Handball TB Wülfrath landet Coup in Eddersheim
Das Drittliga-Team holt bei der favorisierten TSG Eddersheim nach einer imponierenden Aufholjagd ein Unentschieden. Am Ende fehlen den TBW-Handballerinnen beim Tabellenzweiten sogar nur sieben Sekunden zum Sieg.
TSG Eddersheim – TB Wülfrath 33:33 (17:13). Für die Überraschung des 11. Spieltages in der Staffel D der Dritten Liga sorgten die TBW-Handballerinnen, die beim Tabellenzweiten Eddersheim einen Punkt entführten. Für Michael Cisik ein Zähler zu wenig. „Der Punkt ist bereits eine Sensation, aber wir hätten die Partie in der letzten Minute auch noch gewinnen können“, stellte der Wülfrather Trainer fest und attestierte seiner Mannschaft „eine bärenstarke Leistung“. Mit dem Remis kletterte der TBW wieder auf Rang sechs und damit in die sichere Tabellenhälfte.
Gut drei Stunden Fahrt mit dem Bus steckten dem Wülfrather Tross in den Knochen, bevor es am Sonntagnachmittag in die Halle ging. Diesmal aber sollten sich die Mühen für den Außenseiter lohnen – mit der entsprechenden Einstellung gingen die Wülfratherinnen in die Begegnung. „Wir wollten von Beginn an Vollgas geben, und Eddersheim war überrascht, dass unser Team so selbstbewusst aufgetreten ist“, berichtet Cisik nicht ohne Stolz. Friederike Büngeler und Lena Feldstedt per Siebenmeter warfen die Gäste mit 2:0 (2.) in Front. Es sollte übrigens im Laufe der Partie der einzige Strafwurf für den TBW bleiben, während die Gastgeberinnen letztlich zwölf Siebenmeter zugesprochen bekamen. Ein Ungleichgewicht, dass wohl auch dazu beitrug, dass Eddersheim am Ende ein Unentschieden rettete.
Bis zum 6:4 (7.) behielten die Wülfratherinnen klar die Nase vorn. Mit dem 6:6 (9.) schaffte Eddersheim erstmals den Ausgleich – per Siebenmeter. Bis zum 10:9 (17.) durch Loreen Jakobeit bestimmte der TBW jedoch weiter die Partie. Nach dem 10:10 übernahmen die Gastgeberinnen erstmals die Führung, zogen bis zur Pause über 12:10 (23.) und 14:11 (26.) auf 17:13 davon.
Nach dem Wiederanpfiff baute die TSG ihren Vorsprung sogar auf 19:14 (32.) aus. Mit der Umstellung auf eine 4:2-Deckung setzten die Wülfratherinnen den Kontrahenten aber zusehends unter Druck. Der Rückstand schmolz. Melina Otte verkürzte schließlich auf 20:22 (40.). Doch der Favorit setzte sich in den nächsten Minuten wieder auf 26:22 (44.) ab. Das Cisik-Team bewies jedoch Biss. Vor allem die „ältere Garde“ des Drittligisten überzeugte mit enormem Kampfgeist. „Das sind auch diejenigen, die konsequent beim Training arbeiten. Ich freue mich, dass sie heute so einen Lauf hatten. Sie haben super zusammengespielt und sich für das Team zerrissen“, lobte der Coach die erfahrenen Spielerinnen, die zudem mit einer glänzenden Trefferquote überzeugten.
Der Treffer von Jakobeit zum 26:27 (49.) brachte den Anschluss, aber erneut zog Eddersheim auf 29:26 (51.) und 30:27 (53.) davon. Doch die unglaubliche Aufholjagd des TBW ging weiter. Friederike Büngeler verkürzte auf 29:30 (54.) und 30:31 (56.), ehe Paula Stausberg zum 31:31 (57.) egalisierte und wenig später ihre Farben mit 32:31 (59.) in Führung brachte.
Die letzten anderthalb Minuten boten den Zuschauern Spannung pur. Nach dem 32:32 der Gastgeberinnen lag der TBW durch einen Treffer von Kristin Meyer wieder mit 33:32 vorne – 33 Sekunden waren da noch zu spielen. TSG-Coach Tobias Fischer nahm eine Auszeit. Und dann profitierte der Favorit von seinem zwölften Siebenmeter in diesem Spiel, den Hanna Özer sieben Sekunden vor dem Abpfiff zum 33:33 verwandelte. „Mit etwas Glück war mehr drin“, konstatierte TBW-Trainer Michael Cisik später.
Mit der Begegnung in Eddersheim beendeten die TBW-Handballerinnen die Hinrunde und nähren mit einem ausgeglichenen Punktekonto zugleich die Hoffnung, am Ende die Abstiegsrelegation zu vermeiden. Zumal sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen positiv weiterentwickelte.