Wasserball Sinia Plotz hofft auf die EM-Teilnahme

Krefeld · Die Wasserballerin des SV Bayer 08 Uerdingen bedauert, dass die Nationalmannschaft aus finanziellen Gründen nicht am Turnier in Kroatien teilnehmen soll. Es fehlen noch 50.000 Euro.

 Sinia Plotz, im Bild hinten rechts, und einige ihrer Teamkolleginnen vom SV Bayer, freuen sich auf die EM-Teilnahme, die bisher aber noch nicht gesichert ist.

Sinia Plotz, im Bild hinten rechts, und einige ihrer Teamkolleginnen vom SV Bayer, freuen sich auf die EM-Teilnahme, die bisher aber noch nicht gesichert ist.

Foto: SV Bayer 08 Uerdingen

Die Wasserball-Nationalmannschaft der Frauen hat sich souverän für die Europameisterschaft in Kroatien qualifiziert. Aktuell sieht es aber so aus, als könne sich das Team von Bundestrainer Sven Schulz nicht mit den besten Teams messen: Aufgrund der vom Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat im Jahr 2016 beschlossenen Leistungssportreform fehlen den Wasserballerinnen mehr als 50.000 Euro für die Teilnahme an der Europameisterschaft.

Die Leistungssportreform sieht vor, dass nicht erfolgreiche Sportarten weniger gefördert werden. Und so sollen die Wasserballerinnen, die seit 2009 nicht mehr an einer Weltmeisterschaft teilgenommen haben, keine Unterstützung für die Europameisterschaft erhalten. „Die Weltspitze im Wasserball mit Ausnahme der USA und Australien kommt aus Europa. Um uns zu verbessern und für eine WM zu qualifizieren, müssen wir uns mit den besten Teams bei der EM messen können“, zeigt Bundestrainer Schulz das Dilemma auf.

Die meisten Spielerinnen im Kader von Bundestrainer Sven Schulz spielen für die Bundesligisten Wasserfreunde Spandau und den SV Bayer Uerdingen. So auch die 18-jährige Sinia Plotz. Sie spielt seit 2015 für Uerdingen, wohnt und lebt in Duisburg. Und sie liebt ihren Sport. „Unsere Sportart ist einfach mega und unglaublich vielseitig. Wasserball ist ein Teamsport, bei dem aber auch der Kopf aufgrund der Taktik stark gefragt ist“, berichtet Plotz. Die 18-Jährige, die in diesem Jahr ihr Abitur absolviert, scheut auch den hohen zeitlichen Aufwand nicht. Tägliches Training von rund 2 1/2 Stunden beim SV Bayer Uerdingen plus die Fahrzeit erfordern ein perfektes Zeitmanagement.

Sinia Plotz ist restlos enttäuscht, dass sie an der Europameisterschaft nicht teilnehmen soll. „Wir haben uns im Februar sportlich souverän qualifiziert und wollen uns nun mit den besten Teams Europas messen. Das ist für die Weiterentwicklung von uns als Mannschaft unglaublich wichtig“, berichtet die 18-Jährige. Als Gruppensieger hatte das sehr junge deutsche Team das Ticket gelöst und dabei alle vier Spiele mit mindestens sieben Toren Vorsprung gewonnen. 

„Wir haben die Folgen der Leistungssportreform für den deutschen Frauenwasserball nun thematisiert, um eine breite Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren“, sagt Bundestrainer Sven Schulz.

Dennoch geben die Wasserballerinnen ihren Traum von der Teilnahme an der Europameisterschaft nicht auf. Aktuell hoffen sie darauf Sponsoren zu finden, zudem läuft eine große Spendenaktion. Für die Teilnahme an der EM werden rund 50.000 Euro für die Spielerinnen sowie Trainer- und Betreuerstab veranschlagt. Dazu würden noch die Kosten für die Vorbereitung kommen, damit sich das Team mit Testspielen und einem Trainingslager optimal auf die EM vorbereiten kann.

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