Uerdingens Aufstiegsheld Beisters brutaler Absturz

Krefeld · Ende Mai wurde Maximilian Beister als Aufstiegsheld gefeiert, jetzt ist er nicht mehr erste Wahl. Sogar ein Platz auf der Tribüne droht dem ehemaligen Bundesligaspieler am Samstag gegen die Sportfreunde Lotte.

 Maximilian Beister wird er von Björn Jopek von Halle unsanft gestoppt.

Maximilian Beister wird er von Björn Jopek von Halle unsanft gestoppt.

Foto: Stefan Brauer

Als KFC-Präsident Mikhail Ponomarev im vergangenen Winter den 28 Jahre alten Stürmer nach Krefeld lockte, war dies ein eindeutiges Signal: für den Verein, die Stadt, die Konkurrenz. Die Verpflichtung war ein Volltreffer. MaximilianBeister erzielte nach der Winterpause in 15 Spielen elf Tore und schoss die Mannschaft zur Meisterschaft. In der Relegation gegen Waldhof Mannheim erzielte er im Heimspiel das Tor des Tages und war damit maßgeblich am Aufstieg in die Dritte Liga beteiligt.

Nicht einmal ein halbes Jahr später ist der ehemalige U21-Nationalspieler völlig außer Form. Die Szene, in der dies spätestens für jedermann sichtbar wurde, gab es in Kaiserslautern. Beister jagte den Ball aus 22 Metern fast ebenso viele über das Tor auf die Tribüne. Dass er das nicht extra getan hat, ist klar. Es zeigt jedoch, wie sehr er aus den Fugen ist – körperlich, vor allem aber mental.

Was hat Beister dermaßen aus der Bahn geworfen? Natürlich wurde der Kader im Sommer verstärkt, doch müsste aufgrund seiner fußballerischen Qualitäten durchaus noch ein Platz für ihn im Kader sein. Allerdings ist die Spielweise in der Dritten Liga ziemlich robust, kein Spielfeld, auf dem sich technisch versierte Feingeister wohl fühlen.

Beister möchte sich zu seiner derzeitigen Situation nicht äußern. „Im Moment erscheint es mir besser, mal nichts zu sagen“, lautet sein Statement. Das ist verständlich, vielleicht sogar klug. Möglicherweise geht sein Rückzug aus der Öffentlichkeit mit dem auf dem Feld einher. Nachdem er beim Spiel in Köln zwar im Kader war, aber erstmals nicht zum Einsatz kam, dürfte Trainer Stefan Krämer seinem Aufstiegsheld erneut eine Pause verordnen – zumindest auf der Bank, wenn nicht gar auf der Tribüne. „Die Aufstellung gebe ich am Samstag bekannt“, sagt der Coach, der sich zu einzelnen Spielern nur selten äußert.

Es ist nicht Beisters erster Absturz. Es waren allerdings schwere Verletzungen, die ihn nach seinem Höhenflug bei Fortuna Düsseldorf dann beim Hamburger SV aus der Bahn warfen. In Mainz und München fand er nicht wieder zu seiner Form, so dass er nach Australien ging, ehe ihm dann beim KFC Uerdingen ein verheißungsvoller Neustart glückte – allerdings in der Regionalliga, wo er mit seinen Fähigkeiten schalten und walten konnte, wie er wollte.

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