Dienstältester Bayer-Profi Bellarabi ist nicht nur für das Tempo wichtig

Leverkusen · Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane lobt seinen Angreifer Karim Bellarabi und hebt vor dem Heimspiel gegen Mainz am Samstag dessen große Erfarung hervor.

  Karim Bellarabi spielt seit 2011 für Bayer Leverkusen. In der Saison 2013/14 war er an seinen ehemaligen Klub Eintracht Braunschweig ausgeliehen.

Karim Bellarabi spielt seit 2011 für Bayer Leverkusen. In der Saison 2013/14 war er an seinen ehemaligen Klub Eintracht Braunschweig ausgeliehen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Für Karim Bellarabi war es bislang eine Saison mit Achterbahncharakter. In der ersten Pokalrunde war er knapp 40 Minuten lang der beste Mann auf dem Platz und steuerte ein Tor sowie eine Vorlage zum 3:0-Sieg beim Viertligisten Lokomotive Leipzig bei. Allerdings verletzte er sich noch vor der Halbzeit. Die Diagnose ließ nicht lange auf sich warten: Muskelhüllenriss im rechten Oberschenkel. Damit war der Ligastart für den 31-Jährigen gelaufen. Statt Punktejagd war erstmal Reha angesagt. Beim 3:4 gegen Dortmund konnte er wieder für einen Kurzeinsatz mitmischen, gegen Ferencváros Budapest bereits etwas länger, und beim 3:1 gegen Stuttgart stand er in der Startelf, musste aber nach der Roten Karten gegen Robert Andrich noch vor der Halbzeit aus taktischen Gründen vom Platz. Gut möglich, dass Trainer Gerardo Seoane den Flügelspieler am Samstag gegen Mainz wieder in die Anfangsformation beruft (15.30 Uhr).

Der Schweizer ist jedenfalls voll des Lobes für den mittlerweile dienstältesten Bayer-Profi im Kader. „Ich sehe ihn von Anfang an sehr positiv. Er hatte eine gute Vorbereitung und war früh in Form, dafür hat er auch viel investiert“, beschreibt der 42-Jährige seine Eindrücke. „Leider wurde er durch die muskuläre Verletzung ausgebremst, aber er hat sehr gut gearbeitet und auch schnell im Mannschaftstraining in den Tritt gefunden.“

Bellarabis Qualitäten auf dem Rasen sind hinlänglich bekannt. An guten Tagen besticht er mit Tempo und Dynamik, beide Attribute helfen ihm auch in Eins-gegen-Eins-Situationen, vor denen er nicht zurückschreckt. Dazu ist er technisch stark, hat einen guten Abschluss und ist jemand, der auch mal für einen Treffer aus der Kategorie Traumtor gut ist. Aber Seoane schätzt an dem Offensivmann nicht nur das Offensichtliche.

„Karim hilft uns natürlich auch, weil er ein bisschen mehr Erfahrung als viele junge Spieler im Kader hat“, betont der Trainer der Werkself. „Er bringt die nötige Einstellung auf den Platz, die Aggressivität und die physische Präsenz.“ Das sind Eigenschaften, die gut in die Philosophie des Schweizers passen – und die wohl auch gegen Mainz notwendig sein dürften.

Die Rheinhessen sind mit einer erstaunlich guten Punktausbeute in die Saison gestartet und wirken gefestigt. Manch einer verpasst dem FSV bereits das Etikett der Überraschungsmannschaft, doch dafür ist es freilich noch zu früh in der Saison. „Die Tabelle ist eine Momentaufnahme“, betont Seoane. „Das ist nicht aussagekräftig – im Gegensatz zu den Leistungen von Mainz. Es wird schwierig, klare Torchancen herauszuspielen. Unsere Aufgabe wird sein, dafür Lösungen zu finden.“

Einer, der dabei helfen könnte, ist zweifellos Karim Bellarabi.

So könnte die Werkself spielen Hradecky – Frimpong, Tah, Kossounou, Bakker – Aránguiz, Demirbay – Bellarabi, Wirtz, Diaby – Schick.

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