Trotz des Erfolgs Große Unruhe beim SC St. Tönis

St. Tönis · In der Fußball-Oberliga trennt sich St. Tönis vom Cronenberger SC mit 2:2. Unterschiedliche Vorstellungen der Kaderplanung sorgen vor dem Spiel für Missstimmung. Fußball-Chef Markus Hagedorn beschwichtigt.

Daud Gergery (links) erzielte beim Saisonausklang gegen Cronenberg beide Tore für den SC St. Tönis.

Daud Gergery (links) erzielte beim Saisonausklang gegen Cronenberg beide Tore für den SC St. Tönis.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Eine Mammut-Saison mit 40 Spieltagen ist beendet. Gerne hätte sich der SC St. Tönis mit einem Sieg gegen den Cronenberger SC verabschiedet. Doch daraus wurde nichts. Nach 90 Minuten teilten sich beide Mannschaften in einem sommerlichen Kick durch ein 2:2 (1:0) die Punkte. Trainer Alexander Thamm hätte nach dem bereits feststehenden Klassenerhalt gegen den Absteiger gerne noch den 14. Saisonsieg eingefahren, konnte am Ende aber doch mit dem Unentschieden leben: „Wir hätten super gerne gewonnen. Aber es ist halt so.“ Mit einer ausgeglichenen Bilanz von 13 Siegen, 14 Unentschieden und 13 Niederlagen beendet der SC eine von Höhen, einer langen Durststrecke und einem am Ende quälenden Kampf um den Ligaverbleib geprägten Saison auf dem 14. Tabellenplatz. Im Nachhinein zeigte sich auch, wie wertvoll das Unentschieden beim MSV Düsseldorf war. Denn nach dem Sieg des MSV in Uerdingen hätte es bei einer Niederlage in Eller noch einmal richtig eng werden können. Hinter dem SC liegt eine Saison, in der Thamm mit seinem Trainerstab und der Mannschaft unter Beweis stellte, dass sie zu Recht in dieser Liga verbleiben. In der neuen Saison muss sie es erneut zeigen.

Der SC erwischte einen Start nach Maß. Von Lukas Stiels eingeleitet landete die Kugel bei Konstantin Möllering und Daud Gergery traf von rechts in den oberen linken Winkel. Die Gastgeber, bei denen wie angekündigt einige Spieler in der Startelf standen, die zuletzt nicht so viele Einsatzzeiten hatten, besaßen fortan mehr Spielanteile. Von den Gästen kam in der Offensive nicht viel. Lediglich der Japaner Shunta Onishi sorgte für Gefahr und hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch Joshua Claringbold verhinderte das 1:1 der Bergischen.

Auch nach dem Seitenwechsel war der SC optisch überlegen, kassierte aber dennoch nach einem Fehlpass von Claringbold auf Onishi den Ausgleich. Thamm machte Claringbold, der dem SC in der Saison einige Punkte sicherte, keine Vorwürfe: „Lieber heute so ein Fehler als letzte Woche.“ In der Schlussphase deutete kurzzeitig doch noch alles auf einen Sieg zum Abschluss hin, denn Gergery gelang wenige Minuten vor Schluss die erneute Führung. Aber nur eine Minute später schlug Ilyas Vöpel zum Endstand zurück.

Vor dem Spiel wurden nur Claringbold und Philipp Baum verabschiedet und der Verein bedankte sich vor ordentlicher Kulisse auch beim Trainerteam und dem Team drumherum für deren Engagement.

Es hätte ein gänzlich fröhliches Saisonende werden können, wäre da nicht eine seit geraumer Zeit unter der Decke wabernde Unruhe. Ein Grund sind unterschiedliche Vorstellungen zwischen Vereinsverantwortlichen, Sportlicher Leitung und Trainerteam hinsichtlich der Personalplanungen, insbesondere Vertragsverlängerungen. Das Thema kochte besonders in den letzten beiden Tagen hoch. Noch vor dem Spiel sahen sich die Hauptakteure gezwungen, sich zusammenzusetzen, um Ruhe einkehren zu lassen. Das scheint vorerst der Fall zu sein. „Ich denke, dass wir eine Lösung gefunden haben, die allen gerecht wird. Wir sehen die Wichtigkeit des Kollektivs, die über allem stehen sollte. Aber wir arbeiten auch weiter an einer engültigen Lösung“, formulierte Abteilungsleiter Markus Hagedorn wachsweich. Ob wirklich eine Lösung gefunden wurde, wird sich zeigen. Noch sind Zweifel angebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort