Die RWE AG, die bis zum Jahr 1990 noch unter dem alten Namen Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG bekannt war, ist einer der größten Energieversorger in Deutschland. RWE war Teil der sogenannten „Großen Vier“ der Energieversorger, die sich Deutschland aufteilten, ehe die Stromerzeugung und der Übertragungsnetzbetrieb in Deutschland entflechtet wurde, was in etwa nach den 00er-Jahren geschehen ist. Die Großen Vier waren RWE im Westen EnBW im Südwesten, E.ON in der Mitte Deutschlands von Norden bis Süden durchgehend und Vattenfall im kompletten Osten. RWE ist nicht nur in Deutschland aktiv, wo er zeitweise der zweitgrößte Energieversorger war, sondern auch in den Niederlanden und in Belgien, Tschechien, den USA, Taiwan, im Osten Europas und in Großbritannien.
Wo ist der Sitz der RWE AG?
Der Hauptsitz der 1898 gegründeten RWE AG ist in Essen im Ruhrgebiet.
Welche Stromanbieter gehören zu RWE?
Die RWE AG hat einige Tochterfirmen – was vor allem für diejenigen Menschen interessant ist, die sich ihren Strom nicht mehr vom Kohle-Riesen bereitstellen lassen wollen. Allerdings gibt die RWE selbst gar keine Stromverträge mehr an Endkunden. Das ist alles an die Tochterfirma Innogy ausgelagert worden. Das Unternehmen gehört mit 76 Prozent zur RWE AG, hat aber auch Beteiligungen an regionalen Versorgern. Dazu gehören etwa Envia-M, Eprimo, Westnetz oder Süwag.
Wofür stand RWE in der Kritik?
Der größte Kritikpunkt, der in den vergangenen Jahren an die RWE AG gerichtet wurde, ist genau das Gegenteil dessen, was sich der Konzern für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben hat – nämlich an der Braunkohle festzuhalten und die Erneuerbaren Energien nicht ausreichend zu fördern. Und zumindest in den späten 00er-Jahren war es auch so, dass der Anteil der Erneuerbaren Energien am RWE-Strommix deutlich geringer war als bei den Mitbewerbern. Dazu kommt das Festhalten am Tagebau im Rheinischen Braunkohlerevier, das zu teils gewalttätigen Konflikten im Hambacher Forst führte, der 2018 rechtswidrig geräumt wurde. Auch der Abriss des Dorfs Immerath im gleichen Jahr, das beinahe 1000 Jahre alt war, um dann den RWE-Baggern zum Opfer zu fallen, führte zu intensiver Kritik am Konzern.
Die letzten Tage des BraunkohledorfsWie viele in Lützerath noch lebten und wie sie entschädigt wurden
Das Braunkohledorf Lützerath ist geräumt, doch die Umsiedlung seiner Einwohner ist schon lange vorbei. Einwohnerzahlen und gezahlte Entschädigungen im Überblick.
Kritik an MedienrummelLützerather Tunnelbesetzer lenken Aufmerksamkeit auf “entscheidendere Frage“
Ein unterirdischer Gang hat in Lützerath für Aufsehen gesorgt. Genau das sprechen „Pinky“ und „Brain“ an, die den Tunnel am 16. Januar nach mehreren Tagen verließen. Dabei mangelt es nicht an Kritik.
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Liveblog zur Lützerath-RäumungPolizei bestreitet Vorwurf der „Inszenierung“ nach Fotos mit Greta Thunberg
Nach einer vorübergehenden Ingewahrsamnahme durch die Polizei ist Greta Thunberg am Abend gemeinsam mit anderen Aktivisten wieder entlassen worden. Laut RWE ist eine Person in den Tagebau gelangt. Alle News im Blog.
Während Lützerath abgerissen wird, bleiben wider Erwarten in Erkelenz nur wenige Kilometer drei Feldhöfe stehen. Der schönste von ihnen ist der Eggerather Hof – Petra Schmitz erfuhr am Telefon von Mona Neubaur, dass sie bleiben darf. Für Euphorie hat das aber nicht gesorgt.
3000 EuroIG Chemie setzt Inflationsgeld für 630.000 Beschäftigte durch
Die Gewerkschaft IG BCE hat 3000 Euro netto Inflationsgeld in vielen Branchen durchgesetzt. Nun kämpft sie für Gutverdiener. IG BCE-Chef Michael Vassiliadis sorgt sich um die Chemie und warnt vor Stilllegungen. Er fordert vom Kanzler ein Krisentreffen.
Letzte Aktivisten verlassen LützerathSorge vor Sabotage an Tagebau-Brunnen
Nachdem zwei Aktivisten aus dem Tunnel gekommen sind, kann das Dorf abgerissen werden. Aktivisten seilen sich von einer Autobahnbrücke ab und die Polizei stellt sich auf weitere Proteste ein.
