Verkehrsunternehmen mit Sitz in Moers Strom, Biogas, Wasserstoff: Niag prüft neue Antriebstechniken

Moers · Eine Arbeitsgruppe soll Optionen und Voraussetzungen ausgearbeiten, die für den mittel- und langfristigen Wechsel von Dieselmotoren auf klimafreundlichere Antriebstechniken der Busse notwendig wären.

 Niag-Busse im Depot in Moers.

Niag-Busse im Depot in Moers.

Foto: Niag

Um den Weg in einen klimafreundlicheren ÖPNV am Niederrhein aufzuzeigen, hat die Niag im Dezember eine Arbeitsgruppe mit internen und externen Experten gebildet. Wie das Verkehrsunternehmen mitteilt, sollen dort Optionen und Voraussetzungen ausgearbeitet werden, die für den mittel- und langfristigen Wechsel von Dieselmotoren auf klimafreundlichere Antriebstechniken der Busse notwendig wären. Das Team, heißt es, setze dabei auf die mehrmonatigen Vorarbeiten der Spezialisten des Verkehrsunternehmens und einer im Aufsichtsrat abgestimmten Strategie auf.

„Die Niag entwickelt ein ganzheitliches Konzept, das die Möglichkeit einer Umstellung der gesamten Flotte mit circa 300 Bussen und allen Strecken mit ihren rund 12,5 Millionen Verkehrskilometern im Jahr umfasst. So wollen wir helfen, den Herausforderungen des Klimaschutzes auch in unserer Region zu begegnen. Zugleich wollen wir natürlich die ökologisch vorteilhafte Wirkung des öffentlichen Personennahverkehrs weiter stärken, denn, wer Bus und Bahn statt Auto fährt, schont Klima und Umwelt“, verdeutlicht Niag-Vorstand Peter Giesen den Arbeitsauftrag.

Bis zum zweiten Quartal 2020 will die Niag das Ergebnis der Arbeitsgruppe den für den Nahverkehr in der Region Verantwortlichen in Politik und Verwaltung vorlegen. Bestandteil soll auch eine Machbarkeitsstudie mit Zeithorizont und Finanzbedarf sein. Ob, wann und in welcher Form das detaillierte Konzept im Anschluss realisiert werden könne, hänge von den Entscheidungen der Kreise Wesel und Kleve und den Kommunen ab, betont Giesen.

Die zwei Kreise und deren Kommunen legen im Nahverkehrsplan beziehungsweise in den Beauftragungen der Verkehrsunternehmen die Anforderungen an die einzusetzende Fahrzeugflotte und deren Finanzierung fest. Landrat Ansgar Müller, Mitglied des Niag-Aufsichtsrat, begrüßt das Vorgehen: Im öffentlichen Nahverkehr stecke noch viel Potential für den Klimaschutz.

Die aktuell gültigen, langjährigen Beauftragungen und deren festgelegte Finanzierungen basierten auf dem Einsatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, sagt die Niag. Schon für diese Antriebstechnik würden regelmäßig Busse mit der neuesten verfügbaren Antriebs- und Filtertechnik beschafft und so ältere Fahrzeuge ersetzt. Giesen erwartet, dass das zu erstellende Konzept einen Mix verschiedener Antriebstechniken für die Busse enthalten wird. Strom, Biogas und Wasserstoff seien derzeit viel beachtete Energieträger, sagt er. Deren Einsatzmöglichkeiten müssten mit den räumlichen Bedingungen am flächenmäßig sehr großen unteren Niederrhein abgeglichen werden. Zu berücksichtigen seien beispielsweise sehr lange Fahrstrecken im Überlandverkehr oder die unbedingt notwendige Infrastruktur mit Tank- und Ladestellen.

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