AOK schlägt Alarm Ärzteversorgung wird im Kreis Kleve noch schlechter

Kreis Kleve · Die AOK präsentierte den Gesundheitsreport. Nur 65 Prozent der Menschen im Kreis Kleve haben einen Facharzt, der im Umkreis von weniger als zehn Kilometern Entfernung ist. Krankenkasse befürchtet weitere Verschlechterung.

 Viele Patienten im Kreis Kleve finden keinen Hausarzt in der Nähe. Die AOK sieht zurzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Situation verbessern könnte – ganz im Gegenteil.

Viele Patienten im Kreis Kleve finden keinen Hausarzt in der Nähe. Die AOK sieht zurzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Situation verbessern könnte – ganz im Gegenteil.

Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Das Gebiet der AOK Rheinland/Hamburg umfasst ein  Areal von Kranburg bis nach Schleiden in der Eifel, von Geilenkirchen im Westen bis Waldbröl im Oberbergischen, und auch Hamburg zählt dazu – das sind 93 so genannte Planungsbereiche. Der Kreis Kleve liegt innerhalb dieses Gebiets bei der Versorgung mit Ärzten auf Platz 86, also an achtletzter Stelle. Das betrifft die Hausärzte. Bei der Versorgung mit Fachärzten im näheren Umkreis liegt der Kreis Kleve auf dem vorletzten Platz. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Gesundheitsreport 2022 hervor, den die AOK-Regionaldirektion am Montag in Kleve vorstellte. Und es könnte noch schlimmer kommen: „Im gesamten Kreis Kleve droht eine Unterversorgung“, warnt AOK-Regionaldirektor Manrico Preissel. Viele Ärzte würden in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Ruhestand gehen – und es gebe kaum junge Ärzte, die ihnen nachfolgen und in den Kreis Kleve kommen wollen. Zur Einordnung der Zahlen aus dem Gesundheitsreport: Die AOK betreut im Kreis Kleve nach eigenen Angaben rund 93.000 Versicherte – der Kreis Kleve hat rund 320.000 Einwohner.