Krise bei der ÖkoparteiLinke stößt in die grüne Lützerath-Flanke
Weil sich viele Klimaaktivisten enttäuscht von der einstigen Klimapartei abwenden, wittert die Linke Morgenluft. Sie zeigt massive Präsenz bei Protesten gegen den politischen Mitbewerber.
Proteste gehen weiterEnde der Tunnelbesetzung in Lützerath
Die letzten Aktivisten haben laut RWE am Montag das geräumte Braunkohlendorf verlassen. Doch die Proteste gegen den Braunkohletagebau gehen an anderen Orten weiter. Und auch die Politik ist mit dem Thema noch nicht fertig.
Solidarität mit LützerathKlimaaktivisten besetzen Kohlebagger im Tagebau Hambach
Klimaaktivisten haben einen Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Hambach im rheinischen Braunkohlerevier besetzt. Damit wollen sie sich solidarisch zeigen mit den Aktivisten in Lützerath. Auch übten die Aktivisten Kritik.
Erneuter Protest um Erhalt LützerathsAktivisten besetzen Schaufelradbagger – weitere Ziele im Visier
Aktivisten setzen ihren Protest gegen die Räumung Lützeraths fort. Am Montag besetzten sie einen Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Hambach. Welche Ziele sie in den nächsten Tagen ins Visier nehmen könnten.
TV-Nachlese zu Anne Will„Mehr Klimaschutz oder kein Klimaschutz?“
Bei „Anne Will“ verteidigt Ricarda Lang von den Grünen die Entscheidung zu Lützerath. Luisa Neubauer und Herbert Reul streiten über Gewalt und die Professionalität der Polizei. Ein Gast hält den Kohle-Ort für „irrelevant“.
Bei LützerathGreta Thunberg tanzt an Tagebaukante – Polizei schreitet ein
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Sonntagnachmittag noch einmal überraschend an der Kante des Tagebaus bei Lützerath aufgetaucht. Aus Sicherheitsgründen schritt die Polizei ein.
Beim Versuch Hunderter Demonstranten, den Tagebau zu stürmen, kommt es zu harten Auseinandersetzungen.
Beamte und Aktivisten werden verletzt. Alle Baumhäuser sind geräumt, RWE verhandelt mit den beiden Aktivisten im Tunnel.
Kritiker fordern eine ganz neue PlanungRWE braucht weitere private Grundstücke für den Tagebau bei Lützerath
Hinter Lützerath liegen noch private Grundstücke. Die braucht der Konzern RWE, um seine Planung zum Braunkohleabbau bis 2025 umzusetzen. Was das nun tatsächlich bedeutet, welche Vorwürfe Kritiker erheben und wie RWE darauf reagiert.
Räumung von LützerathWasserwerfer und Reiterstaffeln – Polizei sieht sich massivem Ansturm gegenüber
Am Rande einer großen Anti-Kohle-Demonstration am rheinischen Tagebau ist es am Samstag zu gefährlichen Situationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Im Zentrum des Geschehens steht nach wie vor das kleine Lützerath.
Thunbergs Kampfruf in Lützerath„Die Kohle muss im Boden bleiben“
Tausende sind am Samstag nach Lützerath gekommen, um gegen die Räumung der Siedlung und deren drohende Abbaggerung für den Braunkohleabbau zu demonstrieren. „Die Kohle muss im Boden bleiben“, forderte dabei die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die ebenso wie Luisa Neubauer von Fridays for Future an den Protesten teilnahm.
Faktencheck zur Räumung von LützerathBrauchen wir die Kohle wirklich?
Was verdient RWE an der Braunkohle? Was passiert mit dem 1,5-Grad-Ziel, wenn Lützerath abgebaggert wird? Und geht es technisch auch anders? Die Argumente der Aktivisten im Faktencheck.
Räumung für TagebauYoutuber Rezo ruft zu Teilnahme an Demo in Lützerath auf
Die Proteste in Lützerath dauern weiter an – und die Aktivisten haben einen weiteren prominenten Unterstützer. Youtuber Rezo richtet sich in einem Video an seine Follower und ruft zur Teilnahme an den Demonstrationen auf.
Bei LützerathKlimaschützer blockieren A44 und lösen langen Stau aus – Fahrbahn wieder frei
Update · Zur Sicherheit hatte die Polizei die A44 am Autobahnkreuz Jackerath gesperrt, es kam zu mehreren Kilometern Stau. Die Demonstranten wurden von den Schilderbrücken geholt.
Abrissarbeiten laufen überraschend schnellLützerath fällt schon vor der Demo
Bevor sich ab Samstagmittag der wohl größte Demonstrationszug in der Geschichte des Kreises Heinsberg in Bewegung setzt, laufen die Abrissarbeiten in Lützerath überraschend schnell. Das sieht auch Greta Thunberg.
Räumung schreitet voranKaum noch Widerstand in Lützerath
Bis auf zwei Aktivisten in einem Tunnel haben fast alle Protestler das Braunkohledorf verlassen. Danach schaffen die Polizisten Fakten, indem Hütten sofort abgerissen werden. Die Räumung hat also drei Tage gedauert.
