Tagebau: Abbau von Bodenschätzen an der Oberfläche
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Tagebau
Unter dem Begriff Tagebau versteht man den Abbau von Bodenschätzen an der Oberfläche, bei dem keine Schächte oder Stollen angelegt werden. Im Rheinland wird hauptsächlich der Rohstoff Braunkohle im Tagebau abgebaut, der einen wichtigen Energielieferanten darstellt.
Da mit einem Tagebau extreme Veränderungen der Landschaft einhergehen, wird er von Umweltschützern häufig kritisch betrachtet.
Für einen Tagebau bieten sich in erster Linie natürlich Rohstoffe an, die nah an der Oberfläche zu finden sind. Dazu gehören in Deutschland hauptsächlich Kies, Sand, Torf und vor allem Braunkohle. In anderen Teilen der Welt werden jedoch auch Edelsteine wie Diamanten und Edelmetalle im Tagebau abgebaut.
Der weltweit größte Tagebau, der sich in Chile befindet und 13 Quadratkilometer misst, dient beispielsweise dem Abbau von Kupfer.
Braunkohleabbau in Deutschland
Die wichtigsten Tagebaue Deutschlands sind auf die Förderung von Braunkohle ausgerichtet und befinden sich in der Kölner Bucht, in der Lausitz und in der Gegend rund um Leipzig.
Zusammengenommen bilden die Braunkohlereviere Garzweilerund Hambach in der Niederrheinischen Bucht sogar das größte Braunkohlerevier in ganz Europa. Die Braunkohlegewinnung ist in Deutschland nicht nur eine wichtige Energiequelle, sondern schafft auch Arbeitsplätze für rund 60.000 Beschäftigte.
Zum Abtransport der Rohstoffe werden meist Förderbänder oder Förderbrücken verwendet. Ist die Förderung nicht kontinuierlich, kommen vermehrt auch Schwerkrafttransporter zum Einsatz.
Da ein Tagebau immer ein wirtschaftliches und organisatorisches Großprojekt darstellt, geht ihm eine langwierige Planungsphase voraus. Dabei wird die Menge und Qualität der sich in der Erde befindlichen Bodenschätze überprüft und abgeschätztt, ob sich der Tagebau lohnt.
Dabei muss auch häufig mit den Kommunen und Städten verhandelt werden, die sich in der Nähe des zukünftigen Tagebaus befinden, da diese dem Tagebau häufig weichen müssen. So wurde kürzlich beispielsweise entschieden, in den nächsten fünfzehn Jahren fünf Ortschaften im Erkelenzer Tagebaugebiet umzusiedeln.
Tagebau verursacht massive Umweltprobleme
Eine andere Kontroverse um das Thema Tagebau sind die damit einhergehenden und meist enormen Eingriffe in die Umwelt. Der Tagebau verändert massiv das Landschaftsbild und zerstört dadurch in vielen Fällen auch den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten.
Darüber hinaus wird auch der Grundwasserspiegel im Zuge des Tagebaus massiv gesenkt, da der Abbau der Bodenschätze nur über diesem erfolgen kann. Die Senkung des Grundwassers wirkt sich auch auf das umliegende Land aus und kann dazu führen, dass das umliegende Erdreich absackt.
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Da die wirtschaftlichen und energiepolitischen Interessen die Bedenken in Umweltfragen häufig überwiegen, werden die Eingriffe in die Umwelt meist trotzdem in Kauf genommen. Um die Einflussnahme auf die Umwelt gering zu halten, ist es gesetzlich vorgeschrieben, nach Abschluss des Tagebaus die betroffene Landschaft zu rekultivieren. Im Zuge der Rekultivierung entstehen häufig Seelandschaften und Naherholungsgebiete, aber auch agrar- und forstwirtschaftlich nutzbare Flächen.