Vor dem Landtag in Düsseldorf Klimaaktivisten demonstrieren für Festhalten am Kohleausstieg

Düsseldorf · Vor dem Düsseldorfer Landtag haben Umweltverbände und Klimaaktivisten am Mittwoch für einen schnellen Kohleausstieg demonstriert. Gefordert wurde unter anderem ein Abrissmoratorium für den Ort Lützerath.

Protest in Düsseldorf gegen Braunkohleabbau in Garzweiler
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Protest in Düsseldorf gegen Braunkohleabbau in Garzweiler

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Foto: Christoph Schroeter

Vor dem Landtag in Düsseldorf haben am Mittwoch rund 50 Klimaaktivisten mehrerer Verbände für ein Festhalten am Kohleausstieg demonstriert.

„Wir erteilen allen lauten Überlegungen von Landespolitikern, wegen des Ukraine-Krieges am Kohleausstieg bis spätestens 2030 zu rütteln, eine klare Absage“, erklärte Dirk Jansen von Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Gerade die aktuelle Krise zeigt ja, wie wichtig der Umstieg auf erneuerbare Energien und das Energiesparen ist.“

Die Demonstranten forderten den Erhalt aller durch den Braunkohleabbau bedrohten Dörfer und ein Abrissmoratorium für den Ort Lützerath am Tagebau Garzweiler II. „Die 1,5 Grad-Grenze verläuft vor Lützerath.

Das ist für uns die rote Linie, die keine potenzielle Koalition überschreiten darf“, betonte Jansen. Auch Rednerinnen und Redner von „Fridays for Future“ und den Initiativen „Alle Dörfer bleiben“ sowie „Lützerath lebt“ kündigten Widerstand und Proteste an, wenn die künftige Landesregierung den Ort räumen lassen wolle.

Lützerath ist zum Symbol des Widerstandes gegen die Braunkohle geworden. In dem Ortsteil von Erkelenz haben sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten niedergelassen. Sie wollen verhindern, dass das Land für den Braunkohleabbau abgebaggert wird. Ende März hatte das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden, dass Lützerath für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgebaggert werden und der Tagebaubetreiber RWE die Vorbereitungen dafür treffen darf.

Ein Landwirt und Mieter aus dem Ort waren mit Eilanträgen gegen die Räumungsarbeiten vorgegangen. Der Landwirt Eckardt Heukamp, der mittlerweile seinen Grund an RWE verkauft hat, nahm an der Protestaktion in Düsseldorf teil. Er war mit einem Trecker gekommen, auf dem Anhänger einen kohlekritischen Rosenmontagswagen von Jacques Tilly.

(csr/epd)
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