Fußball-Oberliga Theater bei Teutonia: Trainerteam tritt zurück

St. Tönis · Mit einem Paukenschlag wartet der ambitionierte Fußball-Oberligist Teutonia St. Tönis auf. Trainer Bekim Kastrati, der in die vierte Saison ging, wirft das Handtuch. Ausschlaggebend war aber nicht die klare 0:3-Schlappe bei der Spielvereinigung Schonnebeck.

 Trainer Bekim Kastrati hatte über drei Jahre bei Teutonia das Sagen, wollte jetzt aber nicht über die taktische Ausrichtung diskutieren.

Trainer Bekim Kastrati hatte über drei Jahre bei Teutonia das Sagen, wollte jetzt aber nicht über die taktische Ausrichtung diskutieren.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Vier Jahre lang war die Welt bei Teutonia St. Tönis in Ordnung, doch innerhalb weniger Stunden war es mit der heilen Welt vorbei. Völlig überraschend ist das Trainerteamdes Fußball-Oberligisten zurückgetreten: Bekim Kastrati, sein Assistent Oliver Wersig und Athletiktrainer Michael Küpper haben den Grün-Weißen den Rücken gekehrt. Fußball-Chef Holger Krebs, den die Nachricht im Urlaub erreichte, ist entsetzt.

Wie kommt es zu dem Knall? „Unstimmigkeiten mit dem Teammanagement wegen der taktischen Ausrichtung“, lautet die offizielle Mitteilung des Vereins. Dahinter verbergen sich Meinungsverschiedenheiten, ob mit einer von Trainer Bekim Kastrati favorisierten Dreierkette oder nicht doch besser mit der Viererkette gespielt werden soll. Auch in der Mannschaft war die vom Coach vorgegebene Richtung nicht unumstritten.

Holger Krebs wurde von dieser Redaktion am Mittwoch Abend telefonisch noch im Urlaub erreicht. „Ich bin total überrascht“, sagte er. „Bekim Kastrati ist im vierten Jahr hier. Es gab nie ernsthafte Meinungsverschiedenheiten. Dass er jetzt nach der ersten Kritik hinwirft, hätte ich nicht gedacht. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Ich denke, dass Diskussionen im Fußball dazu gehören, wenn man erfolgreich sein will.“

In dieser Saison ist es bei Teutonia alles andere als reibungslos gelaufen. Bekim Kastrati war kaum bei Training, nicht einmal beim Spiel. Eine Corona-Erkrankung hatte ihn außer Gefecht gesetzt und da er nicht geimpft war, schlimm erwischt. Auch sein Assistent Oliver Wersig fehlte nach einem Türkei-Besuch, weil er in Quarantäne musste.

Am Sonntag war Athletiktrainer Michael Küpper nicht bei Spiel bei der Spielvereinigung Schonnebeck, weil er sich in Russland aufhielt. Dort setzte es eine 0:3-Niederlage. Küpper soll überrascht gewesen sein, dass dort seine Empfehlung, mit einer Viererkette anzutreten, ignoriert wurde. Schließlich konnten die Abläufe nach der Umstellung von Vierer- auf Dreierkette in den zurückliegenden Wochen nicht so einstudiert werden, wie dies nötig gewesen wäre.

Und nun? Ein Zurück gibt es nicht, das Tischtuch zwischen dem Trainerteam und dem Teammanagement ist zerschnitten. Teutonia ist auf Trainersuche. Wer am Sonntag in St. Tönis auf der Bank sitzt, wennes gegen den Cronenberger SC geht, ist völlig offen.

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