Hockey-Bundesliga Sieg im Derby beschert dem HTC Platz zwei

Neuss · Nach dem 4:2-Erfolg beim Düsseldorfer HC hat der stark gestartete Hallenhockey-Bundesligist aus Neuss schon sechs Punkte auf seinem Konto.

 Spektakulär: Schon im Heimspiel gegen den DSD Düsseldorf hatte es der Neusser Finn LangHeinrich vor dem gegnerischen Tor mit einer Flugschau probiert – am Samstag beim DHC traf er genau auf diese Weise zum 4:2 .

Spektakulär: Schon im Heimspiel gegen den DSD Düsseldorf hatte es der Neusser Finn LangHeinrich vor dem gegnerischen Tor mit einer Flugschau probiert – am Samstag beim DHC traf er genau auf diese Weise zum 4:2 .

Foto: Andreas Woitschützke

Noch ist es nur ein Traum, doch beim Blick auf die Tabelle der Hallenhockey-Bundesliga West bekommt Matthias Gräber schon feuchte Augen. Die weist den von ihm trainierten HTC SW Neuss nämlich auf dem zweiten Platz aus. An den möglichen Sprung in die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft verschwendet der ehemalige Torjäger zwar (noch) keinen Gedanken, aber die ganz besonderen Moment nach dem 4:2-Sieg (Halbzeit 3:1) im Klassiker beim Düsseldorfer HC wusste er schon zu genießen. Schließlich vermochte er sich nicht daran zu erinnern, „wann wir in der 1. Liga das letzte Mal mal sechs Punkte aus zwei Spielen geholt haben.“

Dass es nur eine Woche nach dem schwer erkämpften 4:3-Heimsieg über den Neuling DSD Düsseldorf an der Jahnstraße wiederum Grund zum Jubeln gab, lag vor allem an der disziplinierten und aufopferungsvollen Verteidigungsarbeit. Die in der kleinen Sporthalle „Am Seestern“ von gut 150 Neussern leidenschaftlich unterstützen Gäste zeigten sich darüber hinaus in der Offensive ungemein effektiv. So nutzte Krystian Sudol in der zehnte Minute gleich die erste – und im Übrigen auch einzige – Strafecke zum Führungstreffer. Alexander Niopek gelang zwar im zweiten Viertel der Ausgleich (19.), doch noch vor dem Seitenwechsel schlug der HTC zurück: Wie sich seine Schützlinge die Treffer von Finn LangHeinrich (22.) und Bartosz Zaworski (29.) verdienten, machte Gräber „einfach Spaß.“

In der zweiten Hälfte erhöhten die Hausherren den Druck, wussten das schwarz-weiße Abwehrbollwerk vor Goalie Konstantin Hayner aber nicht zu überwinden. „Dabei“, sagte Gräber, „kann man nicht sagen, sie wären schlecht gewesen. Die spielen schon ein gutes Hockey, aber es war halt so ein bisschen brotlose Kunst.“ Erst als die zweite (und auch letzte) Strafecke zum dann von Tassilo Busch verwandelten Siebenmeter führte (41.), wurde es wirklich brenzlig für Neuss. Der DHC opferte früh seinen Torwart und bannte den HTC damit endgültig in seine Hälfte. „Wir waren mehr mit verteidigen beschäftigt als mit allem anderen“, räumte Gräber ein. Um sich aus dieser Umklammerung zu befreien, bedurfte es schon eines Geniestreichs. Den lieferte der famose Finn LangHeinrich: Wie der „NGZ-Sportler des Monats Januar“ kurz vor Ende des dritten Viertels den Ball im Flug zum 4:2 ins Netz zauberte, raubte selbst seinem Trainer den Atem. „Das war absolute Weltklasse!“

Im Sack war der köstliche Auswärtssieg damit aber noch lange nicht. Gräber wusste: „Fällt das 3:4, egal wann, brennt es hier lichterloh.“ Doch seine Jungs hielten stand – und hätten sich die drei Zähler auf diese Weise auch verdient, resümierte der Coach, der nach der Schlusssirene für einige Sekunden innehielt. „Wir haben sechs Punkte“, stellt er noch einmal selbstbewusst fest, um dann ganz leise fortzufahren: „Jetzt müssen wir gucken, was wir damit machen.“

Am kommenden Wochenende ist erstmal Pause, denn am Mittwoch beginnen in der Sporthalle Hamburg die Europameisterschaften der Männer und Frauen (7. bis 11. Dezember). Auf dem Liga-Programm steht im Westen am Sonntag nur das Kellerderby zwischen dem Düsseldorfer HC und dem DSD Düsseldorf. Eine hochbrisanbte Partie, die sich die Neusser nun ganz entspannt zu Gemüte führen können. Sie sind erst wieder am 16. Dezember im Einsatz, wenn am Freitagabend Uhlenhorst Mülheim zu Gast in der Stadionhalle ist. Nicht auszudenken, sollte dem HTC gegen den Ex-Meister, der am Samstag von Rot-Weiss Köln daheim mit 10:2 verprügelt wurde, der nächste Coup gelingt ...       

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