Fußball-Oberliga Younes arbeitet für seinen großen Traum

Kleve · Fußball-Oberliga: Younes Mouadden, 21-jähriger Neuzugang vom Ligarivalen Teutonia St. Tönis, hat beim 1. FC Kleve sofort eingeschlagen. Der junge Angreifer ist sehr ehrgeizig und betrachtet seinen neuen Verein als ideales Sprungbrett.

 Younes Mouadden – hier eine Szene aus dem Spiel gegen die SSVg. Velbert – zeichnet ein unbändiger Siegeswillen aus. Am Klever Bresserberg hat er sich auf Anhieb als Verstärkung erwiesen.

Younes Mouadden – hier eine Szene aus dem Spiel gegen die SSVg. Velbert – zeichnet ein unbändiger Siegeswillen aus. Am Klever Bresserberg hat er sich auf Anhieb als Verstärkung erwiesen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Allzu viel Zeit zum Ankommen hatte Younes Mouadden nicht. Erst vor zweieinhalb Wochen verpflichtete Fußball-Oberligist 1. FC Kleve den 21-jährigen Angreifer von Teutonia St. Tönis. Wenige Tage später lief der Youngster gegen den 1. FC Bocholt bereits für die Rot-Blauen auf, kurz nach dem Seitenwechsel wurde er eingewechselt. Younes Mouadden präsentierte sich so fleißig, dass er in der Woche darauf beim 0:0 gegen die Sport- und Spielvereinigung Velbert in der Startelf stand – und mit guten Einzelaktionen auf sich aufmerksam machte. Der Stürmer ist angekommen.
„Als der 1. FC Kleve sich bei mir gemeldet hat, musste ich nicht lange nachdenken. In der Oberliga hört man nur Gutes über den Verein, dass er eine starke Mannschaft und eine sehr professionelle Führung hat“, sagt Younes Mouadden. Dieser Eindruck habe sich mittlerweile bestätigt, so der 21-Jährige. „Der Verein ist sehr familiär, die Mannschaft eine Einheit. Auch das Team hinter dem Team ist beeindruckend: Man kümmert sich immer um die Spieler, vor und nach den Spielen bekommen wir sogar etwas zu essen. Das zeigt einfach, wie bemüht man hier ist. Da hat man dann besonders viel Lust, für diese Menschen alles zu geben“, sagt Mouadden.

Als Jugendlicher wurde der Oberhausener bei Fortuna Düsseldorf, dem KFC Uerdingen und dem 1. FC Bocholt ausgebildet. Am Bocholter Hünting hatte Mouadden bereits erste Minuten für die Senioren gesammelt. „Durch schwere Verletzungen wurde ich aber immer wieder zurückgeworfen“, sagt der Angreifer. Im Oktober 2019 hatte Mouadden die Diagnose eines Kniepatellaspitzensyndroms bekommen, monatelang fiel er verletzt aus. „Ich habe Corona auch als Chance gesehen, die Zeit zu nutzen und mich voll und ganz von der Verletzung zu erholen, um dann wieder durchzustarten. Ich habe viel Zeit in meinen Körper investiert, damit ich jetzt weniger anfällig bin“, sagt Mouadden.

Im Sommer folgte dann der Schritt zu Teutonia St. Tönis, einem ambitionierten Team der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Dort war er im Frühjahr als vielversprechendes Talent vorgestellt worden, doch das neue Engagement verlief ernüchternd. In der Saisonvorbereitung konnte Younes Mouadden sein Können nicht nachhaltig unter Beweis stellen. Doch weil eine bittere Saison auf der Reservebank drohte, schaute er sich nach einem neuen Klub um. Teutonia St. Tönis legte ihm keine Steine in den Weg. Von Umut Akpinar, Trainer des 1. FC Kleve, erhielt er eine Einladung zum Probetraining. Dort überzeugte er unter anderem mit seinem schnellen Antritt.

Für Younes Mouadden war eine Stelle im Kader frei geworden, nachdem mit Ryo Terada (Japan), Sebastian Santana (Berlin) und Andre Trienenjost (Karriereende) drei Stürmer den Bresserberg verlassen hatten. Das Nachwuchstalent kann nicht nur in vorderster Front, sondern auch im offensiven Mittelfeld und auf den Außenbahnen eingesetzt werden. „Meine größte Stärke liegt im Eins-gegen-eins. Dann kann ich mit Tempo vorbeiziehen. Außerdem ist mein Siegeswille groß – und zwar gegen den 1. FC Bocholt genauso wie gegen den Tabellenletzten“, so Younes Mouadden.

Für seine weitere Entwicklung sei die Oberliga die richtige Spielklasse. „Ich glaube nicht, dass es irgendwo in Europa eine noch bessere fünfte Liga gibt. Jedes Team hat ein oder zwei Spieler, die den Unterschied machen können. Jedes Spiel wird auf seine Art intensiv sein“, sagt Younes Mouadden.

Daher sei es sein Anspruch, gegen jeden Gegner ans Leistungslimit zu gehen, um zu punkten. Und das auch am kommenden Sonntag (15 Uhr), wenn es für den 1. FC Kleve auswärts gegen den Tabellenzweiten Turnverein Dalbecksbaum Velbert geht.

Doch trotz seiner guten Anlagen gebe es auch genügend Bereiche, an denen er noch weiter arbeiten müsse, so der Mann aus Oberhausen. „Mein linker Fuß muss besser werden, außerdem muss ich am Timing und Stellungsspiel beim Kopfballspiel feilen. Insgesamt muss ich dafür sorgen, im Spiel noch mehr Chancen herauszuspielen, da ich so die Wahrscheinlichkeit erhöhe, Tore zu schießen“, sagt Younes Mouadden. Schließlich hat der 21-Jährige, dessen Vorbild seit Kindertagen der brasilianische Weltstar Ronaldo ist, einen großen Traum: „Ich weiß, dass manche darüber lachen werden. Aber ich habe den Traum von einer Profi-Karriere als Fußballspieler noch nicht aufgegeben.“

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