Bergbau in Kamp-Lintfort RAG plant spektakulären Rückbau von Schacht Rossenray

(RP) Auf der ehemaligen Schachtanlage Rossenray 1 / 2 in Kamp-Lintfort laufen derzeit die Vorbereitungen zum Rückbau des über 100 Meter hohen Schachturms auf Hochtouren. Der Rückbau des Turms soll in der dritten Kalenderwoche 2020 mit Hilfe eines 600-Tonnen Raupenkrans mit einem Ausleger von über 130 Metern starten.

Kamp-Lintfort: RAG plant spektakulären Rückbau von Schacht Rossenray
Foto: Kress, Hans-Ulrich (huk)

Die Maßnahmen führt das Bau-unternehmen Robert Proch Rückbau aus Bottrop (RPR) im Auftrag der RAG Montan Immobilien durch. Im Oktober dieses Jahres hatte das Unternehmen mit den Rückbauarbeiten auf der insgesamt 13 Hektar großen Fläche der ehemaligen Schachtanlage an der Rheinberger Straße begonnen.

Der Rückbau ist neben der Flächensanierung eine der Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der derzeit noch unter Bergaufsicht stehenden Fläche der ehemaligen Schachtanlage als Gewerbe- bzw. Logistikstandort. Damit Anfang des Jahres der Rückbau des Stahlbeton-Förderturms mit den Grundmaßen 16 x 23 Metern erfolgen kann, wird zuerst am Boden ein 21 Tonnen schwerer und 6 x 7,5 Meter großer Käfig mit Stahlplattform angefertigt. Dieser Käfig wird anschließend mitsamt einem darin fixierten Meißelbagger durch den 600 Tonnen schweren Raupenkran auf das Dach des Förderturms in 100 Meter Höhe gehoben und dort abgesetzt. Allerdings werde, so teilt die RAG Montan Immobilien mit, durch die Befestigung des Käfigs am Kran die Belastung des Daches durch den 26 Tonnen schweren Meißelbagger auf einen minimalen Wert reduziert.

Der zuständige Projektingenieur der RAG Montan Immobilien Michael Otto beschreibt das Verfahren, dass so zum ersten Mal eingesetzt wird, so: „Der Käfig mit dem Bagger wird an dem Kran aufgehängt und so gesichert, damit der Bagger sich eben nicht selbst den Boden unter den Füßen wegmeißelt. Da wir das in dieser Art erstmalig machen, werden wir nichts überstürzen und vorsichtig agieren. Sicherheit muss dabei an erster Stelle stehen. Alle geltenden Sicherheitsvorschriften müssen eingehalten werden.“

Dann erfolgt der schrittweise Rückbau mit dem Meißelbagger, der die Decke des Schachtturms außerhalb des Käfigs in einer festgelegten Reihenfolge abschnitts-weise entfernt und die jeweilige Wand um einige Meter „abknabbert“, bis der Boden der Fördermaschinenhalle auf 87,5 Meter erreicht ist. Anschließend wird die Fördermaschine von dem Raupenkran aus dem Turm gehoben. Danach geht der Abbruch Meter für Meter mit dem hängenden Meißelbagger bis auf die Höhe von 70 Metern weiter. Dann wird der Rückbau bis zum Boden mit dem normalen Seilbagger mit einer Abrissbirne fortgesetzt.

Der im Zuge des Rückbaus anfallende Bau- und Betonschutt - rund 10.000 Kubikmeter - wird zerkleinert und auf eine mögliche Wiederverwertung untersucht. Bautechnisch geeigneter und umwelttechnisch zugelassener Bauschutt wird in Mieten auf dem Gelände aufgeschichtet und später für die Aufbereitung des Baugrundes eingesetzt.

Alle bautechnischen Maßnahmen werden kontinuierlich vom Büro Ahlenberg Ingenieure aus Herdecke überwacht. Zudem werden die Leistungen fachgutachterlich durch das Büro Wessling, NL Bochum, begleitet. Die RAG Montan Immobilien will die Arbeiten so steuern, dass Belästigungen der Nachbarschaft auf ein Minimum reduziert würden. Sollten sich trotzdem Beeinträchtigungen ergeben, steht seitens der RAG Montan Immobilien der verantwortliche Projektingenieur Michael Otto zur Verfügung: Tel.: 0201 / 378-1712, Mail: michael.otto@rag-montan-immobilien.de.

Die gesamten Rückbauarbeiten auf dem Standort Rossenray werden voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen.

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