Katholische Kirche Maria 2.0 - Frauen protestieren weiter

Sonsbeck · Im Sonsbecker Pfarrheim zogen die Initiatorinnen Bilanz und kündigten weitere Aktionen an.

 Saskia Herbst, Heike Reinders und Gertrud Sivalingam (v.l., Archiv).

Saskia Herbst, Heike Reinders und Gertrud Sivalingam (v.l., Archiv).

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

„Wir hoffen, dass dies nur ein Anfang war aufzubrechen, weitere Schritte zu gehen“, hatten Heike Reinders und die Pastoralreferentin in St. Maria Magdalena, Gertrud Sivalingam, nach dem erfolgreichen Wortgottesdienst im Mai gesagt, mit dem sich engagierte Frauen aus der Gemeinde an der inzwischen bundesweiten Initiative „Maria 2.0“ beteiligt hatten.

Und sie werden weitere Schritte gehen. Am Abend vor Christi Himmelfahrt haben sich einige Frauen aus der Kirchengemeinde im Pfarrheim getroffen, um Bilanz zu ziehen und zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Denn sie wollen nicht aufhören zu kämpfen. Gegen Missbrauch und die Verletzungen jeglicher Art in der römisch-katholischen Kirche und die Vertuschung und Verdunkelung durch Amtsträger. Gegen das Pflichtzöllibat. Für Offenheit und Toleranz in der Kirche, Solidarität zwischen Männern und Frauen, den Zugang zu Weiheämtern in der römisch-katholischen Kirche. Sivalingam berichtete, dass Wolfgang Schmitz, der früher in Rheinberg Pfarrer und Dechant war und heute in Enniger bei Münster wirkt, sie kontaktiert, den Frauen zu ihrer Aktion gratuliert und angefragt habe, ob er das Stück über die drei Priesterinnen haben und nutzen könne. In dem Stück, das Gertrud Sivalingam vor 25 Jahren geschrieben hat, empören sich drei Priesterinnen, sie hätten gehört, eine Projektgruppe bereite eine Aktion vor, dass auch ein Mann an den Altar gehöre.

Bei dem Treffen im Pfarrheim wurde betont, dass sich die Aktion nicht gegen die Kirche oder gegen einzelne Würdenträger richte, sondern es um die Gemeinschaft, um Veränderungen gehe. Auch Heike Reinders machten Reaktionen wütend wie „Streik ist das falsche Mittel“ oder der Wortgottesdienst draußen sei ein Angriff gegen die Eucharistie gewesen. Sie schilderte eine Begegnung mit einer älteren Dame, vielleicht um die 75 Jahre alt, bei der Kurpark-Eröffnung in Xanten. Sie habe  den Frauen aus Sonsbeck  großes Lob gezollt und sie aufgefordert: „Machen Sie auf jeden Fall weiter“.

Genau das machen die Frauen. Ihr Erkennungszeichen soll ein Button sein, den sie etwa bei der Fronleichnamsprozession am 20. Juni und der Gerebernus-Prozession am 14.Juli tragen. „Maria 2.0 Aus Liebe zur Kirche“ wird in Bistumsrot auf dem Button stehen. Pastoralreferentin Gertrud Sivalingam, Kim de Wildt und Pastoralassistentin Saskia Herbst schreiben die Geschichte der drei Priesterinnen fort, wollen sie im nächsten Klopfzeichen-Gottesdienst am 5. Juli um 18.30 Uhr in der Labbecker Kirche weiter erzählen. Einige Frauen fahren am 6. Juli nach Münster, beteiligen sich an einer Demonstration des kfd-Diözesanverbandes ab 12 Uhr an der Lamberti-Kirche auf dem Prinzipalmarkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort