Förderverein in Neuss „Pro Stadtbibliothek“ feiert 20 Jahre

Neuss · Der Förderverein der Stadtbibliothek hatte zum runden Bestehen unter anderem den früheren NRW-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff eingeladen. Der referierte zu seinem Lieblingsthema, dem bürgerschaftlichen Engagement.

 Gut gelaunt: (v.l.) Claudia Büchel, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Christiane Zangs, Harry Heib, Sabine Hustedt und Beate Pricking.

Gut gelaunt: (v.l.) Claudia Büchel, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Christiane Zangs, Harry Heib, Sabine Hustedt und Beate Pricking.

Foto: Andreas Woitschützke

Friedrich Hollaender macht den Anfang. Hollaender ist zwar längst gestorben (1976), aber sein Lied „Eine kleine Sehnsucht“, (gesungen von Lena Jäkel, am Klavier begleitet von Ralph Rotzoll) passte einfach zum Festakt in der Stadtbibliothek, mit dem der dortige Förderverein „Pro Stadtbibliothek“ sein 20-jähriges Bestehen feierte. Bis zum ersten Jubiläum fehlen zwar noch fünf Jahre, aber was wäre die Stadtbibliothek ohne den Förderverein, der unter anderem Projekte wie jüngst die Ukraine-Woche mal eben finanziert hat?

Voll des Lobes sind daher auch Kulturdezernentin Christiane Zangs (in Vertretung von Bürgermeister Breuer) und vor allem Bibliothekschefin Claudia Büchel. Sie hatte den Förderverein von ihrem Vorgänger und Mitgründer des Fördervereins Alwin Müller-Jerina (der jedoch nicht anwesend war) übernommen. Sie freute sich, dass mit Mechthild Swertz (die wegen einer Erkrankung fehlte) nach Sabine Huststedt erst zum zweiten Mal der Vorsitz nach zehn Jahren gewechselt hatte, dass von Pro Stadtbibliothek „viele Impulse eingeflossen sind“.

Auf die vielen Projekte, die der Förderverein initiiert oder möglich machte (Ausbildung von fremdsprachigen Lesepaten, die Förderung „Neuss liest“, der „Gang durch den Advent“, kulinarische Lesungen, Lesewettbewerb für Grundschulen oder auch „Lesen mit Hund“  – um nur einige zu nennen) gingen die zweite Vorsitzende Beate Pricking und auch der Moderator des Abends, Harry Heib, gar nicht erst ein. Letzterer wollte den Anwesenden lieber die „Angst vor einer Feierstunde“ nehmen, empfahl dafür vor allem drei Dinge (eine Banane für den kleinen Hunger zwischendurch, ausgeschlafen sein und sich auf die Feierstunde freuen) und den Rednern eine sogenannte Löwenübung. „Das sieht so bescheuert aus!“ kommentierte er charmant und machte sie sogleich vor.

Der frühere NRW-Staatssekretär, ehemalige Neusser Stadtdirektor und Kulturchef Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff äußerte lieber ein „paar Gedanken“ zum bürgerschaftlichen Engagement. Er machte einen – frei formulierten – Ausflug in die Geschichte, betonte, dass die Gründung eines Fördervereins nicht das „Privileg der großen Städte sei“ und bescheinigte den Mitgliedern, viel bewirken zu können. Nicht nur in der Finanzierung, sondern auch mit einer Diskussion.  Und er gab einen Tipp an den Vorstand von „Pro Stadtbibliothek“: „Verlangen Sie einen Mindestbetrag, aber stellen Sie jedem Mitglied frei, mehr zu spenden!“

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