Bernd Rupp wird 80 Gladbacher Aufstiegs- und Pokalheld feiert runden Geburtstag

Mönchengladbach · Bernd Rupp, der am Donnerstag 80 Jahre alt wird, zählt zu den besten Stürmern, die je für Borussia gespielt haben. Eine Deutsche Meisterschaft mit Gladbach blieb ihm zwar verwehrt. Doch dafür hat er großen Anteil an zwei anderen denkwürdigen Erfolgen.

Borussia Mönchengladbach: Rekord-Torschützen - Alassane Plea holt auf
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Die Rekord-Torschützen von Borussia Mönchengladbach

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Foto: dpa, hrad nic

Wie wäre Borussias berühmtes DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln wohl ausgegangen, wenn Bernd Rupp nach gerade einmal einer Minute zum 1:0 getroffen hätte? Wäre es dann überhaupt zu Günter Netzers Selbsteinwechslung und seinem legendären Siegtreffer in der Verlängerung gekommen? Doch Rupp traf nicht, als er kurz nach dem Anpfiff in seiner unnachahmlichen Art durch die Kölner Abwehr stürmte und FC-Keeper Gerhard Welz überwand. Denn Bernd Cullmann eilte noch rechtzeitig zurück und kratzte den Ball von der Torlinie.

Rupp blieb ohne Finaltor, dafür feierte er an jenem 23. Juni 1973 den größten Triumph seiner Karriere: Der DFB-Pokalsieg mit den Gladbachern sollte der einzige Titel für den kleinen, wendigen Stürmer bleiben, der sich indes schon viele Jahre zuvor den Eintrag in die Chronik des Vereins gesichert hatte. Weswegen an diesem Donnerstag sicherlich viele Borussen gratulieren werden, da Bernd Rupp, geboren im mittelhessischen Burgsolms, seinen 80. Geburtstag feiert.

Mit 22 Jahren war der Angreifer im Sommer 1964 vom Amateurklub SV Wiesbaden zur Borussia gewechselt. Dort baute der neue Trainer Hennes Weisweiler gerade seine Fohlen-Elf auf, die sogleich durch die Regionalliga West stürmte. Rupp steuerte 23 Tore zur Meisterschaft in der zweithöchsten Spielklasse bei, es folgten vier Treffer in der Aufstiegsrunde, die Borussia mit dem erstmaligen Sprung in die Bundesliga beendete. Und Rupp traf auch in der Beletage des deutschen Fußballs verlässlich, in der ersten Spielzeit war er Borussias bester Torschütze, mit 16 Treffern lag er noch vor dem jungen Jupp Heynckes.

Borussia Mönchengladbach: Bilanz im DFB-Pokal seit 1970
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Borussias Bilanz im DFB-Pokal

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Foto: Imago

1967 verließ Rupp, der im Jahr zuvor bei einem 2:0 in der Türkei sein einziges Länderspiel absolviert und dabei auch getroffen hatte, die Borussia und wechselte zu Werder Bremen, 1969 ging es weiter zum 1. FC Köln, mit dem er 1969/70 seinen ehemaligen Gladbacher Teamkollegen im Meisterschaftskampf unterlegen war. 1972 kehrte er an den Bökelberg zurück, nach zwei weiteren Jahren beendete er seine Bundesliga-Karriere und ging nach Wiesbaden zurück.

Borussia MG - Alemannia Aachen 2.5.1965 Bernd Rupp (l,) und Jupp Heynckes nach dem 1:0 durch Rupp

Borussia MG - Alemannia Aachen 2.5.1965 Bernd Rupp (l,) und Jupp Heynckes nach dem 1:0 durch Rupp

Foto: denk-mal-zeichen-verlag

Dass er somit keine einzige Gladbacher Meisterschaft miterlebte, zudem das Uefa-Cup-Finale 1973 gegen den FC Liverpool nach Hin- und Rückspiel verlor und mit seinen anderen beiden Klubs keinen Titel holte, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rupp zu den großen Torjägern seiner Zeit gehörte. 119 Bundesligatore erzielte er, 50 davon für Borussia, für die er insgesamt 98 Pflichtspieltreffer erzielte – nur sechs Gladbacher schafften mehr. Dass er beim Pokalsieg 1973 torlos blieb, dürfte der heutige Jubilar da gut verschmerzen können.

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