Bundestagswahl in Krefeld Ein Maschinenbau-Ingenieur macht Politik für „Die Linke“

Krefeld · Eine interessante Facette: Linke-Kandidat Sebastian Schubert ist Leistungsträger in einem Maschinenbau-Unternehmen. In seinen Forderungen vertritt er klassische Linke-Positionen, auch bei Steuererhöhungen.

 „Die Linke“-Kandidat Sebastian Schubert.

„Die Linke“-Kandidat Sebastian Schubert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Sebastian Schubert ist 35 Jahre alt und von Beruf „Teamleiter Produktentwicklung im Maschinenbau“. Er weiß also, wie Hightech-Unternehmen funktionieren. Dass er bei der Partei Die Linke ist, ist eine interessante Facette. Die Linke gilt ihren Kritikern vor allem als Partei der Transferempfänger, deren Anhänger der Wirtschaft und einer leistungsorientierten (auf Spitzenleistung ihrer Leute angewiesenen) Unternehmenskultur eher fernstehen. Das kann man von Schubert nicht behaupten: Er ist Teil einer solchen Kultur.

Schubert lebt in Krefeld und tritt im Wahlkreis Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114) an. Der Wahlkreis umfasst  Moers und Neukirchen-Vluyn aus dem Kreis Wesel sowie den  Krefelds Norden mit den Stadtbezirken Nord, Hüls, Mitte und Ost. In seinen politischen Forderungen vertritt er klassische „Linke“-Politik. So fordert er einen Mindestlohn von 13 Euro und eine sanktionsfreie Mindestsicherung in Höhe von 1200 Euro für Arbeitslose und Renter in Armut.  Die Schuldenbremse im Bund lehnt er ab, er macht sie mit dafür verantwortlich, dass Kommunen an Geldknappheit leiden und Infrastrukturprojekte oder öffentliche Einrichtungen wie Bäder schließen müssen.

Die Finanzierung solcher Forderungen sieht er in Steuererhöhungen (für die Reichen, wie es dann heißt) und der Einführung der Vermögenssteuer: „Wir brauchen endlich einen höheren Spitzensteuersatz, eine Entlastung der unteren und mittleren Einkommen und die Einführung einer Vermögenssteuer.“

In Sachen Klimaschutz sieht Schubert einen „Riesenhandlungsbedarf“ – die Linke hat dieses Thema nach einer Reihe von schlechten Wahlergebnissen stärker betont. So fordert Schubert, schon vor 2038 aus der Kohle „und anderen Energieträgern“ mit CO2-Emissionen auszusteigen und die erneuerbare Energien auszubauen. Auch der ÖPNV soll ausgebaut werden, besonders im ländlichen Raum, damit die Leute dort nicht mehr aufs Auto angewiesen sind. 

Privat engagiert er sich in der „Solidarische Landwirtschaft“, bei der private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs tragen und dafür dessen Ernteertrag erhalten. Er ist viel mit dem Rad unterwegs und im Urlaub gern in den Bergen. Auch Krefelder Restaurants und Kneipen besucht er gerne.

(vo)
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