Modernisierung der Bahnstrecke Niers-Express soll pünktlicher werden

Kreis Kleve · Die Betriebsqualitätsanalyse liegt vor. Kurzfristige Maßnahmen soll jetzt zügig umgesetzt werden. Die CDU-Abgeordneten aus dem Kreis Kleve pochen jedoch auf die Modernisierung der Strecke.

 Der Niers-Express ist ein Streitthema.

Der Niers-Express ist ein Streitthema.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Niers-Express (RE 10) beziehungsweise die Bahnstrecke zwischen Kleve und Düsseldorf hat das Zeug zu einem Streitthema im Wahlkampf. Zu diesem Entschluss könnte man kommen, wenn man die jüngste Pressemitteilung von Stefan Rouenhoff und Margret Voßeler-Deppe liest. Beide betonen, wie sehr sie sich seit Jahren für Verbesserung des Betriebs und der Modernisierung der RE10-Bahntrasse einsetzen und wie verwundert sie nun über die Aussage von Landratskandidat Peter Driessen, der Kreis soll in die Bahnstrecke investieren, sind. „Das neuerliche, wohl dem Wahlkampf geschuldete Interesse von Herrn Driessen am RE10 nehmen wir zur Kenntnis“, so die beiden CDU-Abgeordneten.

Zurück zum Thema: Hier soll es nun endlich vorwärts gehen. Genauer gesagt soll der RE 10 pünktlicher werden. Mit welchen Maßnahmen das geschehen kann, das beschreibt eine Betriebsqualitätsanalyse, die nach Angaben von Rouenhoff und Voßeler-Deppe eingefordert wurde und nun endlich vorliegt. Demnach kommt die Analyse zu dem Ergebnis, dass insbesondere im Raum Krefeld sowie in Düsseldorf Störungen auftreten, die zu Verspätungen des Zugverkehrs zwischen Krefeld und Kleve führen. Im Kreis Kleve ist vor allem der Abschnitt Kevelaer-Weeze störungsanfällig. Weitere Verspätungen werden in den Haltestellen aufgebaut. Letzteres Problem soll bereits von der Bahn in Angriff genommen worden sein. Auch sollen die Dispositionsrichtlinien

angegangen werden. Sie regeln, welche Züge Vorfahrt vor anderen haben.

Bei beiden Punkten sind laut Angaben des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) kurzfristig Verbesserungen erreichbar. Mittelfristig wird eine Anpassung der Gleisbelegung in Krefeld und Kevelaer vorgeschlagen. Die größte Wirkung für einen reibungslosen Betriebsablauf würde laut Studie jedoch die Modernisierung der Infrastruktur entfalten. Die steht allerdings noch in weiter Ferne. Denn: Erst muss geplant und dann genehmigt (frühestens 2023) werden. Und dann ist da auch noch die Frage der Finanzierung.

„Die kurzfristigen Maßnahmen sollten nun schnellstmöglich realisiert werden. Wir brauchen zudem ein klares Bekenntnis der Deutschen Bahn zur RE10-Strecke Kleve-Düsseldorf und umfassende Investitionszusagen für die Schieneninfrastruktur“, schreiben die beiden Abgeordneten. Nach eigenen Angaben führen sie seit Ende 2018 parteiübergreifende Gespräche über die RE10-Bahntrasse. Daran nehmen die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus den Kreisen Kleve und Viersen, der Landrat des Kreises Kleve sowie weitere Vertreter (Deutsche Bahn AG, Landesverkehrsministerium Nordrhein-Westfalen, Kostenpflichtiger Inhalt VRR und NordWestBahn) teil. Das bestätigt auch Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm im großen RP-Interview. In kurzer Zeit, so schreiben es Rouenhoff und Voßeler-Deppe, konnte erreicht werden, dass für die Planungskosten zur Modernisierung der Strecke vier Millionen Euro bereitgestellt werden.

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