Fußball-Oberliga 1. FC Kleve belohnt sich beim 0:0 nicht

Kleve · Die Mannschaft trumpft im Heimspiel gegen die SSVg Velbert stark auf. Doch die ersatzgeschwächten Rot-Blauen lassen gute Chancen aus. Der Saisonstart ist mit fünf Zählern dennoch gelungen.

 Niklas Klein-Wiele (rotes Trikot) vergab die beste Chance für den 1. FC Kleve.

Niklas Klein-Wiele (rotes Trikot) vergab die beste Chance für den 1. FC Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

400 Zuschauer im Rücken, eine äußerst couragierte Leistung und zahlreiche Chancen – zu einem Heimsieg reichte es für den Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve gegen die favorisierte Sport- und Spielvereinigung Velbert am Sonntag dennoch nicht. 0:0 trennten sich die Teams, die beide weiter ungeschlagen sind. „Wenn eine Mannschaft den Sieg verdient gehabt hätte, dann waren wir es“, sagte Umut Akpinar, Trainer des 1. FC Kleve. Mit fünf Punkten aus den ersten drei Partien und Rang acht ist der Saisonstart am Bresserberg dennoch gelungen.

Abermals war im Vorfeld der Partie das Improvisationstalent von Umut Akpinar gefragt. Immerhin fielen mit Pascal Hühner, Danny Rankl, Luca Plum und Sezai Kezer vier wichtige Kräfte aus. So erhielten erneut Nachwuchsakteure wie Calvin Top und Younes Mouadden die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Besonders auffällig war Frederik Meurs unterwegs, der eine halbe Stunde vor Schluss ins Spiel kam. Der 19-Jährige, aus der eigenen Jugend aufgerückt, sicherte in der Defensive ab und gab immer wieder Impulse in der Offensive. „Die jungen Akteure finden sich gut ein, weil sie sehr wissbegierig sind“, sagte Akpinar.

In der Anfangsphase dominierte der 1. FC Kleve deutlich. „In den ersten 25 Minuten waren wir total präsent und haben uns mehrere gute Chancen herausgespielt“, sagte Akpinar. Nach einer Viertelstunde wurde Angreifer Mouadden im Strafraum unsanft zu Fall gebracht, der Schiedsrichter aber zeigte – durchaus überraschend – nicht auf den Elfmeterpunkt. Auch Luca Thuyl hätte früh für den ersten Treffer gegen den zum Kreis der Titelanwärter zählenden Gegner sorgen können.

Doch die Gäste aus Velbert kämpften sich zusehends in die Partie, ohne vor dem Klever Tor Gefahr auszustrahlen. Im Vorwärtsgang leisteten sie sich immer wieder Ungenauigkeiten. „Wir haben eigentlich das ganze Spiel über keine echte Chance zugelassen. Und das gegen eine Mannschaft, die mehrere ehemalige Regionalliga- und Drittligaspieler in ihren Reihen hat. Da muss ich meinem Team ein Kompliment machen“, sagte Akpinar. Der Trainer erlebte am Sonntag jedoch zwei Schreckensmomente: Die Defensivakteure Tim Haal und Kisolo Deo Biskup mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden, eine genaue Diagnose steht noch aus.

Auch im zweiten Durchgang waren die Rot-Blauen das tonangebende Team. „Wir sind rausgegangen und haben auf das 1:0 gespielt. Das haben wir klar und deutlich gezeigt. Die Körpersprache war richtig gut“, sagte Akpinar. Luca Thuyl (53.) verpasste nach einem starken Sololauf mit einem Schuss von der Strafraumkante die Führung.

Zahlreiche weitere Ansätze münzten Fabio Forster, Niklas Klein-Wiele und Kollegen nicht in hochkarätige Torchancen um. Das änderte sich erst wieder in der Schlussphase, als die Gäste nur noch auf Konter lauerten. In der 86. Minute hatte Niklas Klein-Wiele die Entscheidung nach einem schnellen Konter auf dem Fuß, doch Velberts Torwart Marcel Lenz wehrte seinen Abschluss aus dem Rückraum stark ab. Younes Mouadden (88.), erst vor wenigen Tagen von Teutonia St. Tönis verpflichtet, verpasste mit dem Kopf. Für die Erlösung hätte Nezdad Dragovic in der Nachspielzeit sorgen können. Nach einer Ecke hatten die Klever nicht lockergelassen, die Velberter konnten nicht klären. Aus der Entfernung fasste sich der bosnische Innenverteidiger ein Herz, doch der 36-jährige Routinier verpasste ebenfalls knapp.

„Die Leistung stimmte über 90 Minuten, nur das Ergebnis nicht. Wenn man so lange erfolgreich die Chancen der anderen Mannschaft verhindert, dann muss man aufpassen, nicht zu überdrehen. Aber das haben wir nicht gemacht. Heute haben wir genau das richtige Mittelmaß gefunden und sehr entschlossen unser Spiel gespielt“, sagte Umut Akpinar, dessen Mannschaft am kommenden Sonntag, 15 Uhr, beim Tabellenzweiten TVD Velbert zu Gast ist.

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