Duisburger Abgeordnete in Lützerath„Die Klimabewegung wird uns mehr denn je auf die Finger schauen“
Interview · Die Duisburger Landtagsabgeordnete und ehemalige Sprecherin der Grünen Jugend in NRW, Jule Wenzel, ist als parlamentarische Beobachterin dort. Warum sie die Räumung verteidigt – und wie sie den Aktivisten begegnet.
Verfahren wegen Gleis-Blockade 2021Klima-Aktivisten planen Mahnwache vor Amtsgericht Grevenbroich
Anfang November 2021 haben Klimaschutz-Aktivisten die Gleise der Kohlebahn unweit des Kraftwerks Neurath blockiert. Jetzt müssen sie sich in Verfahren vor dem Amtsgericht Grevenbroich verantworten.
Abschluss am FreitagRäumung in Lützerath bereits auf der Zielgeraden
Die Polizei will die Räumung von Lützerath schnell abschließen. Ihr größtes Problem sind jetzt noch zwei Aktivisten in einem Tunnel. Für Samstag hat Greta Thunberg moralische Unterstützung für die Klimaschützer angekündigt.
Grünen-Basis begehrt aufÜber 2000 Grüne unterschreiben Brief gegen Lützerath-Abriss
„Grüne Grundwerte nicht verraten: Lützerath muss bleiben“ – einen Brief mit diesem Titel haben über 2000 Mitglieder der Grünen unterschreiben. Er ist an Neubaur und Habeck gerichtet.
Wie viele Atomkraftwerke hat RWE?
Die Atomenergie gilt in Deutschland als Auslaufprodukt. Auch wenn Ende 2022 die Diskussionen um eine Laufzeitverlängerung der wenigen Kernkraftwerke, die in Deutschland überhaupt noch in Betrieb sind, im Zuge der Energiekrise hochkochen, ist das Ende der atomaren Energieerzeugung doch im Grunde beschlossene Sache. Die RWE AG war Betreiberin von acht der insgesamt 36 Kernkraftwerke. „War“ deswegen, weil von diesen acht nur noch eines in Betrieb ist. Die acht Atomkraftwerke sind: Emsland, Gundremmingen C, Gundremmingen B, Mülheim-Kärlich, Biblis B, Biblis A, Lingen und Gundremmingen A. Als einziger noch in Betrieb ist der Reaktor Emsland in Niedersachsen. Die drei bayerischen Reaktoren in Gundremmingen wurden am 13. Januar 1977 (Reaktor A), am 31. Dezember 2017 (Reaktor B) und am 31. Dezember 2021 (Reaktor C) außer Betrieb gestellt. Am 9. September 1988 wurde der Reaktor Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz außer Betrieb gestellt, die beiden hessischen Reaktoren Biblis A und B wurden beide am 6. August 2011 stillgelegt, der niedersächsische Rektor Lingen wurde am 5. Januar 1979 außer Betrieb gesetzt. Die beiden anderen noch in Betrieb befindlichen Reaktoren Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg werden von der EnBW betrieben, das bayerische Kernkraftwerk Isar/Ohu2 betriebt das Energieunternehmen PreussenElektra.
Seit wann gibt es RWE?
Die RWE AG wurde als lokales Elektrizitätswerk im April 1898 als Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk in Essen gegründet, wo ab 1900 der erste Strom produziert wurde. Der Unternehmer Hugo Stinnes begann 1902 damit, die Idee von einer umfassenden Energieversorgung, die zudem kostengünstig sein sollte, in die Tat umzusetzen. Anfang des 20. Jahrhunderts war von der schädlichen Wirkung der Verstromung der Braunkohle, die im Ruhgebiet in Massen vorhanden war, noch nicht die Rede. Deswegen stieg die RWE seinerzeit im Jahr 1914 mit dem Kraftwerk Goldenbergwerk in die kostengünstige Stromerzeugung durch die rheinische Braunkohle ein. Strom war schon bald ein gefragtes Gut, das auch vor allem durch die Rüstungsindustrie in Nazi-Deutschland gefordert wurde. Aber auch das Wirtschaftswunder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war ein echter Stromfresser – es gab damals eine Zeit, in der sich der Stromverbrauch innerhalb von sieben Jahren verdoppelte. Neben der Kernkraft, der sich die RWE nur zögerlich näherte, gab es schon in den 1970er Jahren im Zuge der damaligen Energiekrise erste Ideen für alternative Energiegewinnung, etwa durch Solarthermie und Photovoltaik – ein langer Weg bis heute hat damals seinen Anfang genommen. Im Zuge der sich weiter verändernden Welt, der Notwendigkeit, dem Klimawandel konsequent etwas entgegenzusetzen, und der Transaktion mit einem anderen großen Energieversorger in Deutschland, E.ON, will die RWE AG vor allem auf Erneuerbare Energien setzen, besonders auf Wind- und Sonnenenergie. Das durchaus ambitionierte und ehrgeizige Ziel des Energieversorgers aus Essen ist dabei, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden.