Vor Schalke-Spiel Hannes Wolf verzichtet auf forsche Töne

Leverkusen · Bayer Leverkusens Interimscoach Hannes Wolf steht vor seinem Debüt an der Seitenlinie beim Werksklub. Am Samstag empfangen die Rheinländer das Schlusslicht FC Schalke 04. Wolf warnt: „Wir sind nicht in der Position, jemanden zu unterschätzen.“

 Gibt Anweisungen auf dem Trainingsplatz: Hannes Wolf.

Gibt Anweisungen auf dem Trainingsplatz: Hannes Wolf.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Für Hannes Wolf beginnt die auf acht Spiele angelegte Testphase als Interimstrainer von Bayer Leverkusen mit der aktuell vermeintlich einfachsten Aufgabe im Bundesliga-Fußball: einem Heimspiel gegen Schalke 04. Vor seinem Debüt als Coach beim Werksklub verzichtet der Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Peter Bosz aber auf forsche Töne und sagt: „Wir sind nicht in der Position, jemanden zu unterschätzen – und schon gar nicht die Spieler, die Schalke hat.“ Anstoß am Samstag ist um 15.30 Uhr.

Seit seiner Ankunft bei den Rheinländern hat Wolf mit seinen Spielern viel gesprochen und trainiert: einzeln, in Gruppen und natürlich auch als Mannschaft. „Es waren sehr gute Einheiten“, sagt der 39-Jährige. Sein Auftrag in Leverkusen ist klar. Er soll die zweifelsfrei talentierte, zuletzt aber auf den sechsten Platz gestürzte Mannschaft mindestens in die Europa League führen. „Wenn man die Jungs sieht, macht das Hoffnung, auf das, was jetzt kommt.“

Seine erste wichtige Personalentscheidung hat der neue Coach bereits gefällt: Charles Aránguiz bleibt Kapitän der Werkself. „Das ist eine Frage des Respekts“, erläutert Wolf. Der formschwache Chilene sei ein „verdienter Spieler, dem wir jetzt ganz sicher nicht die Binde wegnehmen.“ Ob der Mittelfeldspieler gegen Schalke in der Startelf steht, ließ der Leih-Trainer aus dem Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes dennoch offen.

Das ist Hannes Wolf
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Foto: dpa/Marijan Murat

Klar ist hingegen, was die Zukunft von Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler betrifft. Der 60-Jährige hat in dieser Woche angekündigt, seinen bis 2022 gültigen Vertrag unter dem Bayer-Kreuz nicht mehr zu verlängern. Am Samstag wird der Weltmeister von 1990 seine Entscheidung noch einmal im ZDF-Sportstudio erörtern. Beim Gast aus Gelsenkirchen steht inzwischen fest, wer künftig im sportlichen Bereich das Sagen hat. Peter Knäbel ist vom Technischen Direktor Nachwuchs zum Vorstandsmitglied für Sport und Kommunikation befördert worden – unabhängig davon, in welcher Liga Schalke künftig spielt.

Dass Königsblau die Saison noch retten kann, erscheint angesichts von nur noch acht Spielen und der Tatsache, dass Schalke erst eines von 26 Saisonspielen gewonnen hat, nahezu utopisch. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt 14 Punkte. Zudem ist die Mannschaft unter dem aktuellen Cheftrainer Dimitrios Grammozis in drei Spielen noch ohne Torerfolg.

 Hoffnung, dass sich zumindest an dieser Tatsache alsbald etwas ändert, macht das mögliche Startelf-Debüt des 37-jährigen Routiniers Klaas-Jan Huntelaar. Er kam im Winter aus Amsterdam. „Klaas ist am weitesten von den Spielern, die zurückgekommen sind. Von daher ist er auf jeden Fall eine Option für die Startelf“, sagt der 42-jährige Schalke-Coach.

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