Schüleraustausch in Kamp-Lintfort Delfter Schüler befassen sich mit dem Strukturwandel in Kamp-Lintfort

KAMP-LINTFORT · Schüler aus Delft waren überrascht, als sie am Montag im Haus des Bergmanns von Jörg Kaenders und Bodo Jesse erfuhren, wie schnell Kamp-Lintfort vor 110 Jahren fast aus dem Nichts heraus gewachsen war.

 Die Austauschschüler besuchten auch das „Haus des Bergmanns“, ein kleines Museum in der Kamp-Lintforter Altsiedlung.

Die Austauschschüler besuchten auch das „Haus des Bergmanns“, ein kleines Museum in der Kamp-Lintforter Altsiedlung.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Damals baute die Bergwerksgesellschaft Friedrich Heinrich „mitten auf dem platten Land“ eine Zeche auf. „Wie würde es ohne Zeche hier aussehen?“, wollten einige wissen. „Die Stadt würde es ohne den Bergbau nicht geben“, erklärte Jörg Kaenders. „Nach dem Ende der Kohleförderung lebt sie weiter.“ 20 Neunt- und Zehntklässler des Christelijk Lyceums Delft beschäftigen sich seit Samstag zusammen mit 20 Zehnt- und Elfklässler des Georg-Forster-Gymnasiums mit dem Strukturwandel in Kamp-Lintfort. Dieser ist Thema des sechsten Schüleraustausches. Am Montag sahen sie sich die WDR-Fernsehdokumentation Quarks & Co: Schicht im Schacht“ an. Klaus Ruhnau, der als Kumpel immer wieder in dieser Fernsehdokumentation auftaucht, war dabei, um Fragen zu beantworten. „Mein Neffe Simon Peters besucht die zehnte Klasse“, sagte der einstige Bergmann. „So kam der Kontakt zustande.“ Er begleitete die Schülerbeim Besuch des Rathauses, wo sie von Laga-GmbH-Vorstand Martin Notthoff erfuhren, wie sich das einstige Lintforter Bergwerksgelände mit der Landesgartenschau 2020 verändern wird. Er war dabei, als ihnen von Professor Karsten Nebe das „FabLab“, das Technikum der Hochschule Rhein-Waal, gezeigt wurde. „In unserer Schule haben wir auch 3-D-Drucker“, sagte Deutschlehrerin Linda Werner-Uijl aus Delft. Die Schulen in den Niederlanden seien digitaler als in Deutschland ausgestattet, Whiteboards, also digitale Tafeln, seien Standard, berichtete die Deutschlehrerin. Am frühen Nachmittag besichtigten die Schüler das Haus des Bergmanns, das das Leben einer Bergarbeiterfamilie in Wohnküche, Schlafzimmer und Kinderzimmer während der 1920er Jahren zeigt. Am späten Nachmittag wurden sie über den Kamper Berg geführt. Am heutigen Dienstag schauen sie sich unter anderem die Zeche Zollverein in Essen und den Gasometer in Oberhausen an.

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