Handball Katarina Angenendt lebt ihren Bundesliga-Traum

St. Tönis · Die 18 Jahre alte Torhüterin der Turnerschaft St. Tönis investiert dafür enorm viel. Die A-Juniorinnen, die als Aufsteiger ihre ersten beiden Spiele gewonnen haben, erwarten am Samstag Buxtehude, ehe es am Sonntag nach Oldenburg geht.

 Ein starkes Trio der Turnerschaft St. Tönis: die Torhüterinnen Pia Leppkes (links), Katarina Angenendt und Neele Brandt (rechts).

Ein starkes Trio der Turnerschaft St. Tönis: die Torhüterinnen Pia Leppkes (links), Katarina Angenendt und Neele Brandt (rechts).

Foto: ts

Für die weibliche A-Jugend von der Turnerschaft St. Tönis steigt am Wochenende das Finale in der Vorrunde der Jugend-Bundesliga Handball (JBLH). Das Team von David von Essen empfängt am Samstagnachmittag um 17 Uhr in der Sporthalle Corneliusfeld den Buxtehuder SV, einen Tag später tritt man um 16.30 Uhr beim VfL Oldenburg an.

Mit welcher Begeisterung, Leidenschaft und Engagement sie ihren Traum von der Bundesliga leben, kann man am Beispiel der Torhüterin Katarina Angenendt hervorragend erkennen. Seit 2019 spielt die 18-Jährige bei der Turnerschaft St. Tönis. „Ich wollte den nächsten Schritt machen, habe den Verein mit Bedacht ausgewählt und habe hier zum einen großes Potential gesehen, aber auch eine gute Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln“, erinnert sich die gebürtige Weselerin.

Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Handball in ihrem Heimatverein HSG Wesel. Bis 2015 durchlief sie verschiedene Jugendmannschaften, ehe sie dann zum MTV Rheinwacht Dinslaken wechselte. Drei Jahre spielte sie dort. Weil eine Torhüterin ausfiel, wurde sie vom Feld ins Tor beordert – ein wichtiger Schritt in der bisherigen Karriere.

Ihre Sache machte Katarina Angenendt so gut, dass sie bereits zu Dinslakener Zeiten die Chance bekam, beim Zweitligisten TuS Lintfort mitzutrainieren. Den Aufwand, den sie betreibt, kostet enorm viel Zeit: Für jede Trainingseinheit in Tönisvorst fährt sie 60 Kilometer pro Strecke und benötigt jeweils 45 Minuten. Für die zusätzlichen Einheiten in Lintfort kommen pro Strecke weitere 30 Kilometer jeweils 30 Minuten dazu.

Ohne ihre engagierten Eltern Angelina und Dietmar hätte Katarina Angenendt all diese Möglichkeiten nie gehabt. „Ich bin meinen Eltern extrem dankbar für all das, was sie für mich gemacht haben“, berichtet die 18-Jährige, die dank ihrer in Kroatien aufgewachsenen Mutter sowohl über die deutsche als auch die kroatische Staatsangehörigkeit verfügt.

Wenn man „Kati“, wie sie von allen gerufen wird, auf die Jugend-Bundesliga anspricht, strahlt die Keeperin über beide Ohren. „Dass wir die ersten beiden Spiele gewinnen würden, hätte keiner von uns gedacht. Am Wochenende freuen wir uns natürlich auf die beiden Spiele gegen die Bundesligateams, die mit einigen Auswahlspielerinnen antreten. Wir werden versuchen, was möglich ist, und vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung. Abschenken werden wir diese Begegnungen sicherlich nicht“, sagt Angenendt, die das Geheimnis des Erfolgs im Teamgeist und dem Kampfgeist der St. Töniser Mädels sieht. Dank einer kämpferischen Leistung drehte die Turnerschaft das Heimspiel gegen die SG Hamburg Nord noch nach einem Fünf-Tore-Rückstand und gewann die Begegnung am Ende mit 22:21.

So gibt es auch keine Probleme, obwohl Trainer David von Essen in Neele Brandt, Pia Leppkes und eben Katarina Angenendt über drei erstklassige Torhüterinnen verfügt. „Wir ergänzen uns gut und verstehen uns sehr gut“, sagt die Nummer eins.

Für das Wochenende hoffen Katarina Angenendt und ihre Mitspielerinnen vor allem im Heimspiel am Samstag gegen den Buxtehuder SV auf große Unterstützung in eigener Halle. Unabhängig vom Ausgang wollen sie beide Spiele mit voller Leidenschaft angehen und beide Begegnungen vor allem genießen.

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