Die Nordsee - zwischen raue Luft und weichen Sandstränden. Wer an die niedersächsische Nordsee kommt, der wird hautnah Zeuge dieser Gegensätze. Die Nordsee hat jedoch weitaus mehr zu bieten als kilometerlange Badestrände, beliebte Urlaubsinseln und die dazugehörige nordisch-friesische Gelassenheit. Denn durch die Gezeiten wird das Wattenmeer zum wahren Naturspektakel.
Welche Nordseeinseln gibt es?
Die deutschen Nordseeinseln werden in nordfriesischen- und ostfriesischen Inseln unterteilt. Die größten 12 Inseln sind:
- Sylt
- Föhr
- Pellworm
- Borkum
- Norderney
- Amrum
- Langeoog
- Spiekeroog
- Juist
- Langeneß
- Wangerooge
- Baltrum
- Hooge
- Helgoland
Was ist das Wattenmeer?
Das Wattenmeer der Nordsee ist eine im Wirkungsbereich der Gezeiten liegende, 450 km lange und bis zu 40 km breite Landschaft zwischen Dänemark, der Nordseeküste Deutschlands und den Niederlanden. Das bei Niedrigwasser freiliegenden Grund der Nordsee bezeichnet man als Watt.
Das Wattenmeer an der Nordsee ist das bedeutendste Wattenmeer weltweit und eines der reichsten Ökosysteme der Erde. Mit etwa 9000 Quadratkilometer Wasseroberfläche ist es zudem das größte Ökosystem seiner Art. Bei Niedrigwasser fällt im deutschen Einzugsgebiet an der Nordsee eine Fläche von etwa 3500 Quadratkilometern trocken.
Es ist Rückzugsort für zahlreicher Würmer und Muscheln, Garnelen und Fischen. Mit dem bloßen Auge lassen sich bei Ebbe bis zu 100.000 Tiere auf nur einem Quadratmeter beobachten. Unter dem sogenannten Schlick, die Oberfläche des Watts, reinigen und belüften Millionen von Würmer und Muscheln das Watt.
Wie entstand das Wattenmeer?
Das Wattenmeer konnte nur entstehen, weil vor rund 10.000 Jahren die Gletscher der Weichseleiszeit abschmolzen und dadurch der Meeresspiegel langsam anstieg. Dadurch veränderte sich die Nordseeküste in den kommenden Jahrtausenden entscheidend. Das Festland wurde überschwemmt, sodass Sedimente in die Region getragen wurden. Sie lagerten sich über den damals typischen Mooren, Sümpfen und Bruchwäldern ab. An manchen Stellen riss das Meer jedoch auch Land mit sich. In dem flachabfallenden Gebiet der Nordseeküste führte dieser Wechsel von Abtragung und Ablagerung zum heutigen Wattenmeer. Bodenbohrungen haben gezeigt, dass sich das Watt in den vergangenen rund 7.000 Jahren gebildet haben muss.
Das Wattenmeer als UNESCO Weltkulturerbe
Drei Nationalparks sind im deutschen Teil des Wattenmeers ausgewiesen. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist der älteste Park. Er wurde bereits 1985 gegründet. Ein Jahr später entstand der Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“. 1990 entstand der Nationalpark „Hamburgisches Wattenmeer“. Spezielle Zentren, Führungen und Lehrpfade informieren Besucher über die einmalige Naturlandschaft. Die UNESCO ernannte 2009 die Nationalparks „Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ zusammen mit dem niederländischen Wattenmeer-Schutzgebiet als erste deutsche Naturlandschaft zum Weltnaturerbe. Seit 2011 fand auch der Hamburger Bereich Einzug in die Liste des UNESCO.
Welche Tiere und Pflanzen gibt es an der Nordsee?
Bei Ebbe fällt der Grund des Wattenmeers, das Watt, trocken. Diese auf den ersten Blick trostlose morastige Landschaft ist Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Brut- und Zugvögel sind hier ebenso zu finden wie Wattwürmer und Kegelrobben.
Besonders für Vögel ist das Wattenmeer ein Paradies und zieht viele internationale Vogelliebhaber zum „Bird Watching“ dorthin: Ob Großer Brachvogel oder Austernfischer, Sanderlinge oder Rotschenkel: Viele Wattenmeervögel sind an einem langen dünnen Schnabel zu erkennen. Sie haben sich auf die Nahrung im Watt spezialisiert - zum Beispiel Wattwürmer. Mehrere Hunderttausend Brutpaare leben im Wattenmeer. Doch sie werden bei Weitem von der Zahl der Zugvögel übertroffen. Jedes Jahr nutzen zehn bis zwölf Millionen Vögel das nahrungsreiche Wattenmeer als Raststätte.
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