Grevenbroicher im Katastrophengebiet Feuerwehr und THW helfen jetzt bei Euskirchen

Grevenbroich · In der Nacht zu Montag sind Einsatzkräfte auch aus Grevenbroich in den Kreis Euskirchen gefahren, um dort zu helfen. Sie erkunden dort Orte, die seit der Evakuierung vor der Flut verlassen sind. Auch das THW ist am Montag im Kreis Euskirchen angekommen.

 In der Nacht zu Montag machten sich rund 30 Kräfte der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss auf den Weg nach Euskirchen, um dort zu helfen.

In der Nacht zu Montag machten sich rund 30 Kräfte der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss auf den Weg nach Euskirchen, um dort zu helfen.

Foto: Lange

Die Bereitschaft der Grevenbroicher, den Opfern der Flutkatastrophe zu helfen, ist ungebrochen. Auch bei der Feuerwehr. Seit Sonntag sind einige Kräfte aus der Schlossstadt gemeinsam mit Kollegen aus anderen Kommunen des Rhein-Kreises Neuss in Erftstadt im Einsatz. Gemeinsam mit Helfern aus Meerbusch-Lank koordinieren Feuerwehrleute aus Wevelinghoven vor Ort in einem großen Einsatzleitwagen die Einsätze von fünf Feuerwehrzügen inklusive schwerem Bergegerät der Bundeswehr. Darüber hinaus haben sich Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss in der Nacht zu Montag in den Kreis Euskirchen aufgemacht.

Als Teil der sogenannten Bezirksbereitschaft 4 sind rund 30 Feuerwehrleute aus Dormagen, Neuss, Meerbusch und Grevenbroich mitgefahren. Mit zehn Kräften, die sich auf ein Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz und ein Mannschaftstransportfahrzeug verteilen, leisten die Grevenbroicher einen wichtigen Beitrag. Die Kräfte versammelten sich noch in der Nacht in Meerbusch, von dort aus erfolgte der Abmarsch ins Krisengebiet. Am Morgen trafen sie im Kreis Euskirchen ein. Für ihren Einsatz wurden 72 Stunden angesetzt.

 Kräfte aus Grevenbroich im Ortsteil Palmersheim.

Kräfte aus Grevenbroich im Ortsteil Palmersheim.

Foto: Feuerwehr

„Die Menschen vor Ort brauchen dringend Unterstützung, und den Opfern gilt unsere Anteilnahme. Wir leisten jede Hilfe, die wir bieten können“, sagt Kreisdirektor und Krisenstabsleiter Dirk Brügge. Sein Dank gilt den Einsatzkräften, „die ein Zeichen tätiger Solidarität setzen mit denen, denen die Flut fast alles genommen hat“. Konkret wurden die Feuerwehrleute in Orte geschickt, deren Bewohner evakuiert worden sind, als sich die Unwetterlage zuspitzte. „Sie kontrollieren, ob eine Wiederkehr möglich ist“, sagt Kreisbrandmeister Norbert Lange. Ein Fokus liegt dabei auf etwaigen Gefahren, die noch nicht bewertet werden konnten. „Gefahren durch Öltanks oder durch Defekte an Gasanlagen“, nennt Lange Beispiele.

Feuerwehrleute aus Grevenbroich waren am Montagnachmittag zudem damit beschäftigt, vollgelaufene Keller in Palmersheim bei Euskirchen leerzupumpen, knapp 80 Kilometer südlich von Grevenbroich. Die Feuerwehr Euskirchen selbst soll stark von der Flut betroffen sein, Teile des Fuhrparks wurden beschädigt. Ihre Kollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss haben ihnen drei kleinere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.

Die Feuerwehrleute sind aber nicht die einzigen Retter aus der Region, die ins Katastrophengebiet gefahren sind. Nach einem zweitägigen Pump-Einsatz der Bergungsgruppe des THW Grevenbroich rückten auch diese Kräfte am Montagnachmittag erneut aus – und folgten ihren Kollegen von der Feuerwehr damit quasi nach Euskirchen. Wie Jürgen Diekmann vom THW-Ortsverband erklärte, sind vier Einsatzkräfte mit einem speziellen Aggregat zur Stromversorgung in den Kreis Euskirchen ausgerückt. In den Tagen davor waren zwölf Kräfte aus Grevenbroich damit beschäftigt gewesen, eine Elektroanlage in Hückelhoven (Kreis Heinsberg) von den Wassermassen zu befreien und so wieder zugänglich zu machen.

Darüber hinaus waren in den vergangenen Tagen auch Mitarbeiter des Rettungsdienstes aus dem Rhein-Kreis Neuss in Erftstadt und im Kreis Euskirchen im Einsatz. In Erftstadt musste unter anderem ein Pflegeheim evakuiert werden, das einzustürzen drohte.

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