Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper Über 40 Jahre im Dienst des Trinkwassers

Dabringhausen · Günter Wasserfuhr, Werkleiter des Wasserversorgungsverbandes Rhein-Wupper, geht zum Jahresende in den Ruhestand. Seit November 1997 hat er die Führungsposition im Betrieb in Schürholz zwischen Stumpf und Arnzhäuschen.

 Günter Wasserfuhr ist seit 1997 Werkleiter der Trinkwasser-Aufbereitungs-Anlage Schürholz.  Foto: Jürgen Moll

Günter Wasserfuhr ist seit 1997 Werkleiter der Trinkwasser-Aufbereitungs-Anlage Schürholz. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Eine große Baustelle hinterlässt Günter Wasserfuhr seinem Nachfolger nicht. Das würde der verantwortungsvollen Gewissenhaftigkeit des Werkleiters der Trinkwasser-Aufbereitungs-Anlage Schürholz zwischen Stumpf und Arnzhäuschen in Dabringhausen auch nicht entsprechen. Nach über 40 Jahren im Dienst des Wasserversorgungsverbandes Rhein-Wupper geht der 63-Jährige zum Jahreswechsel in den Ruhestand, seine letzte Verbandsversammlung steht am 15. Dezember an. „Wir haben hier ein erfahrenes und sorgfältiges Team – da kann man sich darauf verlassen, dass es läuft“, ist Günter Wasserfuhr davon überzeugt, dem neuen Werkleiter Roberto Usai einen soliden Betrieb zu übergeben.

Eine große Hürde abseits der üblichen Wartungen und Instandhaltungen konnten Günter Wasserfuhr und seine Mitarbeiter in diesem Jahr noch nehmen: „Wir haben acht Absperrschieber in der Hauptwasserleitung von Schürholz nach Rattenberg ausgetauscht.“ Das sei am Ende seiner Dienstzeit noch einmal eine nicht alltägliche Herausforderung gewesen: „Diese Leitung mit 600 Millimetern Durchmesser ist sozusagen die Hauptschlagader der Wasserversorgung für Wermelskirchen sowie Teile von Remscheid, Radevormwald und Hückeswagen.“ Zudem hätten diese Arbeiten ohne Unterbrechung erledigt werden müssen. „Es hat geklappt“, freut sich Wasserfuhr: „Die alten Schieber in der Leitung von 1964 haben mit der Zeit an Dichtigkeit eingebüßt. Die damalige Qualität ist allein durch moderne Beschichtungen nicht mit der heutigen zu vergleichen.“ Dieses Projekt habe er seinem Nachfolger nicht gleich als Mammut-Aufgabe überlassen wollen.

Am 1. April 1980 begann Günter Wasserfuhr, der gebürtig aus Wipperfeld in Wipperfürth stammt und in Kürten-Biesfeld lebt, als technischer Angestellter seine Laufbahn beim Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper – damals war er 22 Jahre alt und kam von der Kreisverwaltung. Seither habe er sich stets mit dem Zweckverband und der Trinkwasserversorgung identifiziert: „Die Arbeit hat mir immer Freude gemacht. Es herrscht ein gutes, menschliches Umfeld. Und das macht den Abschied schon auch emotional anrührend.“ Die Kollegen hätten es ihm nie schwer gemacht, das Unternehmen zu führen, bilanziert der scheidende Werkleiter. Natürlich sei es bei einem Rohrbruch auch mal stressig geworden, aber das gehöre schließlich dazu.

Die Führungsposition übernahm Günter Wasserfuhr am 1. November 1997: „Damals hatten wir in der Trinkwasser-Aufbereitungs-Anlage Schürholz einen PC, heute überall.“ 1990 wäre im Leitstand der erste Computer eingerichtet worden: „Das war ein 486er“, erinnert sich Wasserfuhr: „Heute ist der 24 Stunden am Tag besetzte Leitstand komplett computergestützt.“ Die technische Entwicklung habe Vorteile mit sich gebracht: „Die Erreichbarkeit der Mitarbeiter via Handy hat die Betriebssicherheit erhöht.“

Er sei gespannt, wie sich der Klimawandel zukünftig auf die Umwelt auswirke: „Die Roh-Wasser-Bereitstellung könnte eine Herausforderung werden.“ Aber: „Die Bergische Region hat durch ihre Vielzahl an Talsperren großes Potential. Die Dhünn-Talsperre wird schon gut genutzt, ist jedoch auch richtig groß.“ Obendrein rechne er damit, dass durch die Entscheidung der Stadt Remscheid, die Eschbach-Talsperre wieder in Betrieb zu nehmen, die Wasser-Entnahme aus der Dhünn-Talsperre weniger werde. „Grundsätzlich bin ich mir sicher, dass eine Wasserversorgung unserer Bevölkerung auf mindestens 50 bis 100 Jahre geplant sein muss – wenn möglich, weit über den eigenen Horizont hinaus“, stellt Günter Wasserfuhr fest und fügt hinzu: „Ich gehe beruhigt in den Ruhestand.“ Wenn Günter Wasserfuhr ab dem 1. Januar sein Rentner-Dasein genießt, legt er nicht die Hände in den Schoß: „Meine beiden Kinder bauen gerade in meiner Nachbarschaft ihre Einfamilienhäuser – da helfe ich mit. Außerdem bin ich seit Juni Großvater.“ Zur Familie kämen seine Hobbys, denn Günter Wasserfuhr bewegt sich gerne: „Wandern, Walken, Joggen, Fahrrad und Motorrad fahren.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort