Fußball VfB 03 Hilden freut sich auf das Verfolgerduell

Der aktuelle Oberliga-Zweite empfängt am Samstag um 16 Uhr den Tabellendritten 1. FC Bocholt auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße.

 Im bisherigen Verlauf der Oberliga-Hinrunde trumpfte die Mannschaft des VfB 03 als kompakte Einheit auf.

Im bisherigen Verlauf der Oberliga-Hinrunde trumpfte die Mannschaft des VfB 03 als kompakte Einheit auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

VfB 03 Hilden1. FC Bocholt. Wie schon in 2020 fällt die Weihnachtsfeier des VfB 03 auch in diesem Jahr aus. Erneut macht die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung. Das größte Weihnachtsgeschenk machten sich die Hildener Fußballer aber schon jetzt, denn nach dem 5:0-Erfolg beim TSV Meerbusch ist die Mannschaft von Tim Schneider in den letzten beiden Oberliga-Partien vor der Winterpause nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen. Eine Ausbeute von 37 Punkten in 14 Partien macht es möglich. Seit zwölf Begegnungen ist das VfB-Team in der Meisterschaft ungeschlagen, holte elf Siege und ein Unentschieden. Zahlen, die das Fan-Herz höher schlagen lassen und für gute Stimmung nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern auch im Umfeld sorgen.

Während die Anhänger schon auf das Gipfeltreffen nächste Woche Freitag beim Tabellenführer SSVg Velbert schauen, legen die Hildener Fußballer den Fokus erst einmal auf das Verfolgerduell am Samstag (16 Uhr) auf der Anlage an der Hoffeldstraße. Getreu dem von Trainer Tim Schneider gepredigtem Motto „Von Spiel zu Spiel schauen“. Denn diese Disziplin und Bodenhaftung brachte sein Team erst in die Lage, über die vielen Wochen Höhenluft zu genießen.

„Im nahen Umfeld mit Vorstand und Sportlicher Leitung sind alle realistisch. Unser Ziel ist es, solange wie möglich oben dran zu bleiben“, berichtet Tim Schneider und betont: „Die Fans dürfen ruhig träumen – das ist das Schöne an der Situation. Egal, was wir im letzten Heimspiel des Jahres am Samstag machen: Zum Abschluss in Velbert spielt auf jeden Fall der Erste gegen den Zweiten.“ Für den besonderen Anlass setzt der Verein dann sogar einen Bus an – natürlich unter Beachtung aller geltenden Corona-Regeln.

Die Übungseinheit der Hildener am Dienstag litt unter einer geringen Beteiligung. Neun Spieler fehlten krankheitsbedingt oder aus familiären sowie beruflichen Gründen. Zum Abschlusstraining am Donnerstag rechnete Schneider jedoch wieder mit einer Top-Besetzung. „Ein, zwei taktische Dinge“ wollte der Chefcoach noch einstudieren und seine Mannschaft gut auf den ambitionierten Gegner einstellen. „Wer gerade gegen den 1. FC Bocholt nicht gut vorbereitet ist, könnte eine Überraschung erleben“, stellt Schneider fest und verweist auf die Qualitäten des Kontrahenten: „Das ist eine vielseitige, im Positionsspiel starke Mannschaft, die Fußball spielen und beim Gegner Unruhe stiften möchte.“ Der 39-Jährige zählt Bocholt zu den Aufstiegsasprianten. „Das wird bis zum Schluss eine ganz enge Kiste“, prognostiziert er einen harten Kampf an der Tabellenspitze.

