„Goliath“ und Gefolge verteilen Weckmänner in der Nachbarschaft Die Laternen in Löh leuchten dieses Jahr für „Sankt Martina“

Löh · Die Corona-Schutzmaßnahmen verbieten einen Umzug, deshalb kommt Lena Schwarz mit ihrem Shetland-Pony und einem kleinen Gefolge zu den Nachbarn, die in ihren Garagen-Einfahrten warteten.

 Verteilten mit Weckmänner in der Nachbarschaft (v.l.): Miriam und Michael Block, Regina Schwarz sowie ihre Töchter Katharina Hoffmann und Lena Schwarz mit Pony „Goliath“.

Verteilten mit Weckmänner in der Nachbarschaft (v.l.): Miriam und Michael Block, Regina Schwarz sowie ihre Töchter Katharina Hoffmann und Lena Schwarz mit Pony „Goliath“.

Foto: Stephan Singer

Als „Löher Martina-Ritt“ haben die Organisatorinnen ihre Initiative augenzwinkernd betitelt. Martina, weil der Sankt Martin in diesem Fall weiblich war. Geritten ist Lena Schwarz, die mit rotem Umhang nebst Lichterkette und Helm in die Rolle des barmherzigen Mannes schlüpfte, auf Shetland-Pony „Goliath“ jedoch nicht. Gemeinsam mit ihrer Mutter Regina Schwarz, Schwester Katharina Hoffmann sowie dem Ehepaar Miriam und Michael Block, die mit Klarinette und Posaune musizierten, zog Lena als „Sankt Martina“ alias durch die Nachbarschaft in Löh.

„Einen Umzug dürfen wir wegen der Kontaktbeschränkungen nicht machen, aber wir waren ja nur Personen aus zwei Haushalten“, betonen Sabine Kramer und Karin Knezic. Die beiden Mütter beteiligten sich an der Umsetzung der Idee: Nachbarn erwarteten das kleinem Gefolge an ihren Hauseinfahrten. „Bedingung war, dass niemand sein Grundstück verlässt und die Haushalte unter sich bleiben, so haben wir die Genehmigung vom Ordnungsamt bekommen“, sagt Sabine Kramer: „Für uns war klar: Wir wollen in dieser Zeit etwas machen.“

Die Löher Nachbarschaft nahm die Idee begeistert an: Überall leuchteten Laternen, brannten Fackeln oder kleine Feuer. Regina Schwarz und Katharina Hoffmann verteilten fleißig Weckmänner. Dafür konnten sich die Nachbarn im Vorfeld anmelden. „Wir haben mit vorbestellten Weckmännern gerechnet, letztlich sind es 125 Stück geworden – das war für den örtlichen Bäcker ein gutes Stück Arbeit, berichtet Katharina Hoffmann: „Die Weckmänner bekommen nicht nur Kinder. Auch viele ältere Leute haben bestellt, weil sie die Aktion so toll finden.“ Die Bestellungen kamen aus 33 Häusern, anhand der Adressen hatten die Organisatorinnen die Laufroute zusammengestellt.

„Wir haben hier eine tolle, lebendige Nachbarschaft. Alle sind gut vernetzt und in ständigem Kontakt. Leider können unsere üblichen Aktionen wie unser Straßenfest oder der Lebendige Adventskalender in diesem Jahr nicht stattfinden.“

Shetland-Pony „Goliath“ gehört übrigens zur Familie, wie Regina Schwarz mit einem Lachen feststellte: „Den kann man nicht als weiteren Haushalt werten. Der gehört zu unserer Familie.“

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