Beben bei Teutonia St. Tönis Markus Hagedorn nennt Bekim Kastratis Rücktritt unprofessionell

St. Tönis · Dem Beben bei Teutonia St. Tönis, das im Rücktritt des Trainerteams seinen Höhepunkt erreicht hat, folgen noch einige Nachbeben. Der Fußball-Oberligist sichtet derzeit die zahlreichen Bewerbungen und will kommende Woche einen neuen Traienr präsentieren.

 Trainer Bekim Kastrati und Assistent Oliver Wersig (links) sind beim Oberligisten Teutonia zurückgetreten.

Trainer Bekim Kastrati und Assistent Oliver Wersig (links) sind beim Oberligisten Teutonia zurückgetreten.

Foto: fupa

Auch zwei Tage nach dem Rücktritt des Trainerteams herrscht bei den Verantwortlichen von Teutonia St. Tönis Verwunderung über die spontane Reaktion. Fußball-Abteilungsleiter Markus Hagedorn konnte auch gestern noch nicht nachvollziehen, dass Diskussionen über die Systemfrage einen derartigen Erdrutsch nach sich ziehen würden. „Aus meiner Sicht ist das alles gar nicht so schlimm gewesen. Die Zusammenarbeit der Trainer mit der sportlichen Leitung war immer fair, manchmal sicher kontrovers. Aber es gehört zu den Aufgaben einer sportlichen Leitung, auch mal sagen zu können, das, was wir hier spielen tut uns nicht gut.“ Anlass dazu gab es sicherlich. Denn die vom Erfolg verwöhnten Teutonen, deren erklärtes Ziel die Aufstiegsrunde ist, kassierten acht Gegentore in drei Spielen. Eine ungewöhnlich hohe Quote für die Grün-Gelben, die mit dem südkoreanischen Innenverteidiger Yoo Jiha allerdings einen Eckpfeiler verloren, der nicht adäquat ersetzt werden konnte.

Mit Blick auf das vorhandene Personal und den Gegner gab es nach der 0:3-Niederlage in Schonnebeck angesichts der taktischen Ausrichtung erneuten Diskussionsbedarf mit bekanntem Ende. „Aber es gab keinen Druck von uns“, versichert Hagedorn, „wir wollten lediglich nach sechs Spielen schauen wo wir stehen, und ob wir, wenn erforderlich, im Dialog etwas ändern können. Wir haben immer gut zusammengefunden und es gab aus meiner Sicht keine Handhabe für so eine Reaktion. Das ist aus meiner Sicht unprofessionell.“

Ex-Trainer Bekim Kastrati zeigte sich enttäuscht und äußerte sich gegenüber unserer Redaktion nur in Kürze: „Einiges ist natürlich anders, als es vom Verein dargestellt wird. Sonst hätte ich diesen Schritt auch nicht gemacht. Aber ich werde keine schmutzige Wäsche waschen. Nur so viel: Ich habe in der Vorbereitung neun Wochen mit der Mannschaft gearbeitet.“

Ungeachtet der sportlichen Kontroversen, die letztlich den Ausschlag für die aktuelle Situation gaben, waberte im Hintergrund auch die Einstellung des Trainerteams zu Corona-Impfungen durch die Köpfe. Denkbare Auflagen-Änderungen hätten den Verein, insbesondere das Trainerteam, bei Spielen und im Training durchaus vor größere Probleme stellen können. „Das wäre schwierig geworden“, so Hagedorn.

Die Suche nach einem neuen Coach läuft auf Hochtouren. Man wolle nichts übers Knie brechen, aber zum Auswärtsspiel in Nettetal (19. September) soll der neue Mann gefunden sein. Übergangsweise leitet das Trainerduo der 2. Mannschaft, Jonas Schüler und Marcel Fischbach, das Training. Im Heimspiel gegen den Cronenberger SC (Sonntag, 15.30 Uhr) ist Schüler allein verantwortlich, Fischbach coacht den A-Ligisten in Schaag. In Dominik Dohmen nahm ein wichtiger Akteure nach einer Verletzung gestern wieder das Training auf. Kevin Breuer steht urlaubsbedingt noch nicht zur Verfügung.

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