16 Mal getroffen. Damit hat er die Erwartungen ebenso übertroffen wie die gesamte Mannschaft des Aufsteigers CHTC.

Was besonders auffällt: Pfandt hat seine Tore sowohl aus dem Spiel heraus, als auch nach Standards erzielt. Dabei kam ihm sein Torriecher zugute, sein Stellungsspiel, er war zur rechten Zeit am richtigen Ort. Hinzu kommt sein großes Durchsetzungsvermögen, bei dem ihm natürlich seine Statur von 1,86 Meter und 92 Kilo hilft.

Die Bilderbuchkarriere des Stürmers ist aber noch nicht perfekt. Wenn vom 18. bis 27. August in Mönchengladbach die Hockey-Europameisterschaft ausgetragen wird, ist der Torschützenkönig der Bundesliga nicht dabei. Dass der Top-Stürmer noch keine Einladung zur Nationalmannschaft erhalten hat, ist eine Besonderheit, die in anderen Sportarten nur schwer vorstellbar ist. Sauer ist Pfandt darüber aber nicht. „Es ist mein großes Ziel, eines Tages ein A-Länderspiel bestreiten zu dürfen“, sagt er. „Das Nationaltrikot tragen zu dürfen, ist mein Traum. Mit 23 Jahren bin ich noch jung.“ Mit weiteren guten Leistungen will er sich in der kommenden Saison empfehlen. Wo?

Ein Vertrag beim CHTC für die kommende Saison hat er nicht. „Weil es im Hockey keine Verträge gibt“, erklärt er. „Aber ich bleibe in Krefeld. Wir haben eine super Truppe und ein tolles Umfeld.“ Bis zum Saisonstart Anfang September muss er sich fit halten. Drei Monate lang absolviert er, was Lauf- und Athletikpläne vorgeben. Aber zwischendurch möchte er sich eine Woche Urlaub auf Rhodos gönnen. Und dann in der kommenden Saison mit dem CHTC angreifen und das Final Four erreichen. Für Klausuren gebüffelt, wird dann anschließend.

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