Eberl verteidigt BVB-Trainer Favre „Als hätte man mir vorgeworfen, zu torungefährlich zu sein“
Mönchengladbach · Am Samstag kommt es beim Topspiel zwischen Borussia und dem BVB auch zum erneuten Wiedersehen von Max Eberl und Lucien Favre. Der Dortmunder Trainer steht in der Kritik, Gladbachs Sportdirektor sprang ihm aber mit einem treffenden Vergleich zur Seite.
Max Eberl hat Lucien Favre während dessen viereinhalbjähriger Amtszeit bei Borussia bestens kennengelernt. „Er ist ein überragender Trainer, der gewisse Stärken und Qualitäten hat. Die liegen im Technischen, Taktischen und in seiner Ruhe“, sagt Gladbachs Sportdirektor über den Trainer des nächsten Gegners Borussia Dortmund, wo die Fohlenelf am Samstag um 18.30 Uhr zum Topspiel antritt.
Favre steht gerade im medialen Umfeld des BVB jedoch unter Druck, auch weil die vergangenen drei Partien jeweils nach einem eigenen Vorsprung nur 2:2 endeten. Ein Vorwurf: Genau diese ruhige Art, die Eberl als eine Stärke des Schweizers herausstellt – deswegen kann der 46-Jährige diese Kritik überhaupt nicht verstehen. „Das ist, als wenn man mir als Spieler vorgeworfen hätte, zu torungefährlich zu sein“, sagte Eberl. „Er hat herausragende Qualitäten, und ihn mit einem Jürgen Klopp zu vergleichen, ist einfach falsch. Lucien ist kein Trainer, der jubelnd an der Linie rumspringt.“
Was Eberl mit seinem Vergleich meint: Während seiner Karriere als Profi hat er kein einziges Tor erzielen können. Dass das Metier des Toreschießens nicht seins war, wusste aber jeder, entsprechend wurde er eingesetzt. Ähnlich ist es auch bei Favre, jeder kennt ihn in der Bundesliga, entsprechend solle man ihn für seine Charaktereigenschaften schätzen und nicht Dinge erwarten, die dem Trainer nicht entsprechen.
Ohnehin halten die Borussen die Kritik am Kontrahenten für überzogen. „Der BVB hatte den Mut zu sagen, sie wollen die Bayern angreifen. Genau das wird Lucien jetzt um die Ohren gehauen, und das wird ihm und dem Verein nicht gerecht“, sagt Eberl. „Sie haben in den Ergebnissen noch nicht die Stabilität, aber Spiele gehabt, beispielsweise gegen den FC Barcelona und Bayer Leverkusen, bei denen man sich die Ohren anlegen musste.“ Auch Gladbachs Trainer Marco Rose sagt: „Ich erkenne keine Krise beim BVB.“