Starkregen und Co. in Mönchengladbach Schutz bei Hochwasser mit neuer Meldeordnung für Niers

Mönchengladbach · Für andere Flüsse gibt es bereits einen solchen Meldedienst. Was für die Niers geplant ist, wie das helfen soll und wo bereits jetzt Infos zum Pegel abgerufen werden können.

 Das Hochwasserrückhaltebecken in Geneicken ist nach dem Starkregen im Juli 2021 vollgelaufen.

Das Hochwasserrückhaltebecken in Geneicken ist nach dem Starkregen im Juli 2021 vollgelaufen.

Foto: Niersverband/Martin Hochbruck

Als Reaktion auf die zum Teil verheerenden Hochwasser von 2021 werden weitere Schutzmaßnahmen vorangetrieben. So ist jetzt eine sogenannte „Hochwassermeldeordnung“ für die Niers erarbeitet worden. Sie soll eine möglichst frühe Warnung sowie Einleitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. Darauf weist der Niersverband hin. Wann genau die Meldeordnung in die Praxis umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt.

Für Flüsse wie den Rhein, die Erft, die Ruhr oder die Lippe gibt es bereits seit Längerem solche Meldedienste, die zum Teil sogar ein Testsystem zur Hochwasservorhersage umfassen. Kontinuierlich werden hochwasserrelevante Messdaten erhoben und an Beteiligte (Städte, Kreise, Verbände) sowie die Öffentlichkeit übermittelt. Auch die Meldeordnung für die Niers soll das künftig regeln. Gemessen werden die Pegel in Goch, Weeze, Oedt und Bettrather Dyck (Viersen). Abhängig vom Wasserstand gibt es jeweils drei Meldestufen – von drohenden leichten Überschwemmungen landwirtschaftlicher Flächen und Straßen bis hin zu Überflutungen bebauter Gebiete. Die Messungen des Niersverbands an den Rückhaltebecken in Geneicken, Odenkirchen und am Nierssee werden ergänzend hinzugezogen. Gleiches gilt für die Messungen des Maaspegels im niederländischen Gennep.

Auch Kostenpflichtiger Inhalt Mönchengladbach war 2021 infolge von Starkregen von Überflutungen betroffen. Dabei lief neben diversen Kellern das Rückhaltebecken in Geneicken voll – und verhinderte so nach Einschätzung von Experten größere Überschwemmungen im weiteren Lauf der Niers. Auch Sabine Brinkmann, Vorständin des Niersverbands, wies bei der Vorstellung der neuen Meldeordnung auf die Rolle des Beckens hin: „Durch unsere Hochwasserrückhaltebecken in Mönchengladbach sorgen wir bereits für einen Wasserrückhalt und für ein Hochwassermanagement im am stärksten versiegelten Bereich des Nierseinzugsgebiets.“ Zudem sorgtKostenpflichtiger Inhalt die Niers-Renaturierung für mehr natürlichen Regenrückhalteraum. Dass beides nötig ist, zeigt ein Blick auf die ausgewiesenen Hochwassergefahrenzonen in der Stadt, die vor allem an dem Fluss zu finden sind.

Schon jetzt können die Wasserstände der Niers online auf den Internetseiten des zuständigen Landesamts und des Niersverbands abgerufen werden. Auch gibt es unter www.umweltportal.nrw.de/abo-service die Option, sich per Mail im Hochwasserfall warnen zu lassen.

Bis die Hochwassermeldeordnung für die Niers in Kraft tritt, dauert es aber noch. Zunächst muss die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf beteiligte Städte, Kreise und Verbände um Stellungnahme bitten. Erst nach Veröffentlichung im Amtsblatt kann die Meldeordnung realisiert werden.

(capf)
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