Rotarier holen Jugendliche an den Niederrhein Schüleraustausch schmiedet Freundschaften

Kamp-Lintfort · Vier Mädchen aus Süd- und Nordamerika sowie Südafrika sind derzeit mithilfe des Rotary-Clubs Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers am Niederrhein.

 Edith Catrein-Diering (mitte) mit den Austauschschülerinnen (von links) Rachel, Arabella, Lilly und Paula am Pappelsee.   Foto: Prümen

Edith Catrein-Diering (mitte) mit den Austauschschülerinnen (von links) Rachel, Arabella, Lilly und Paula am Pappelsee. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen (nop)

Paula Andrea-Alonso kommt aus Cali, wie die 2,5-Millionen-Stadt Santiago de Cali im Südwesten Kolumbiens mit Kurzwort heißt. Seit September lebt die 19 Jahre alte Kolumbianerin in Ka-Li, wie die 37.000-Einwohner-Stadt Kamp-Lintfort gern abgekürzt wird. Paula gehört zu den Gastschülerinnen, die mithilfe des Rotary Clubs eine Zeit lang in Deutschland leben und lernen dürfen.

Paula hat sich inzwischen mit den anderen Gastschülerinnen angefreundet. Ihnen zeigte sie zum Beispiel am Freitag den Pappelsee, an dem sie bei Familie Donath in einem Haus mit Seeblick lebt. „Die Verbindung bleibt, auch wenn der Austausch vorüber ist“, sagt die Schülerin, die die zwölfte Klasse der Unesco-Gesamtschule in Kamp-Lintfort besucht. Besonders eng hat sie sich mit Lilly Gee angefreundet. Sie ist in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota aufgewachsen ist. Die 16 Jahre alte Amerikanerin lebt bei Familie Lemmer in Wallach und besucht die elfte Klasse der Europaschule in Rheinberg. Beide wollen einmal künstlerische Berufe ergreifen. Paula Andrea-Alonso möchte Design studieren, um im „Advertising“, in der Werbung, zu arbeiten. „It’s a hard career“, sagt sie, es sei nicht leicht, sich in der Werbung durchzusetzen. Lilly Gee will nach der Schule in New York Fotografie studieren. Deshalb ist sie in der Foto-Arbeitsgemeinschaft in Rheinberg aktiv, die vom RP-Fotografen Amin Fischer geleitet wird.

„Viele Deutsche weigern sich, Englisch zu sprechen“, weiß Paula Andrea-Alonso zu berichten. „Und wer es spricht, entschuldigt sich oft, kein Oxford-Englisch zu sprechen.“ Sie selbst spricht Englisch genauso fließend wie ihre Muttersprache Spanisch, außerdem Deutsch und Französisch. Lilly Gee hat die gleiche Erfahrung gemacht, zum Beispiel auf einer zehntägigen Reise quer durch Deutschland. Eine Deutschlandreise und eine Europareise sind Teil des einjährigen Programms, wie ein Sprachkurs zu Beginn. Die Kosten werden vom Rotary Club Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers getragen, während die Austauschschüler den Hinflug nach Deutschland sowie den Rückflug selbst zu finanzieren haben. Die Europareise soll in den Osterferien 2020 zehn Tag dauern, um unter anderem nach Prag, Wien, Venedig, Monaco und Paris zu gehen. „Durch die Reisen lernen die Schüler neben der deutschen auch die europäische Kultur kennen“, erläutert Edith Catrein-Diering, Jugendbeauftragte des Rotary Clubs, die den Austausch über Rotary International mitorganisierte.

Zu den beiden Langzeit-Austauschschülerinnen, die ein Jahr in Deutschland leben, kommen zwei Kurzzeit-Austauschschülerinnen. Seit Ende November leben Rachel Daley und Arabella Balidis, beide aus Durban in Südafrika und 15 Jahre alt, am Niederrhein. Rachel wohnt bei Familie Zachrau in Neukirchen-Vluyn und besucht die zehnte Klasse des dortigen Julius-Stursberg-Gymnasiums. Arabella wohnt bei Familie Terheggen in Kamp-Lintfort. Sie besucht die neunte Klasse der Unesco-Gesamtschule. Anfang Januar kehren sie nach Südafrika zurück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort