Heiligenhaus Europawahl: Rechtsruck in den Partnerstädten

In England, Frankreich und im Erzgebirge konnten die Europakritiker deutlich zulegen.

(sade) Die vier Heiligenhauser Partnerstädte werden fortan deutlich mehr rechte, europakritische Abgeordnete ins EU-Parlament schicken. Das ist das Ergebnis der Europawahl.

So gelten die beiden britischen Partnerstädte schon seit dem Brexit-Referendum 2016 als europakritisch, sie hatten jeweils mit zwei Drittel Mehrheiten für „leave“, also das Verlassen der EU gestimmt.

Beide lagen nun auch bei der Europawahl im Landestrend: Die Basildoner stimmten mit einer absoluten Mehrheit von 51 Prozent für die eigens zur Europawahl gegründete „Brexit-Party“ des englischen Chef-Europakritikers Nigel Farage, die auch in Mansfield von 11.108 Wählern zur stärksten Partei gewählt wurde. In Basildon folgen darauf  die Liberalen Demokraten (13 Prozent) und anschließend Theresa Mays Conservative and Unionist Party (10 Prozent), Labour (9 Prozent) und die Green Party als fünftstärkste Kraft (8 Prozent).

Die beiden britischen Partnerstädte vermelden eine sehr niedrige Wahlbeteiligung: In Mansfield in der Grafschaft Nottinghamshire gingen 28,83 Prozent der Berechtigten zur Wahlurne; Basildon im Osten Englands kann immerhin noch eine Beteiligung von 32 Prozent der Wähler vermelden.

Im Erzgebirgischen Zwönitz gaben 66,4 Prozent (ein Zuwachs von 11,5 Prozentpunkten) der Wähler ihre Stimmen ab, sie entschieden sich mit 29,7 Prozent für die CDU (-10,8) als stärkste Partei und darauffolgend bereits mit 27,4 Prozent für die AfD (+14,6). Weit abgeschlagen folgen Die Linke mit 9,9 Prozent und die SPD sogar nur mit 7,6 Prozent.

In der französischen Partnerstadt Meaux, bei Paris, setzte sich, ebenfalls im Ländertrend, Jordan Bardellas Partei Rassemblement National mit 23,9 Prozent der Stimmen als wählerstärkste Partei durch und wird nun den rechtsgerichteten Arm von Marine Le Pen bis nach Brüssel verlängern.

Mit 19,8 Prozent der Stimmen belegte die Regierungspartei der LREM-Liste,  den zweiten Platz. Es folgt das französische Pendant zu den Grünen, EÉ-LV, mit 11,1 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 39,8 Prozent der Meldoiser an der Europawahl und damit rund 5 Prozent mehr als bei der Europawahl im Jahr 2014.

Die Städtepartnerschaften wollen sich von dem Rechtsruck der Ergebnisse der Europawahlen nicht beeindruckenden lassen, im Gegenteil: Zum Stadtfest vom 20. bis 23 Juni werden Partnerschaftsbegeisterte mit Ständen voll von Spezialitäten aus allen vier Städten erwartet.

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