Tim Schneider selbst traf mit dem Hildener Oberliga-Team noch nicht auf den 1. FC, denn die drei letzten regulär angesetzten Partien fielen der Corona-Pandemie zum Opfer. Am 10. November 2019 spielten die beiden Teams letztmalig gegeneinander. Die Bocholter feierten auf eigenem Platz einen 2:1-Erfolg. Seinerzeit hatte noch der ehrgeizige und emotionale Manuel Jara das Traineramt inne. Er erlebte acht Monate zuvor auch die bittere 2:5-Niederlage seiner Mannschaft auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße. Insgesamt spricht die Bilanz jedoch für die Bocholter, die in den letzten 13 Duellen sieben Mal als Sieger vom Platz gingen, drei Unentschieden holten und lediglich drei Mal verloren. Ende März 2020 reifte in Jara, seit 2014 beim 1. FC unter Vertrag, die Erkenntnis, noch vor dem Ende des bis Juli laufenden Kontraktes den Weg für neue Impulse freizumachen. Im Dezember 2020 übernahm der 50-Jährige den TuB Bocholt, aktuell auf Rang zwei in der Bezirksliga-Gruppe 6.

Jaras Nachfolger Jan Winking hatte mit dem 1. FC in der Saison 2020/21 einen rasanten Start, holte mit seinem neuen Team in der Oberliga neun Siege und ein Unentschieden – Corona beendete dann die Erfolgsserie vorzeitig. Seinerzeit führte Bocholt die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung vor der SSVg Velbert an. Auch in dieser Saison mischt der 1. FC an der Oberliga-Spitze mit. In 13 Begegnungen blieb die Mannschaft ungeschlagen (zehn Siege, ein Remis). Lediglich das Duell bei Ratingen 04/19 ging mit 0:3 verloren und hatte zur Folge, dass sich die Bocholter aktuell mit vier Punkten Rückstand auf den VfB 03 auf Rang drei wiederfinden.

Jan Winking, der im Besitz der DFB-Elite-Jugend-Lizenz ist, zählt zur ambitionierten jungen Garde im Trainergeschäft. Der 26-Jährige war in der Saison 2016/17 noch Co-Trainer des 1. FC Bocholt, begann eine Spielzeit später seine Karriere als Chefcoach beim Landesligisten Westfalia Gemen.

Alles in allem wartet auf die Hildener am Samstag also eine harte Nuss. Doch der VfB 03 will vor eigenem Publikum seine Erfolgsserie fortsetzen. „Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt – mal sehen, ob er aufgeht“, sagt Tim Schneider. Was spricht für den VfB 03? „Wenn bei uns alles passt, wir einen richtig guten Tag erwischen und unser Vorhaben gut umsetzen, dann haben wir gute Chancen zu gewinnen“, erklärt Schneider.

Allerdings stehen etliche Spieler auf der Kippe. Wie zum Beispiel Pascal Weber. Der Stürmer kämpfte unter der Woche mit einem fiebrigen Infekt. „Vielleicht schafft er es noch auf Bank“, rechnet der VfB-Trainer nicht mit einem Einsatz in der Anfangsformation. Patrick Percoco ist noch im Trainingsaufbau, Selcuk Yavuz hat krankheitsbedingten Rückstand. Isaak Kang (Fuß), Talha Demir (Knöchel) und Tuncay Altuntas (Muskelfaserriss) sind weiterhin angeschlagen. Ein Lichtblick: Kapitän Stefan Schaumburg (Muskelfaserriss) nahm in dieser Woche erstmals wieder am Training teil. Und nach seiner Gelb-Sperre kehrt Peter Schmetz als Abwehrchef in die Innenverteidigung zurück.

 Pascal Weber konnte wegen eines Infekts nicht trainieren.

Pascal Weber konnte wegen eines Infekts nicht trainieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Innenverteidiger Peter Schmetz kehrt ins Team zurück.

Innenverteidiger Peter Schmetz kehrt ins Team zurück.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Samstag setzen die Hildener Fußballer auch auf die Unterstützung durch die eigenen Fans. „Sie können lautstark dafür sorgen, dass es ein echtes Heimspiel wird“, betont Schneider, denn die Bocholter reisen mit zwei Fanbussen an. Zudem hat das Verfolgerduell dieser beiden Teams eine gute Kulisse verdient.

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