„Nicht in ein Loch fallen“ Jantschke erklärt, warum er Borussia erhalten bleiben will

Mönchengladbach · Dass Tony Jantschke eine Klausel in seinem Vertrag hat, die ihn nach seiner Spielerkarriere weiter an Borussia Mönchengladbach bindet, ist bekannt. Nun hat Jantschke, der am Mittwoch das Training abbrechen musste, erklärt, warum ihm ein fließender Übergang in die Arbeitswelt wichtig sei.

Borussia Mönchengladbach: Adi Hütter beobachtet Training vom Videoturm aus
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Hütter auf dem Videoturm und Polanski als Jantschke-Ersatz

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Etwa eine Stunde, nachdem das Borussia-Training am Mittwoch zu Ende war, saß Tony Jantschke mit Stadionsprecher Torsten Knippertz im „Fohlentalk“ zusammen. Jantschke hatte die Einheit zuvor bereits nach dem Aufwärmen mit leichten Knieproblemen abbrechen müssen, eine größere Verletzung scheint sich der Verteidiger allerdings nicht zugezogen zu haben.

„Ich kann mich nicht beschweren. Ich habe das eine oder andere Wehwehchen, aber es könnte schlimmer sein“, antwortete Jantschke zu Beginn auf die Frage nach seinem Wohlbefinden. „Ich habe in dieser Saison bislang nicht so viel gespielt, natürlich auch durch meine Gesichtsverletzung. Als Mannschaft haben wir uns bedeutend mehr vorgestellt. Aber es ist, wie es ist. Jetzt kommen die Spiele, in denen wir punkten sollten“, sagte Jantschke. Bei der Operation im vergangenen Oktober wurden dem 31-Jährigen drei Platten in die rechte Gesichtshälfte eingesetzt. Ob die irgendwann wieder rauskommen werden, sei noch nicht entschieden.

Unter Trainer Adi Hütter kam Jantschke in dieser Saison bislang erst dreimal zum Einsatz, zuletzt stand er beim 1:2 gegen Bayer 04 Leverkusen vor fünf Wochen in der Startelf, auch das 0:6 bei Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende erlebte Jantschke nur auf der Bank. Trotz der sportlichen Talfahrt glaubt er nicht daran, dass Borussia absteigt. „Das wäre natürlich ein Horrorszenario. Man muss sich dem stellen, weil es eine gefährliche Situation ist, das braucht man nicht beschönigen. Aber ich gehe stark davon aus, dass wir nicht runtergehen“, sagte Jantschke.

Aktuell ist er noch bis 2023 an den Klub gebunden, danach könnte er Borussia in anderer Funktion erhalten bleiben. Eine entsprechende Klausel ist in seinem Vertrag verankert. „Es ist nicht einfach, wenn man so lange Fußball spielt und dann in die Arbeitswelt wechselt. Was das bedeutet, muss man erst mal lernen. Mir war es wichtig, dass ich nicht in so ein Loch falle, wie ich es bei vielen ehemaligen Mitspielern beobachtet habe. So hat man direkt eine Aufgabe und kann sich an seinen neuen Lebensabschnitt anpassen“, betonte Jantschke. „Was es dann sein wird, wird man sehen.“

Den Verein kennt Jantschke ohnehin in- und auswendig. Unter den Fans gilt er als Identifikationsfigur. 2006 kam er als 16-Jähriger an den Niederrhein, wurde Profi und hat in den all den Jahren zahlreiche Mitspieler kommen und gehen gesehen. Hätte er die Wahl, würde er gerne einen Ex-Borussen zurückholen. „Ich glaube, das wäre Raffael“, sagte Jantschke und schwärmte: „Da gibt es keine zwei Meinungen. Raffael in Topform hätte bei jedem Klub funktioniert.“

Doch zurück in die Gegenwart: Da steht für Borussia am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg an. Jantschkes Rat für einen Sieg? „Ein Tor mehr schießen, das ist relativ simpel - und 3:2 gewinnen.“

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