Hochschule in Kamp-Lintfort Studenten treffen ihre Bürger-Paten

Das Projekt „Locals4Students“ (zu Deutsch: „Ortsansässige für Studenten“) bringt interessierte internationale Studenten und weltoffene Bürger zusammen. Den Teilnehmern geht es um den wechselseitigen Austausch.

 Studenten und Paten setzten sich zu einer großen Kennenlernrunde zusammen.

Studenten und Paten setzten sich zu einer großen Kennenlernrunde zusammen.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Zu Anfang waren die interessierten Bürger in der Überzahl, doch nach und nach wagten sich mehr Studierende in den Saal. „Der Abend ermöglicht ein erstes Kennenlernen und soll den Studenten helfen, sich besser einzufinden“, erklärte Annette Bradley von der Studienberatung der Hochschule Rhein-Waal. Da viele Studiengänge in Englisch abgehalten werden, sprechen die internationalen Studenten nur bedingt Deutsch. Keine Voraussetzung, aber hilfreich für eine Patenschaft sind daher Englisch- Kenntnisse. Da alle einverstanden waren, fand das Treffen am Montag in englischer Sprache statt.

 Zum neunten Mal fand das Programm statt und zwölf Studierende nahmen dieses Mal daran teil. Sie sind aus Ecuador, Pakistan, Syrien, Türkei, den Inselstaaten Barbados sowie Trinidad und Tobago, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bangladesch, Moldau und der Ukraine. Inzwischen seien Studierende aus allen Kontinenten und allen sozialen Schichten dabei gewesen, so Bradley.

Mit einem Bingospiel wurde die Stimmung aufgelockert und Unterhaltungen angeregt. Bald schon entwickelten sich interessante Gespräche über Weihnachtsbräuche, Feiertage, aber auch Berufsmöglichkeiten und Politik. So wurde ein kleiner Stuhlkreis innerhalb der Mensa Schauplatz eines lebhaften kulturellen Austausches.

Angetan waren viele vom alkoholfreien Glühwein, der offenbar selbst für das Angebot des Weinlandes Moldau eine exotische Rarität war. Die meisten anwesenden Studenten sind im Studiengang „Information Engineering and Computer Science“ eingeschrieben. Der Rhythmus, in dem sich Paten und Studenten treffen, sei von den einzelnen Partnern abhängig. Ebenso das Programm, ob Museumsbesuch oder Café-Treff. „Wir achten allerdings darauf, Personen mit ähnlichen Interessen zusammenzubringen“, so Lena Schweizer.

Die gebürtige Hamburgerin hat schon viele Patenschaftstreffen begleitet. Sie studiert Arbeits- und Organisationspsychologie und arbeitet beim „Welcome Centre“ der Hochschule Rhein-Waal. „Es gab auch schon mal die Anfrage, völlig anders eingestellte Personen zu treffen“, berichtet sie. Auch gebe es hin und wieder Kamp-Lintforter, die mehrere Patenschaften übernehmen, ergänzt Bradley. Die Studenten aus aller Welt bleiben ein paar Jahre zum Studieren und oft noch ein paar mehr, wenn sie hier Arbeit finden, so Schweizer.

„Manche Patenschaften verlaufen sich mit der Zeit, andere behalten den Kontakt dauerhaft“, berichtet sie. Am Montag waren viele neue Gesichter zu sehen. „Für gewöhnlich sind viele bekannte Paten dabei“, so Bradley und Schweizer. Das Programm sei eine gute Gelegenheit für einen wechselseitigen Austausch, betonen gleich mehrere potenzielle Paten sowie die Auslandsstudenten. Letztere freuen sich, deutsche Gesprächspartner zum Ausbau ihrer Sprachkenntnisse zu haben. Auch die Orts- und Kulturkenntnisse der Einheimischen werden gerne angenommen.

Das Patenschaftstreffen findet einmal im Semester und daher zweimal jährlich statt. Ein Deutscher Abend „GermaNice“, der alle paar Wochen stattfindet, ergänzt das Programm. Ähnlich wie bei „Locals4Students“ sollen hier spielerisch Sprache und Kontakte vermittelt werden. Der Abend endete mit einem Imbiss. Viele Teilnehmer trugen anschließend ihre Anschrift und E-Mail-Adressen in die Interessierten-Liste ein. Alle Teilnehmer empfanden das erste Treffen als einen gelungenen Abend.

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