Leichtathletik TG hat ihren Sommernachtslauf zurück 

Neuss · Nach zweijähriger Zwangspause ist der Sommernachtslauf auf Anhieb ein Hit. „Wir sind wieder ein Vereinslauf – und das bleibt auch so“, verspricht Geschäftsführer Klaus Ehren.

 Geben Vollgas: (v.l.) Lisanne Zühlke (Nelly-Sachs-Gymnasium), Melissa Polater (Realschule Holzheim), Lucy Marquardt (Gesamtschule a.d. Erft) und Monique Enger (Realschule Holzheim) im Lauf der Schülerinnen der Klassen 5-7.

Geben Vollgas: (v.l.) Lisanne Zühlke (Nelly-Sachs-Gymnasium), Melissa Polater (Realschule Holzheim), Lucy Marquardt (Gesamtschule a.d. Erft) und Monique Enger (Realschule Holzheim) im Lauf der Schülerinnen der Klassen 5-7.

Foto: Andreas Woitschützke/Andreas Woitschütze

Auf der Liste mit Dingen, die man im Leben gemacht haben sollte, belegt der Neusser Sommernachtslauf wahrscheinlich keinen Spitzenplatz ... sollte er aber! Denn Laufen ist gesund und hält jung. Beispiel gefällig? Thomas Kempen gab am Samstag mit 59 Jahren sein Debüt, belegte im Jedermann-Lauf über fünf Kilometer in 30:20 Minuten Platz 171. Damit zog der Leiter der Konzernkommunikation der RheinLand Versicherungsgruppe zwar im internen Duell mit seiner (jüngeren) Frau Barbara, die schon nach 28:19 Minuten über den Zielstrich spurtete, klar den Kürzeren, machte dabei aber eine ausgesprochen gute Figur. Dass er in Neuss nicht schon früher in den Ergebnislisten aufgetaucht ist, hat einen ziemlich einfachen Grund. „In den vergangenen sieben Jahren, so ganz genau weiß ich das gar nicht mehr, habe ich den Lauf ja moderiert, da ging es halt nicht.“

Bei der 38. Auflage des 1983 von Ludger Baten, Hans Rütten, Hermann J. Kahlenberg und Jürgen Spira zum Gedenken an den im Jahr zuvor verstorbenen Oberbürgermeister Herbert Karrenberg erfundenen Sportspektakels übernahm Eiko Pate den zweiten Posten neben André Scheidt am Mikrofon. Eine Verbindung mit Zukunft. Und um genau die ging es am Montagmorgen in der mehr als drei Stunden dauernden Nachbesprechung an der Schorlemerstraße. Ihr wichtigstes Ergebnis: „Nach dem Ausscheiden der Agentur h1 ist der Sommernachtslauf wieder ein echter Vereinslauf – und dabei bleibt es auch“, versichert TG-Geschäftsführer Klaus Ehren.

 Bürgermeister Reiner Breuer (l.) und TG-Vorsitzender Mario Meyen entspannen abseits des Trubels in der Fahrradrikscha von Neuss Marketing.

Bürgermeister Reiner Breuer (l.) und TG-Vorsitzender Mario Meyen entspannen abseits des Trubels in der Fahrradrikscha von Neuss Marketing.

Foto: Andreas Woitschützke/Andreas Woitschütze

Für ihn und seine Crew auf der Geschäftsstelle bedeutet diese Entscheidung, dass auch im nächsten Jahr – die 39. Auflage ist für den 3. Juni 2023 vorgesehen – Sonderschichten auf dem Programm stehen werden. „In den letzten anderthalb Wochen vor dem Lauf gibt es nichts anderes mehr“, stellt Ehren klar, „das ist für alle hier dann wie eine ehrenamtliche Tätigkeit so nebenbei.“

 Daumen hoch: Ex-Moderator Thomas Kempen (l.) im Fünf-Kilometer-Lauf.

Daumen hoch: Ex-Moderator Thomas Kempen (l.) im Fünf-Kilometer-Lauf.

Foto: Andreas Woitschützke/Andreas Woitschütze

Darum ist es gut, dass jeder weiß, welchen Job er zu erledigen hat. In diesem Jahr teilte sich Ehren die Gesamtleitung erstmals mit dem seit November fürs Eventmanagement zuständigen Florian Pejchar und kümmerte sich gemeinsam mit Sport- und Fitnesskaufmann Lennart Tiebel außerdem noch um die Streckensicherung. Besonders renitenten Autofahrern, die die deutlich sichtbaren Absperrungen konsequent ignorieren, tritt er dabei auch gerne mal sehr energisch entgegen. „Aber ich merke schon, dass ich langsam alt werde“, bekennt er schmunzelnd.

 Der Neusser Sommernachtslauf nahm das Team der TG-Geschäftsstelle voll in Beschlag: (v.l.) Klaus Ehren, Natascha Golinski, Figen Gürkaynak, Birgit Sonnenberg, Lennart Tiebel, Tim Lüstraeten, Daria Reynartz und Florian Pejchar.

Der Neusser Sommernachtslauf nahm das Team der TG-Geschäftsstelle voll in Beschlag: (v.l.) Klaus Ehren, Natascha Golinski, Figen Gürkaynak, Birgit Sonnenberg, Lennart Tiebel, Tim Lüstraeten, Daria Reynartz und Florian Pejchar.

Foto: Andreas Woitschützke/Andreas Woitschütze

Das Wettkampfbüro ist vor und während des Sommernachtslaufs der Arbeitsplatz von Figen Gürkaynak (Sportkoordination) und Daria Reynartz (Buchhaltung). Vor allem am Veranstaltungstag selber kommen Sport- und Fitnesskauffrau Natascha Golinski und Jugendwartin Birgit Sonnenberg ins Rotieren, fällt in ihren Tätigkeitsbereich doch alles, was mit Siegerehrungen zu tun hat. Die begleitet seit Jahr und Tag Thomas Gindra, der im erweiterten Vorstand der Turngemeinde die Position des Sportlichen Leiters bekleidet, am Mikrofon. Am Samstag rief er zwischen dem ersten Start um 16 Uhr und der letzten Entscheidung am Abend gegen 21.30 Uhr sage und schreibe 75 Mal zur Verleihung der Urkunden auf.

Besser hatten es da schon Bürgermeister Reiner Breuer und TG-Vorsitzender Mario Meyen. Die „reisten“ nämlich ziemlich entspannt mit einer von „Neuss Marketing“ zur Verfügung gestellten Fahrradrikscha an. Daß er das der Beförderung von Personen dienende Gefährt tatsächlich beherrscht, vermochte Breuer sogar mit einem Führerschein zu beweisen.

Ganz ohne Patent kam am Abend die Show- und Party-Combo „Sound Convoy“ aus. Bis 23 Uhr gab‘s direkt vor dem Hamtor mächtig was auf die Ohren. Das kam beim Publikum so gut an, „dass es auch im nächsten Jahr wieder ein Konzert geben wird“, versprach Ehren. Zudem kündigte er das Comeback der Marching Bands als Anheizer an der Strecke an.

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