Landratswahl im Kreis Kleve FDP-Entscheidung fällt Mitte September

Kreis Kleve · Der FDP-Kreisvorstand möchte mit Ralf Klapdor in den Wahlkampf ziehen. Die Mitglieder entscheiden im September, es wird noch mit weiteren Kandidaten gerechnet. Stefan Welberts und Guido Winkmann sind als Optionen vom Tisch.

 Ralf Klapdor stellt sich zur Wahl – zunächst innerhalb der FDP.

Ralf Klapdor stellt sich zur Wahl – zunächst innerhalb der FDP.

Foto: van Offern Markus

Geht es nach dem Vorstand der Liberalen im Kreis Kleve, hat die Partei bei der Landratswahl am 27. November einen eigenen Kandidaten auf dem Wahlzettel – und der heißt Ralf Klapdor. Der Kreisvorsitzende Kay Ehrhardt stellte am Dienstag den Fahrplan der FDP bis zur Wahl vor. Dabei wurde deutlich: Die Parteispitze hält Klapdor für den am besten geeigneten Kandidaten. Der 53-Jährige sei das Gesicht der Liberalen im Kreistag, habe Erfahrung mit Verwaltung und Politik. „Am Ende werden aber unsere Mitglieder entscheiden“, sagte Ehrhardt.

Bei der Pressekonferenz am Dienstag war Ralf Klapdor dann auch nicht dabei. Zum einen, weil er sich derzeit im Urlaube befindet. Zum anderen, weil die Partei aus Fehlern der Vergangenheit lernen wolle, wie es heißt. Man wolle auf das Votum der Basis hören und sich davor nicht zu einseitig festlegen. Zur Erinnerung: Im Wahlkampf 2020 hatte man sich als Teil der Listenverbindung mit SPD, Grünen und Vereinigten Wählergemeinschaften im Kreis Kleve hinter den gemeinsamen Kandidaten Peter Driessen gestellt. Dafür gab es unter den Mitgliedern nicht nur Beifall. „Das war ein langer Prozess, der viel Kraft gekostet hat“, sagte Kay Ehrhardt. Der Klever Ortsverbandsvorsitzende Maarten Oversteegen sprach am Dienstag davon, dass es seinerzeit eine „Zerreißprobe für die Partei“ gegeben habe. Nun also gibt es einen eigenen Kandidaten. Für die Wahlversammlung am 11. September rechnet der Kreisvorstand der Liberalen mit einer offenen Abstimmung. Es gebe bereits einen weiteren Kandidaten in der Partei, andere könnten folgen, sagte Ehrhardt. „Gleichwohl sind wir der Ansicht, dass es bestimmte Qualifikationen benötigt, um ein Amt wie das des Landrats auszukleiden. Und wir sind überzeugt davon, dass Ralf Klapdor das kann“, sagte Ehrhardt.

Die Spitzen von SPD, Grünen und Freien Wählern haben in der vergangenen Woche den Klever Sozialdemokraten Stefan Welberts als ihren gemeinsamen Wunschkandidaten vorgestellt. Mittlerweile gibt es Bewegungen bei den Freien Wählern, doch Guido Winkmann zu unterstützen. Dass es am Ende ein eigener FDP-Kandidat auf den Wahlzettel schafft, sei auch nicht von Anfang an klar gewesen, sagte Ehrhardt. Er habe gemeinsam mit Ralf Klapdor die Gespräche mit den weiteren Parteien der Listenverbindung geführt. Auch habe man sich mehrere mögliche Kandidaten angesehen, zuletzt habe es sich auf zwei Namen zugespitzt. „Letztlich hat uns keiner davon so überzeugt, dass wir keinen eigenen Kandidaten aufstellen wollten“, sagte Ehrhardt. „Das soll aber überhaupt nichts über die Qualifikation von Stefan Welberts sagen.“ Der FDP-Kreisvorsitzende betonte auch, dass man die Landratswahl vom politischen Geschäft auf Kreisebene trennen wolle. „Diese Wahl hat keine Auswirkung auf die Listenverbindung“, sagte Ehrhardt.

Auf Nachfrage bestätigte er, dass man sich auch mit dem Namen Guido Winkmann beschäftigt habe – dann aber zu dem Entschluss gekommen sei, dass es nicht passe. Ob man auch den CDU-Kandidaten Christoph Gerwers hätte unterstützen können, diese Frage habe sich im Prinzip nicht gestellt. „Die CDU ist nicht auf uns zugekommen“, sagte Ehrhardt.

Bei der FDP hat man – wie bei den übrigen Parteien auch – große Sorge vor einer niedrigen Wahlbeteiligung. Der möchte man entgegenwirken: mit einem gemeinsamen Wahlaufruf und der ein oder anderen kreativen Idee im Wahlkampf.

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