Krischer über das Großmanöver „Air Defender 23“ „Landesregierung ist bewusst, dass Anwohner zusätzlichen Lärm hinnehmen müssen“

Düsseldorf · Das militärische Großmanöver „Air Defender 23“ kann erhebliche Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr in Nordrhein-Westfalen haben. Darauf verwies der NRW-Verkehrsminister Krischer.

Drei Kampfjets vom Typ F-16 aus den USA kurz vor ihrer Landung zur Übung „Air Defender 2023“ im schleswig-holsteinischen Jagel.

Drei Kampfjets vom Typ F-16 aus den USA kurz vor ihrer Landung zur Übung „Air Defender 2023“ im schleswig-holsteinischen Jagel.

Foto: dpa/Georg Wendt

Das militärische Großmanöver „Air Defender 23“ kann erhebliche Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr in Nordrhein-Westfalen haben. Darauf hat Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Mittwoch im Landtag hingewiesen. Das Ende des Manövers falle mit dem 23. Juni auch noch ausgerechnet auf den Start der Sommerferien in NRW, sagte Krischer im Verkehrsausschuss.

Alle Flughäfen in NRW müssten mit Verschiebungen von Starts und Landungen rechnen. Um die Probleme abzumildern, habe das Land Ausnahmeregelungen beschlossen. So dürfen vereinzelt nach Prüfung durch die Flugaufsicht auch trotz der Nachtflugverbote Maschinen in Düsseldorf, Weeze am Niederrhein und Dortmund landen. Voraussetzung ist aber, dass die Verspätungen im Zusammenhang mit der Militärübung stehen. Die Flughäfen Köln/Bonn, Münster/Osnabrück und Paderborn haben keine eingeschränkten Flugzeiten in der Nacht.

„Der Landesregierung ist bewusst, dass die Anwohner damit zusätzlichen Lärm hinnehmen müssen“, sagte Krischer. Dabei habe die Landesregierung das öffentliche Interesse der Flugreisenden mit den Interessen der Anwohner abwägen müssen. An dem Sinn der Militärübung gibt es aus Sicht der Landesregierung laut Krischer keine Zweifel.

Mit den Flughäfen sei der Minister sich einig, dass der Betrieb so weit wie möglich ungestört stattfinden müsse, damit sich Verspätungen nicht aufschaukeln. „Aus vielen Gesprächen habe ich aber auch mitgenommen, dass vieles noch unkalkulierbar ist“, sagte Krischer den Abgeordneten.

Am Manöver „Air Defender“ nehmen vom 12. bis zum 23. Juni unter deutscher Führung 25 Nationen und 10.000 Soldaten mit 250 Flugzeugen teil, darunter 70 Maschinen aus Deutschland. Die Nato ist beteiligt. Dabei werden große Luftstreitkräfte verlegt.

Die Übungsflüge sollen in drei eng definierten Lufträumen stattfinden, die wochentags jeweils im Wechsel genutzt werden. Dabei soll ein Übungsraum Ost über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee jeweils von 10.00 bis 14.00 Uhr als einziger auch für Tiefflüge reserviert sein. Der Raum Süd erstreckt sich von Lechfeld in Bayern nach Rheinland-Pfalz und soll von 13.00 bis 17.00 Uhr genutzt werden, bevor an den Raum Nord über der Nordsee von 16.00 bis 20.00 Uhr abgegeben wird. Passagiere ziviler Flüge können also vor allem in den frühen Morgenstunden sowie am Wochenende auf pünktliche Starts und Landungen hoffen.

(kag/dpa)
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