Hochschul-Ranking Studieren bei den Besten

Düsseldorf · Das aktuelle Ranking der weltweit besten Universitäten zeigt: Harvard ist Spitze, bester deutscher Standort ist München – mit gleich zwei Universitäten.

 Blick auf den Campus der Harvard Universität an der Ostküste der Vereinigten Staaten.

Blick auf den Campus der Harvard Universität an der Ostküste der Vereinigten Staaten.

Foto: picture alliance/AP Photo/Charles Krupa

Harvard – schon beim Klang dieses Namens denkt man an Vorlesungen bei Nobelpreisträgern und Kamingespräche mit künftigen Wirtschaftsgrößen. Wer in Boston angenommen wird, dem stehen alle Türen offen. Barack Obama studierte hier Jura, Bill Gates schmiss in Harvard sein Mathestudium. Das internationale „Shanghai-Ranking“ bestätigt nun wiederholt den Mythos Harvard und setzt die älteste Hochschule der USA an die Spitze der weltweit besten Universitäten. Ein Überblick, was das Ranking bewertet und wie die Hochschulen in Deutschland und NRW abschneiden:

Was wird bewertet?

Seit 2003 legt die Jiao-Tong-Universität von Shanghai ihr „Academic Ranking of Universities Worldwide“ vor. Um die Forschungsleistung von Universitäten zu beurteilen, verwendet das „Center for World-Class Universities“ der Jiao-Tong-Universität Shanghai sechs Parameter. Dazu gehören die Zahl der Absolventen, die einen Nobelpreis gewonnen haben, die Zahl der Mitarbeiter, die eine Fields-Medaille erhalten haben, die am häufigsten zitierten Forscher, und die Anzahl der veröffentlichten Artikel in den Fachzeitschriften „Nature“ und „Science“. Auf dieser Basis vergleicht das Ranking mehr als 2000 Universitäten, die Ergebnisse der besten 1000 werden veröffentlicht.

Wer sind die weltweiten Top 3?

Die Harvard University, die Stanford University und die University of Cambridge. Harvard wurde im Jahr 1635 gegründet und liegt in Boston an der Ostküste der USA. Ihr Leitspruch ist „Veritas“ („Wahrheit“). Harvard besitzt neun Fakultäten, darunter die berühmte „Harvard Business School“, die „Harvard Law School“ und die „Harvard Medical School“. Man kann in Harvard aber auch Design, Zahnmedizin und technische Disziplinen studieren. Ein Studium in Harvard kostet etwa 52.000 Dollar pro Jahr. Mark Zuckerberg ist ebenso Harvard-Absolvent wie John F. Kennedy, Leonard Bernstein oder Henry Kissinger.

An der Westküste der USA, 60 Kilometer von San Francisco entfernt, liegt die Elite-Uni Stanford. Ihr großer, im spanischen Kolonialstil gehaltener Campus unterscheidet sich schon rein optisch stark von den neogotisch geprägten Ostküsten-Unis. Stanford wurde im Jahr 1891 gegründet und hat 30 Nobelpreisträger hervorgebracht. Jährlich gibt es rund 40.000 Bewerber für das Bachelorstudium, von denen nur etwa 2.200 zugelassen werden. Stanfords große akademische Stärken liegen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, Informatik, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft. Ein Studium in Stanford kostet rund 42.000 Dollar.

Auf dem dritten Platz des Shanghai-Rankings steht die englische Universität Cambridge, die bereits im Jahr 1209 gegründet wurde. Sie hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht als jede andere Hochschule auf der Welt, nämlich 107. Die Universität Cambridge ist in 31 Colleges gegliedert, die selbst darüber bestimmen, welche Studenten sie aufnehmen. Berühmte Absolventen sind Isaac Newton, Charles Darwin und Stephen Hawking. Das Studium kostet rund 12.500 Euro im Jahr. Übrigens: Auf den Plätzen 4 bis 10 des Shanghai-Rankings folgen fast ausschließlich US-Unis, nämlich das MIT (Massachusetts Institute of Technology), die Universitäten Berkeley und Princeton, die Columbia University, das Caltech (California Institute of Technology), dann die britische Universität Oxford und die Universität von Chicago.

Welche deutschen Unis schneiden am besten ab?

Auf den ersten drei Plätzen liegen die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Technische Universität München (TUM) und die Universität Heidelberg. Weltweit kommen sie auf die Plätze 51, 54 und 57. Während die LMU mit einer über 500-jährigen Tradition das breite Spektrum aller Wissensgebiete bietet – von den Geistes- und Kulturwissenschaften über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften – rückt die TUM die Themenfelder Gesundheit und Ernährung, Energie und Rohstoffe, Umwelt und Klima, Information und Kommunikation sowie Mobilität und Infrastruktur in den Mittelpunkt ihrer Lehre und Forschung.

Die Universität Heidelberg als älteste Uni in Deutschland (gegründet 1386) hat 57 Nobelpreisträger hervorgebracht. Berühmte Absolventen sind Helmut Kohl, Jürgen Habermas und Hannah Arendt.

Welche NRW-Uni ist die Beste?

Auf Platz 4 der deutschen Unis und auf Platz 87 im Gesamtranking steht die Uni Bonn. Damit gehört sie auch zu den 20 besten Hochschulen in der Europäischen Union. Nachdem die Universität Bonn bereits im Shanghai-Fächer-Ranking Bestnoten in der Mathematik und den Wirtschaftswissenschaften erhielt, zollt das Ranking nun der herausragenden Qualität der Bonner Forschenden Tribut, nämlich mit der deutschlandweit höchsten Punktzahl im Indikator „Preise und Auszeichnungen der Forschenden“ und der dritthöchsten Wertung bei den meistzitierten Personen in der Wissenschaft. Bonn ist zudem die erfolgreichste Universität im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder: Keine andere Universität konnte sechs Exzellenzcluster und den Status Exzellenzuniversität erringen.

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