Ringen Ückeratherin holt sich ihren sechsten DM-Titel

Ückerath · Mit ihrem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in Riegelsberg in der Klasse bis 55 Kilogramm meldete sich Nina Hemmer stark zurück.

 Nina Hemmer, hier im Dress mit dem Adler auf der Brust, sicherte sich schon den sechsten DM-Titel in ihrer langen Karriere.

Nina Hemmer, hier im Dress mit dem Adler auf der Brust, sicherte sich schon den sechsten DM-Titel in ihrer langen Karriere.

Foto: dpa/Kadir Caliskan

Nach der verpassten Olympia-Qualifikation für Tokio hatte Nina Hemmer vom AC Ückerath im Herbst vorigen Jahres mit ihrem zweiten Platz bei den Weltmeisterschaften in Oslo noch mal für einen Paukenschlag gesorgt und deutlich gemacht, dass noch mit ihr zu rechnen ist. Schließlich will sie noch bis Paris 2024 weitermachen, um ihrer erfolgreiche Karriere dann möglichst mit einer weiteren Olympia-Teilnahme zu beenden. Dass es nach der WM dann wieder länger still um die inzwischen 29-Jährige wurde, lag an einer hartnäckigen Ellbogenverletzung. Die scheint sie jetzt wieder im Griff zu haben, denn bei den Deutschen Meisterschaften in Riegelsberg (Saarland) gewann sie in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm bereits ihren sechsten nationalen Titel.

 Der Wettkampf in Riegelsberg war allerdings nicht die erste Gelegenheit, bei der sich Hemmer mal wieder einer größeren Öffentlichkeit präsentierte. Das war vor knapp zwei Wochen, als sie im Hotel Friedestrom für ihre Vize-Weltmeisterschaft die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres der Stadt Dormagen in Empfang nahm. Da machte sie in ihrer schmucken Uniform als Sportsoldatin zwar eine gute Figur, doch dass sie auf der Ringermatte noch viel mehr in ihrem Element ist, stellte sie bei der DM unter Beweis. Da spielte dann auch der durchwachsene Start ins Jahr mit der verletzungsbedingt verpassten Europameisterschaft in Ungarn keine Rolle mehr. Dass sie in Riegelsberg nicht in ihrer auf nationaler Ebene gewohnten 53-Kilogramm-Konkurrenz starten konnte, weil das Gewicht nicht stimmte, brachte sie ebenso wenig aus der Fassung. Ihr Weg bis zum Titel der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm geriet zu einer Machtdemonstration, zweimal gewann sie technisch überlegen, einmal auf Schulter. Richtig spannend wurde es für die routinierte Hemmer erst im Finale gegen Josefine Purschke vom SV Warnemünde. Die acht Jahre jüngere Konkurrentin zeigte keinerlei Respekt vor der Vize-Weltmeisterin und machte die erste Wertung. Hemmer glich sofort aus, hatte dann aber zunächst keine Antwort auf den 6:2-Vorsprung von Purschke. In der Schlussphase des Kampfes holte die Ückeratherin die nötigen Punkte zum 6:6 mit zwei schnellen Aktionen. Aufgrund der letzten Wertung lag sie vorne, der Warnemünder Trainer forderte aber den Videobeweis. Das Kampfgericht untermauerte die Wertung des Kampfrichters, Nina Hemmer erhielt den zusätzlichen Challenge-Punkt und gewann mit 7:6.

„Nina ist wegen einer Erkältung nicht ganz fit ins Turnier gegangen. Aber sie zählt weiter zur Weltspitze und will von daher möglichst viel erreichen. Das hat sie richtig gut gemacht“, sagte Detlev Zenk, Vorsitzender des AC Ückerath. Für ihn gab es aber noch einen weiteren Grund zur Freude, denn in Lena Rösler (bis 68 kg) gewann eine weitere ACÜ-Ringerin Edelmetall. Nach einem Sieg gegen Lilly Pfau (FC Erzgebirge Aue) verlor Rösler zwar gegen Katharina Gilewitsch (SV Warnemünde) und die spätere Meisterin Debora Lawnitzak (SV Luftfahrt Ringen), landete aber auf Platz drei.

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