Politik in Moers In der Grafenstadt regiert „Die Partei“ mit

Moers · In Moers hat sich die Fraktion „Die Partei“ dem Mehrheits-Bündnis angeschlossen. Sie setzt Satire und Persiflage als Mittel ein, um politische Strukturen zu verändern.

 Carsten Born leitet die Fraktion von „Die Partei“.

Carsten Born leitet die Fraktion von „Die Partei“.

Foto: Josef Pogorzalek

„Gleitzeit für Schüler“ lautete ein Slogan der Partei „Die Partei“, als sie im August 2020 in den Wahlkampf zog. Ist das ein satirischer Spruch der Satirepartei? Oder ist dieser Slogan ernst gemeint? Oder ist es offen, ob er satirisch oder ernst gemeint ist, vielleicht auch beides? „Der Slogan sprang ins Auge“, sagt Carsten Born. „Die Moerser haben darüber gesprochen. In Deutschland ist es undenkbar, die Schule nicht um 8 Uhr anfangen zu lassen, sondern erst zum Beispiel um 9.30 Uhr. Dabei wäre ein späterer Start für viele Schüler günstig, da sie dann ausgeschlafen wären. Aber für einen Modellversuch, eine Schule einmal später anfangen zu lassen, wäre eine Sondergenehmigung des Schulministeriums notwendig.“ Der 55 Jahre alte Diplom-Volkswirt und Diplom-Politikwissenschaftler war Spitzenkandidat für die Partei „Die Partei“, die bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 in der Grafenstadt 3,28 Prozent der Stimmen gewann. „Aus dem Stand heraus haben wir zwei Plätze im Stadtrat geholt“, freut sich der selbstständige Online-Händler. „Damit hatte niemand gerechnet, selbst wir nicht.“