Bayer Leverkusen Rudi Völler will sich „mit einem Titel verabschieden“

Leverkusen · Seit 1994 ist Rudi Völler mit einer fünfjährigen Unterbrechung in verschiedenen Funktionen für Bayer Leverkusen tätig. Nun ist klar: Im nächsten Jahr ist Schluss! Vorher will Völler mit Bayer noch einen Titel gewinnen. Denn das ist ihm mit Leverkusen noch nicht gelungen.

 Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler.

Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler.

Foto: dpa/Peter Steffen

Nach mehr als 20 Jahren macht Rudi Völler im nächsten Sommer Schluss bei Bayer Leverkusen und will sich vorher einen großen Traum erfüllen. „Ich habe die Hoffnung, mich mit einem Titel verabschieden zu können“, sagte der 60-Jährige in einem Interview der „Sport Bild“.

In diesem bestätigte Völler auch erstmals, dass er im kommenden Jahr definitiv als Sportchef bei Bayer aufhören wird. „An Weihnachten habe ich das Thema mit meiner Frau Sabrina besprochen. Seitdem steht fest: 2022 ist für mich Schluss. Zumindest in dieser Form“, sagte der frühere Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Eine Rückkehr in anderer Funktion nach einer Pause schloss er aber nicht aus.

Der Weltmeister von 1990 ist seit vielen Jahren das Gesicht des Vereins und hat in Leverkusen einiges bewirkt. „Rudi Völler hat großen Anteil daran, dass Bayer 04 heute eine hervorragende Adresse im deutschen und internationalen Fußball ist“, sagte Club-Chef Fernando Carro der Deutschen Presse-Agentur: „Seine große Erfahrung war und ist für mich sehr hilfreich bei der Einordnung von Themen im unruhigen Fußball-Geschäft.“ Er sehe Bayer aber „grundsätzlich sehr gut aufgestellt“.

Doch so absurd es auch klingt: Als Völler 1994 nach Leverkusen kam, war der Verein im Jahr zuvor Pokalsieger geworden. Nach insgesamt nun 21 Jahren mit dem Torjäger und Funktionär Völler - unterbrochen von knapp fünf Trainer-Jahren bei der Nationalmannschaft und AS Rom - ist kein weiterer Titel dazugekommen.

„Es gibt hier die Sehnsucht nach einem Titel, das ist klar. Und ich bin selbstkritisch genug zu sagen, dass es zu wenig für Bayer Leverkusen war, im DFB-Pokal nur zweimal das Finale erreicht und verloren zu haben“, sagte Völler nun: „Wir sind zu häufig gegen Mannschaften ausgeschieden, gegen die das nicht passieren darf. Da waren wir zu leichtsinnig. Darüber waren wir alle sehr verärgert und es wurde auch mal lauter, gerade weil der DFB-Pokal für einen Verein wie Bayer 04 die größte Chance ist, einen Titel zu gewinnen.“

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Das soll nun im Abschiedsjahr anders werden, wobei ein Verpassen des Europacups beim Tabellensechsten die Voraussetzungen deutlich verändern würde. Klar scheint, dass der frühere Bayer-Kapitän Simon Rolfes nach Völlers Abschied aufrücken wird. Die Position des bisherigen Sportdirektors könnte der seit einer Weile herangeführte Stefan Kießling übernehmen. „Simon Rolfes macht als Sportdirektor sehr gute Arbeit“, lobte Völler: „Stefan Kießling macht mit seiner aktuellen Teilnahme am Management-Lehrgang von DFL und DFB die nächsten Schritte, um künftig bei Bayer 04 eine wichtige Rolle einzunehmen.“

Er selbst brauche „nach so vielen Jahren in der ersten Reihe sicherlich erst einmal ein bisschen Abstand. Aber Leverkusen ist natürlich mein Verein“, sagte Völler: „Ob es in einer anderen Form weitergeht, bespreche ich mit Herrn Wenning (Vorsitzender des Gesellschafter-Ausschusses, d. Red.). Es kann aber auch sein, dass ich irgendwann etwas ganz Verrücktes mache.“

(kron/dpa)
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