Borussia-Trainer Rose setzt auf Offensive Mit Tunnelblick und Attacke in die Königsklasse

Mönchengladbach · Gladbach schaut im Rennen um die Champions-League-Ränge nicht auf die anderen und setzt voll auf die Offensive. Das soll schon am Freitag in der Partie beim SC Freiburg ein Erfolgsrezept sein.

 Marco Rose will mit Gladbach möglichst weit nach oben.

Marco Rose will mit Gladbach möglichst weit nach oben.

Foto: AP/Michael Probst

Marco Rose ist im Kampfmodus. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach hat seine Mannschaft auf Erfolg getrimmt, er will mit „den Jungs“, wie er zu sagen pflegt, zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug in die Champions League schaffen. Das ist das erklärte Ziel.

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Foto: dpa Handout

Rose weiß, dass der Kopf eine gewaltige Rolle spielt, wenn es um Erfolg oder Misserfolg geht. Und darum hat er den einen oder anderen psychologischen Kniff parat, um seine Spieler einzuschwören auf das „ganz große Ziel“.

Das erste Etappenziel, die definitive Teilnahme am Europapokal, kann Gladbach mit einem Punkt beim SC Freiburg schon klar machen. Mit einem Sieg indes würde Borussia zugleich die Konkurrenz unter Zugzwang setzen, schließlich legt Roses Team am Freitagabend (20.30 Uhr) vor. Da der 43-Jährige gern die Dinge aktiv angeht und selbst in der Hand hat, kommt ihm das gerade recht. Aber: Genau genommen ist ihm die Konkurrenz egal. Denn Rose schaut nicht links und rechts, sondern nur auf Borussia.

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„Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob wir nun mit drei oder vier anderen Mannschaften uns um die Plätze streiten. Natürlich nimmt man Ergebnisse wahr, aber es geht um uns“, sagt Rose. Borussia Dortmund (Zweiter, 60 Punkte), RB Leipzig (Dritter, 58) und Bayer Leverkusen (Vierter, 56) sind die Konkurrenten der Borussen, die punktgleich mit Bayer sind, aber die bessere Torbilanz haben. Keiner der „Großen“, wie Sportdirektor Max Eberl die Konkurrenten einstuft, gibt derzeit nach. Weswegen sich Rose denkt: Was die anderen machen, können wir eh nicht beeinflussen. Also machen wir unser Ding. Zudem: Schaut man zu sehr auf die Kontrahenten, lässt man sich möglicherweise beeindrucken. Das war in der Vergangenheit zuweilen so in Gladbach.

Doch genau das will Rose jetzt in die andere Richtung tun: beeindrucken. „Die Spiele werden weniger. Wir müssen Spiele gewinnen, wenn wir dabeibleiben wollen. Wenn wir das wollen, dann müssen wir entsprechend auftreten, arbeiten und die nächsten Wochen annehmen Und Woche für Woche einen raushauen“, sagt Rose. Und wer das will, der muss etwas dafür tun.

Deswegen ist Roses Plan für den Rest der Saison: Attacke. Gegen Union Berlin hatte er das mit einer sehr offensiven Aufstellung untermauert, das will er beibehalten. Taktieren bringt nichts in der Saison-Schlussphase: „Wir haben noch fünf Spiele, es geht um etwas. Wir wollen angreifen. Damit sind wir auch am Wochenende gut gefahren, warum sollten wir es nicht wieder tun? Ich glaube, dass uns das ganz gut liegt.“

Wie viele Punkte nötig sind, damit es reicht, ist offen. „Ich war der, der in Mathe immer die Kreide geholt hat“, sagt Rose und grinst. Es will nicht rechnen, sondern sammeln. Maximal kann Borussia auf 71 Punkte kommen mit fünf Siegen. Nur bei den Meisterschaften 1970 (74) Punkte und 1975 (71) Punkte holten die Gladbacher bisher mehr als 70 Punkte.

Plus 15 Punkte, das müsste, entsprechend des Rose’schen Von-Sieg-zu-Sieg-Denkens, nun die Optimal-Vorgabe sein. Klar ist: Je mehr Siege und Tore es gibt, desto wahrscheinlicher ist, dass Borussia die Champions League erreicht. Mit Tunnelblick und Attacke will es Rose in die Königsklasse schaffen.

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