Niederrheinpokal Musculus trifft bei KFC-Sieg drei Mal

Krefeld · Drittligist KFC Uerdingen feiert in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim Bezirksligisten SSV Berghausen einen standesgemäßen 8:1-Sieg. Trainer Krämer attestiert dem Team einen professionellen Auftritt.

 Lucas Musculus fällt im Spiel gegen den SSV Berghausen nach einem Zweikampf.

Lucas Musculus fällt im Spiel gegen den SSV Berghausen nach einem Zweikampf.

Foto: Stefan Brauer

Der Pokal steht in diesen Tagen im Blickpunkt der Fußballfans. Es ist der Wettbewerb David gegen Goliath, in dem kleine Vereine die Großen herausfordern. Für viele ist es das Spiel des Jahres, für einige das Spiel, das in die Vereinsgeschichte eingeht. So steht zum Beispiel ganz Dochtersen Kopf, weil der FC Bayern München in die niedersächsische Gemeinde kommt – der SV Dochtersen/Assel hat das Traumlos gezogen.

Eine Nummer kleiner ist der Niederrheinpokal, bei dem sich der Sieger für den DFB-Pokal qualifiziert. Aber auch hier gibt es den reizvollen Vergleich David gegen Goliath, und für die Beteiligten ist es nicht weniger wichtig. So hatte der SSV Berghausen mit dem KFC Uerdingen den einzigen Drittligisten gezogen. Für den Bezirksligisten war es das größte Spiel seiner Vereinsgeschichte. Dass der 1968 gegründete Verein das Los in seinem Jubiläumsjahr zog, passte bestens. „Die Jungs freuen sich total auf die Aufgabe“, sagte Berghausens Trainer Patrick Michaelis. „Auch für mich als Trainer ist es das größte Spiel meiner Laufbahn.“ Der Außenseiterrolle war er sich wohl bewusst: „Es wird für uns ein Erlebnis sein. Wir hoffen auf ein achtbares Ergebnis und wollen keine zwölf Gegentore bekommen.“

Die wurden es auch nicht. Der KFCUerdingen erwies sich in dem überaus fairen Spiel als exzellenter Gast: Er gewann deutlich, aber nicht zweistellig und gestattete den Gastgebern das Ehrentor. Aber das war nicht etwa ein Geschenk, sondern ein durchaus sehenswerter Schuss von dem quirligen Amin Kumukov in den Winkel. Am Ende siegten die Gäste mit 8:1 (4:0).

„Ich bin mit dem Spiel zufrieden“, meinte Krämer. „Die Mannschaft hat die Vorgaben erfüllt. Sie hat frühzeitig die ersten Tore gemacht und sich seriös und professionell präsentiert.“

Für die Uerdinger ging es diesmal auch weniger um das Ergebnis. Vielmehr wollte Trainer Stefan Krämer sehen, wie sich jene Spieler präsentieren, die in den vier bisherigen Meisterschaftsspielen weniger Einsatzzeiten erhalten hatten. In der ersten Halbzeit bestätigten Alexander Bittroff, Jan Holdack und Lucas Musculus die Einschätzung ihres Trainer. „Die Spieler, die auflaufen, sind ja dicht dran“, hatte Stefan Krämer vor der Begegnung gesagt und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es „keine Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner“ sei, wenn diesmal auch andere Akteure zum Zug kämen.

Jan Holldack war von der ersten Sekunde an anzumerken, dass er sich zeigen wollte. Nach nur 68 Sekunden brachte er den KFC in Führung. Ein Doppelpack von Musculus sowie Bittroff erzielten die weiteren Tore vor der Pause. Zwischenzeitlich hatten die Uerdinger allerdings Mühe, den massiven Abwehrriegel der Gastgeber zu knacken, der sich zwischen Mittelkreis und Strafraum bot. Manuel Konrad, der die Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, zog im Mittelfeld die Strippen und durfte ebenso zur Pause in der Kabine bleiben wie Ali Ibrahimaj.

Der von Borussia Dortmund II gekommene Patrick Pflücke wirkte vor der Pause noch etwas wie ein Fremdkörper, kam nach dem Wechsel in der Zentrale jedoch besser in Schwung. In der zweiten Runde des Niederheinpokals muss der KFC nun Anfang September beim Landesligisten ASV Süchteln antreten.

Uerdingen: Benz – Bittroff, Müller, Schwertfeger, Chessa – Holldack, Konrad (46. Schelenz), Mohammad, Pflücke – Ibrahmaj (46. Rüter), Musculus.
Tore: 0:1 Holldack (2.), 0:2 Musculus (14., 0:3 Musculus (20., Foulelfmeter), 0:4 Bittroff (39.), 0:5 Pflücke (53.), 0:6 Pflücke (59.), 0:7 Musculus (68.), 1:7 Kumukov (73.), 1:8 Chessa (84.).

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