Adventsmarkt vor Kamper Klostersilhouette Der Adventsmarkt auf Kamp zählt 5000 Besucher

Beim vorweihnachtlichen Markt sind ausschließlich Ehrenamtliche im Einsatz. Der Gewinn fließt caritativen Zwecken zu.

 Vor der Kulisse von Kloster und Abteikirche Kamp präsentierten am Wochenende Vereine und Initiativen ihren heimeligen Weihnachtsmarkt.

Vor der Kulisse von Kloster und Abteikirche Kamp präsentierten am Wochenende Vereine und Initiativen ihren heimeligen Weihnachtsmarkt.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Als es am Samstagabend dunkel wurde, strömten die Besucher auf den Kamper Berg, um vor der Silhouette des Klosters den Kamper Adventsmarkt zu besuchen. Da war ein Regenschauer längst über den heiligen Berg gezogen, um kaltes, aber trockenes Wetter folgen zu lassen. „Die Atmosphäre ist einmalig“, sagte Jochen Eichenhauer. Er stand in der Hütte des Lions Clubs Kamp-Lintfort/Rheinberg, um Flammkuchen zu verkaufen. „Wir sind das zweite Mal hier“, zeigte er sich zufrieden. „Wir kommen wieder. Der Kamper Adventsmarkt zählt zu den schönsten am Niederrhein.“

Wiederkommen wollen auch andere Vereine und Privatpersonen, obwohl sie auf dem Kamper Berg nichts verdienen, weil der gesamte Gewinn des Adventsmarkts caritativen Zwecken zufließt und es eine Warteliste gibt. „Es ist ein Markt des Ehrenamtes“, sagte Ludwig Kathage als erster Brudermeister der St.- Josef-Bruderschaft Kloster Kamp, die den vorweihnachtlichen Markt auf dem Abteiplatz seit 2002 organisiert. „Der Markt soll schön sein. Gewinn ist kein Ziel.“ Vor der Silhouette des Abteikirche geht es ruhiger und vorweihnachtlicher zu als auf anderen Märkten. Musik ist nur live zu hören, nicht aus der Konserve. Am Samstag spielten die Bläser und Bläserinnen Niederrhein, am Sonntag die Bläser des Hegerings Lintfort-Neukirchen und das Bigband-Orchester Niederrhein. Für Kinder gibt es einen Streichelzoo, in dem sie Schafe und Kaninchen streicheln können. Und das Angebot der Buden wiederholt sich nicht.

„Hier stimmt einfach alles, von den Besuchern bis zu den Organisatoren“, stellte Heike Reilich fest. Zusammen mit ihrem Mann und Fotografen Stefan Reilich verkaufte sie Briefkarten mit Kamp-Lintforter Motiven, zum Beispiel vom Kamper Terrassengarten, vom Bergwerk oder von der Hochschule. „Alle, die auf dem Markt stehen, kennen sich untereinander“, sagte Heike Reilich.
Dabei war mit dem interreligiösen „Garten Eden“ ein neuer Verein dabei. „Uns wurde der Platz vom Förderverein der Christuskirche überlassen“, berichtete Stephanie Dormann als stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der im nächsten Jahr auf der Landesgartenschau eine Parzelle für Gebet, Gespräch und Meditation anbietet. „Wir laden Menschen ein, bei uns mitzumachen. Alles ist ein Genuss aus dem Garten Eden.“

Am Samstag und Sonntag schauten geschätzte 4000 bis 5000 Besucher bei beim Verein Garten Eden vorbei, wie bei den anderen 30 Buden. Das waren so viele so wie in 2017 und 2018. „Der Markt hat eine heimelige Atmosphäre“, sagte Kathage. Der Gewinn des 18. Kamper Adventsmarktes kommt vier Projekten zugute. Der Verein Bildung für Togo hilft, in diesem afrikanischen Land Schulen aufzubauen. Der Verein Solwodi aus Duisburg unterstützt Frauen, aus erzwungener Prostitution herauszukommen. Über das Projekt „Hilfe für Flutopfer Kerala“ fließt Geld in diese indische Provinz, um Opfer der letzten großen Flut zu helfen. Die ambulante Hospizarbeit Kamp-Lintfort begleitet Menschen in den letzten Tagen ihres Lebenswegs. Bei den Adventsmärkten 2017 und 2018 lag der Gewinn über 10.000 Euro.

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