Deichverband Duisburg-Xanten SPD: Bergbau soll für Deiche zahlen

Rheinberg · Die Rheinberger Ortspartei sieht auch die RAG als Verursacher in der Pflicht.

 Es geht im den Hochwasserschutz: Die Sanierung der Deiche verschlingt viel Geld.

Es geht im den Hochwasserschutz: Die Sanierung der Deiche verschlingt viel Geld.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Hochwasserschutz ist eine überaus wichtige Aufgabe. Die Deiche am Rhein müssen vernünftig ausgebaut und sicher sein. Das kostet viel Geld – da gibt es für die Rheinberger SPD keine zwei Meinungen. Und es sei nachvollziehbar und gerechtfertigt, dass dem Deichverband Duisburg-Xanten viel daran gelegen ist, sein Zuständigkeitsgebiet zu vergrößern (wir berichteten).

Ein Gutachten der RWTH Aachen belegt, dass es mehrere Tausend Grundstücke gibt, die der Deichverband vor einem möglichen Hochwasser schützt, für die aber nicht bezahlt wird. Vor allem die Rheinberger Ortsteile Annaberg, Alpsray und Millingen sowie weite Teile des Kamp-Lintforter Stadtgebiets sind betroffen. Sie mit einzubeziehen und zu Mitgliedern des Deichverbandes zu machen, sei eine Frage der Beitragsgerechtigkeit, argumentiert Deichgräf Viktor Paeßens.

„Das können wir alles mittragen“, betont Peter Tullius als Vorsitzender des Rheinberger SPD-Ortsvereins. „Aber wenn man sich die betroffenen Gebiete anschaut, muss man zu dem Schluss kommen: Nicht die Menschen sind Schuld, dass sie auf potenziellen Überflutungsflächen leben, sondern der Bergbau.“ Deshalb müsse der sich auch an den Kosten beteiligen. „Wir setzen uns massiv dafür ein, dass die RAG als Verursacher bezahlt“, so Tullius, der selbst in Alpsray wohnt: „Wir haben dort 1992 gebaut.“ Seither sei Alpsray durch den Steinkohleabbau um zwölf Meter abgesackt. „Das haben nicht wir verursacht.“

Er wisse, dass der Bergbau zumindest für Teile von Orsoy und Orsoyerberg Geld an den Deichverband Duisburg-Xanten überweise und sich somit als Verursacher der Bergsenkungen an den Kosten beteilige. Die Ortsteile im Rheinberger Süden waren durch den Kohleabbau des rechtsrheinischen Bergwerks Walsum betroffen. Straßen, Kanäle und Häuser haben darunter gelitten, die Schadensregulierung hat viele Millionen Euro gekostet.

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